Hinter dem etwas sperrigen Fachvokabular verbirgt sich eine einfache und jetzt auch erfolgreiche Geschichte: Das GMW ist für die städtischen Kindertageseinrichtungen (Kita) auch dann Dienstleister, wenn es darum geht, die Gehwege und gepflasterten und befestigten Flächen (Grau- statt Grünflächen) im Außenbereich der Kindergärten zu pflegen. 2010 hatte das GMW – auch unter dem Aspekt von Personaleinsparungen – im Zuge seiner Aufgabenkritik beschlossen, die Reinigung der sogenannten Grauflächen nicht wie bislang selbst zu organisieren, sondern an eine Firma zu vergeben. Zunächst waren die Erfahrungen mit dem externen Dienstleister positiv.
Bei einer neuerlichen Ausschreibung 2012 – öffentliche Aufträge müssen regelmäßig neu vergeben werden – machte ein weiterer, überregional tätiger Anbieter das Rennen und bekam den Zuschlag für die Außenflächenreinigung der Kitas bis Ende 2013.
Von Sommer bis Herbst 2012 kamen beim GMW dann jede Menge Beschwerden an: Von den Leiterinnen der Kindergärten wegen zu geringer oder gar keiner Reinigung, von Nachbarn wegen Lärm und Schmutz. Wiederholte Gespräche des GMW mit der Geschäftsleitung blieben ohne Erfolg.
„Uns war wichtig: Wir wollen zufriedene Kunden, wir wollen nicht, dass die Kindergarten-Leiterinnen sich ständig beschweren müssen und wir großen Aufwand über ein Beschwerde-Management haben“, erläutert Frank Heinecke vom GMW. „Wir wollten keinen Imageschaden für die Stadt, weil die städtischen Einrichtungen und Grundstücke schmutzig sind. Und wir wollten nicht mehr ausgeben als bislang.“
Heinecke und sein Team rechneten nach. Ergebnis: Der Stundensatz für eigenes Personal lag nur 97 Cent über dem des nächsten Bieters. Das war es dem GMW wert: Bereits im Mai 2013 wurde ein Teil der Kindertagesstätten wieder mit eigenem Personal in Schuss gehalten, zum August vorigen Jahres wurden zwei zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.
Seit dem Beginn des Kindergartenjahres im August 2013 werden alle Kindertagesstätten wieder vom GMW betreut – sowohl was die Hausmeisterdienste als auch die „Grauflächen“-Reinigung angeht. Auch die noch in Planung befindlichen Einrichtungen wie die Kindergärten an der Ehrenhainstraße in Vohwinkel, an der Kohlstraße in Elberfeld, an der Buschstraße in Barmen und in Langerfeld sind bereits mit eingeplant und werden vom GMW mit übernommen.
Der Schritt zurück erwies sich für das GMW als der in die richtige Richtung: „Seitdem haben wir keine Beschwerden mehr bekommen – auch auf Nachfrage bei der Stadtbetriebsleitung nicht“, so Heinecke. Um dauerhaft die Kosten zu senken, hat das GMW für diesen Winter noch eine Neuerung ausprobiert: In Absprache mit den Kita-Kunden wird nach Bedarf, nicht im wöchentlichen Rhythmus gereinigt. Beim vergleichsweise frühlinghaften Winter eine für alle Seiten profitable, weil kostensparende Regelung.