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WuppertalPressemeldung – 11.10.2012

SUDPLAN: Wuppertal bereitet sich auf Änderungen im Klima vor

Am 11. und 12. Oktober ist Wuppertal Gastgeber der Abschlussveranstaltung des EU-Projekts „SUDPLAN“. An zwei Tagen treffen sich Experten aus Schweden, der Tschechischen Republik, Österreich und Deutschland in der Historischen Stadthalle und im Rathaus Barmen. Ihr Thema: Stadtentwicklung unter sich verändernden Klimabedingungen.

„SUDPLAN“ steht für „Sustainable Urban Development Planner“, was mit „Planungswerkzeug für eine nachhaltige Stadtentwicklung unter Berücksichtigung des Klimawandels“ übersetzt werden kann.

Die Zahl extremer Wetterereignisse wie Starkregen hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Kommunen wie Wuppertal müssen sich stadtplanerisch darauf einstellen. Wer die Auswirkungen solcher Phänomene untersuchen und simulieren möchte, braucht das nötige Werkzeug dafür.

 

Im SUDPLAN-Projekt wird Software entwickelt, mit der die Fachleute den Einfluss des Klimawandels bei der Planung städtischer Infrastruktur berücksichtigen können. Im Projekt sind vier europäische Städte vertreten, die jeweils eine konkrete planerische Fragestellung mit dem SUDPLAN-Werkzeug bearbeiten werden: Stockholm, der Großraum Prag, Linz (Österreich) und Wuppertal. Dazu kommen Forschungseinrichtungen und Softwarefirmen aus Schweden, Österreich und Deutschland, die die Programmierarbeiten erledigen.

 

Stockholm und Prag befassen sich mit der Güte der Luft, Linz und Wuppertal dagegen mit Starkregen. In Wuppertal geht es dabei um Situationen, bei denen das Regenwasser auf der Erdoberfläche abläuft, da die Regenwasserkanalisation kein Wasser mehr aufnehmen kann. Nach den heute verfügbaren Klimamodellen werden solche Starkregenfälle zukünftig öfter als bisher auftreten, auch ihre maximale Stärke wird zunehmen. Das an der Oberfläche abfließende Regenwasser kann in Mulden gelegene Gebäude und Einrichtungen überfluten und dadurch erhebliche Schäden verursachen.

Simulationen von zukünftigen Klimaereignissen

Mit dem SUDPLAN-Werkzeug werden die Planer bei Stadtwerken und Stadtverwaltung Simulationen von Starkregenereignissen erzeugen. Sie können so die gefährdeten Stellen bestimmen und herausfinden, durch welche Baumaßnahmen das Überflutungsrisiko wirksam und kostengünstig herabgesetzt werden kann.

 

Bisher haben die Fachleute für solche Simulationen Regendaten verwendet, die aus den historischen Regenaufzeichnungen abgeleitet worden sind, zum Beispiel einen halbstündigen Starkregen, der statistisch gesehen ein Mal in zehn Jahren auftritt.

 

Das Schwedische Meteorologische und Hydrologische Institut (SMHI) hat passend für das SUDPLAN-Projekt Internet-Dienste bereitgestellt, mit denen diese Daten unter Berücksichtigung des Klimawandels in die Zukunft projiziert werden können. So kann der Planer jetzt auch ein Regenereignis für seine Simulation erzeugen, das beispielsweise in 50 Jahren bei geändertem Klima alle zehn Jahre auftritt. Damit kann so geplant werden, dass Maßnahmen zum Überflutungsschutz auch bei geändertem Klima noch wirksam sind.

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