Waren es im letzten Jahr noch 35 Gäste, die im Historischen Zentrum zum ersten China-Forum zusammenkamen, zeigte die große Resonanz der aktuellen Veranstaltung, dass die Möglichkeiten des chinesischen Marktes auf immer größeres Interesse stoßen. Vor gut 18 Monaten hatte man mit der Gründung des China Competence Centers (C³) begonnen, die Beziehungen Wuppertals zu China zu intensivieren. „Schwerpunkt unserer Bestrebungen ist es, Wuppertaler Unternehmen den Weg nach China zu bereiten, aber auch als Stadt im Strukturwandel hier Investitionen aus China zu initiieren“, so Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig, einer der treibenden Kräfte des C³.
Die Arbeit des bei der Wirtschaftsförderung angesiedelten Centers trägt bereits nach den knapp zwei Jahren beachtliche Früchte: Drei Wuppertaler Unternehmen wurden auf dem Weg in den chinesischen Markt begleitet. Rund 30 chinesische Unternehmen konnten in Wuppertal angesiedelt werden bzw. befinden sich derzeit im Ansiedlungsprozess, um von hier den deutschen und europäischen Markt zu erschließen.
Nach Johr Zhou, gemeinsam mit Felix Blasch Projektleiter des C³, soll die Zahl in diesem Jahr auf 60 bis 80 anwachsen. Die Zeichen dafür stehen gut: Rund 20 Delegationen haben im letzten Jahr Wuppertal besucht, das Team des C³ präsentierte ihnen den Standort und initiierte Unternehmensbesuche. „Insbesondere die Besucher von Stadtregionen prüfen, ob eine Partnerschaft von den Branchenstrukturen her Sinn macht“, so Zhou.
Auch im touristischen Bereich will man hinsichtlich chinesischer Gäste zulegen und hat – neben der Standortbroschüre – auch einen Flyer für Touristen auf chinesischer Sprache im Angebot. Erstaunliches Detail: Nach Engels-Haus und Schwebebahn gilt die bunte Holsteiner Treppe als beliebteste Sehenswürdigkeit.
Wuppertal hat gute Voraussetzungen Der Standort ist mittlerweile auf dem chinesischen Radar. Dank der engen Zusammenarbeit des C³ mit der Stadt, dem Engelshaus, dem W-tec, dem Berufskolleg, aber auch den zuständigen Stellen für Visumsfragen treffen chinesische Interessenten hier auf ein „Kümmerer“-Netzwerk. Nicht selbstverständlich in Deutschland, nur wenige Großstädte verfügen überhaupt über ein chinesisches Informationsangebot im Internet. Einen gewissen Bekanntheitsgrad hat Wuppertal als Geburtsstadt Friedrich Engels sowieso, zudem haben zwei äußerst beliebte Fernsehproduktionen in der Historischen Stadthalle gedreht und Millionen von chinesischen Zuschauern Wuppertal ins Wohnzimmer gebracht.
Auch die Wuppertaler Unternehmen können von den guten Verbindungen – mittlerweile sind es elf Städte, mit denen man in China Kontakte pflegt – profitieren. Sei es, dass sie dort Kooperationspartner suchen, selbst in den Markt eintreten wollen oder auch Investoren suchen – das C³-Team steht als Ansprechpartner und Begleiter zur Verfügung.