„Den Arbeitern des ersten und zweiten Arbeitsmarktes, den vielen Helfern und vor allem den vielen Spendern möchte ich danken, dass wir die provisorische Tunnelöffnung sogar schneller hinbekommen haben, als gedacht“, so freute sich Stadtbaudezernent Frank Meyer bei einer Besichtigung des Tunnels Dorp am Freitag, 9. August.
Das Gerüst schützt vor eventuell herabfallenden Gesteinsbrocken aus der Tunnelmauer. Die Öffnung gilt daher auch nur als provisorisch und weil im nächsten Frühjahr im Tunnel richtig gebaut werden muss, kann auch keine Fahrbahn aufgetragen werden. Im und vorm Tunnel müssen die Nutzer auf gewalzten Schotter ausweichen. Das bedeutet für alle eine besondere gegenseitige Rücksichtnahme. Zum Skaten ist der Schotter nicht geeignet. Radfahrer sollten unbedingt mit Licht fahren, Fußgänger am besten eine Taschenlampe dabei haben. Das Schutzgerüst steht voraussichtlich bis April 2014. Bezirksregierung und Umweltverbände hatten bereits ihre Zustimmung erteilt.
Auch dieser Tunnel ist beleuchtet. Eine wichtige Auflage zum Tierschutz sollten jedoch alle wissen und beachten: Zwischen 22 Uhr abends und sechs Uhr morgens werden alle Lampen zum Schutz der Fledermäuse abgeschaltet!
Wie ein Riegel lag der 488 Meter lange Tunnel bisher zwischen den fertiggestellten Teilstücken nach Osten und Westen hin. Eine beschwerliche Umleitung zwang alle Trassennutzer, die Strecke kurzzeitig zu verlassen. Weil die Gerüstbauer schnelle Arbeit leisteten, konnte die Öffnung um einige Tage vorgezogen werden.
Entstanden ist ein 2,50 Meter breiter und zirka 2,20 Meter hoher durchgehender „Tunnel im Tunnel“, den sich die Benutzer der Nordbahntrasse mit einiger Rücksicht aufeinander teilen müssen. Einige Daten: Verbaut worden sind 198 Gerüstfelder, 1200 Aluminium-Gerüstbohlen und etwa 2000 Quadratmeter Bauzaun.
Fledermausschutz und Lichtsteuerung:
Wie andere Tunnel ist auch Dorp mit LED-Leuchten ausgestattet worden. Gleichzeitig ist er nach Schee und Tesche jedoch auch das bedeutendste innerstädtische Fledermausquartier – mit nachgewiesener Winterquartiers- und Schwärmfunktion.
Die Lichtsteuerung soll sich daher bewusst den Lebensrhythmen der Fledertiere anpassen. Durch die inzwischen installierte Steuerung für die LEDs ist es möglich, jede einzelne Leuchte im Tunnel individuell anzusteuern und von 100 bis hinunter auf zehn Prozent zu dimmen.