Nachdem bereits die meisten Festnetzanbieter und die Mobilfunknetzbetreiber Vodafone/D2 und Telefonica/0₂ die 115 seit der ersten Jahreshälfte 2012 zum Ortstarif anbieten und in ihre Flatrate-Angebote integriert haben, sind diesem Beispiel nun auch die beiden letzten großen Mobilfunknetzbetreiber Telekom/D1 und E-Plus gefolgt. Zudem haben weitere Mobilfunkanbieter wie beispielsweise 1&1 und mobilcom-debitel, die Mobilfunkanschlüsse unter eigenem Label weiterverkaufen, ebenfalls umgestellt.
Die 115 ist jetzt rechtlich und technisch im Festnetz wie eine Ortsnetzrufnummer eingerichtet. Dies geschieht auf Grundlage einer Verfügung der Bundesnetzagentur und muss daher von allen Festnetzanbietern umgesetzt werden. Während die Tarifumstellung im Festnetz auf der erwähnten Verfügung der Bundesnetzagentur beruht, ist sie im Mobilfunk für die Unternehmen freiwillig.
Die Tarife werden dabei nicht angesagt. Das Bundesministerium des Innern als Betreiber der Behördennummer kann den Telekommunikationsanbietern nicht vorschreiben, eine Tarifansage zu schalten. Diese sind nur bei bestimmten Vorwahlen, zum Beispiel der „0900“, gesetzlich vorgeschrieben. Für die 115 besteht keine Ansageverpflichtung. Ein Telekommunikationsanbieter muss seine Tarife in geeigneter Form veröffentlichen, sei es im Internet, als Aushang im Geschäftslokal oder in Zeitungen.
Derzeit haben über 23 Millionen Menschen Anschluss unter der 115. Mehr als 280 Kommunen und zwölf Bundesländer machen bereits mit. Wuppertal ist schon seit dem Probebetrieb im März 2009 Teil der „115-Familie“. Mit der 563 - 0 und der 115 gibt es in der Stadt sogar zwei gleichwertige Zugänge zu modernem telefonischem Bürgerservice.