Der Rat der Stadt Wuppertal hatte in seiner Sitzung am 13. Februar 2012 beschlossen, Wim Wenders mit dem Ehrenring der Stadt auszuzeichnen. Wim Wenders habe sich, so Oberbürgermeister Jung, besonders um die Stadt verdient gemacht.
Mit seinem Film „Pina – tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ habe er nicht nur die Choreographin Pina Bausch und ihr Tanztheater filmisch geehrt. Vielmehr habe er auch die Stadt Wuppertal mit seinem Film – erstmals ein Dokumentarfilm in der innovativen 3D-Technik – in alle Welt gebracht. Wenders habe eine lange und besondere Beziehung zum Tanztheater Pina Bausch und zur Stadt.
„Indem Sie viele getanzte Szenen in das Wuppertaler Alltagsleben integriert haben, gehen Sie mit dem Zuschauer auf eine ganz besondere Stadtrundfahrt“, sagte Oberbürgermeister Peter Jung in seiner Laudatio. „Immer wieder spielt Wuppertal mit seiner besonderen Mischung aus Geschichte und Gegenwart, Natur und Industriekultur, alltäglicher Kulisse und großer Kunst eine heimliche Hauptrolle. Und das macht uns hier im Tal sehr stolz – auf den Film, auf das Ensemble, auf Pina Bausch und auf unsere Stadt“, so Jung.
"Oscar" wäre nach Wuppertal gekommen
Wenders, wie meistens auch hier mit blauen Turnschuhen angereist, hob in seiner Dankesrede hervor, dass „das Werk, welches Pina Bausch in Wuppertal geschaffen hat, sie nirgendwo anders geschafft hätte.“
Der Regisseur, der bei der Oscar-Verleihung Ende Februar in Los Angeles noch live vom roten Teppich nach Wuppertal grüßte, sagte zur Freude aller Anwesenden der Feierstunde, dass er den „Oscar“, wenn er ihn gewonnen hätte, mitgebracht und der Stadt und dem Tanztheater Pina Bausch gewidmet hätte.
Der Ehrenring der Stadt Wuppertal wird laut Satzung durch den Rat der Stadt verliehen und an Persönlichkeiten vergeben, die „sich um das Wohl und Ansehen der Stadt Wuppertal in besonderer Weise verdient gemacht haben“. Der Ehrenring wurde zuletzt an den Unternehmer und Mäzen Erich Bethe (2011) und an den Bildhauer Tony Cragg (2008) vergeben. Pina Bausch war ebenfalls Ehrenringträgerin, sie hatte ihn 1997 erhalten. 2008 erhielt Pina Bausch die höchste Ehrung, die die Stadt zu vergeben hat: Sie wurde Ehrenbürgerin der Stadt Wuppertal.
Der in 3D-Technik gedrehte Dokumentar-Film „Pina“ kam im Februar 2011 in die deutschen Kinos. Die sehr persönliche Hommage Wenders‘ an die 2009 verstorbene Wuppertaler Choreographin Pina Bausch und ihr Tanztheater hat inzwischen rund 500.000 Zuschauer allein in Deutschland gefunden und wurde mit zahlreichen Preisen bedacht – so zum Beispiel mit dem europäischen Filmpreis als bester Dokumentarfilm oder dem Deutschen Filmpreis als bester Dokumentarfilm. Auch für den „Oscar“ 2012 als bester Dokumentarfilm war der Film nominiert.