Anlässlich des Jubiläumsjahres hatte Jung zum Empfang ins Rathaus geladen. "Die Begegnungsstätte Alte Synagoge entstand zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde in Wuppertal, deren Mitglieder während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft fast vollständig vertrieben und ermordet wurden", blickte Jung zurück. "Nach jahrelangen Diskussionen beschloss der Rat der Stadt, dass auf dem Platz der ehemaligen Synagoge ein Mahnmal errichtet werden soll. 1987 erweiterte man den Beschluss und entschied sich für den Bau einer Gedenkstätte."
Nach der Einweihung 1994 übernahm der Trägerverein die Begegnungsstätte. Und wurde damit Ansprechpartner für Fragen der Zeitgeschichte und für Fragen im Umgang mit der NS-Vergangenheit.
In den zurückliegenden Jahren gab es zahlreiche Veranstaltungen, Schülerprojekte, wissenschaftliche Projekte und Projekte zur Erforschung der Stadtgeschichte.
Die Begegnungsstätte ist zentrale Anlaufstelle für ehemalige Wuppertaler und Wuppertalerinnen, die aus aller Welt die Stadt besuchen. Außerdem ist die Begegnungsstätte ein wichtiger Ort, an dem sich Zeitzeugen äußern.
Als einziges jüdisches Museum der Region des Bergischen Landes geht die Ausrichtung über die Stadtgrenzen hinaus.
Heute gibt es in Wuppertal wieder eine große jüdische Gemeinde - ungefähr 2300 Mitglieder - und eine Synagoge in direkter Nachbarschaft des Rathauses.
"Dank der hervorragenden Arbeit des Trägervereins steht die Begegnungsstätte Alte Synagoge heute als feste Institution für eine lebendige Auseinandersetzung mit unserer Geschichte", so Jung.