Ihr Büro im Rathaus-Neubau hat sie gerade bezogen, jetzt geht's Schlag auf Schlag:
Die 54jährige stimmt sich mit den anderen Kolleginnen und Kollegen ab, die sich in der Stadtverwaltung, bei der Regionalagentur oder der Bergischen Entwicklungsagentur um Projektförderung kümmern, und stellt ihr Team zusammen.
Den Leistungseinheiten, aber auch wichtigen Akteuren in der Stadt (Bergische Universität, Bergische Volkshochschule u.a.) bietet sie zeitnah ihre Hilfe an:
Egal, ob Bauprojekte, soziale oder kulturelle Projekte - der Kunst liegt im Abgleich von Projektideen und Programmvorgaben. "Inhaltlich kennen die Leistungseinheiten sich bestens aus. Aber oftmals scheitern Anträge schon am Procedere oder an der Tatsache, dass sie zusätzlich zu allen anderen Aufgaben bewältigt werden müssen", weiß Martina Kissing. Und da ist sie die Fachfrau.
Zunächst geht's um die Suche nach Zuschüssen für geeignete Projekte, also die Frage, ob Ausschreibung und Projektidee übereinstimmen. "Fördermittelscouting" nennt man das im Fachjargon. Martina Kissing bleibt im Bild der Wildnis, wenn sie vom Förder"dschungel" spricht: "Es gibt bestimmte Calls mit Zeitfenstern, die einzuhalten sind. Dann kommt es auf die richtige Form an, damit die Anträge nicht schon an der Formulierung scheitern." "Antragslyrik" nennt sie das. Kriterien wie innovativ oder nachhaltig sollten die Projekte heutzutage auf jeden Fall erfüllen.
Doch nicht nur deshalb sollten alle Fördermittelanträge zukünftig über ihren Schreibtisch laufen. Denn durch diese Bündelung kann auch vermieden werden, dass sich zwei Leistungseinheiten konkurrierend auf denselben Fördertopf bewerben. Dabei erfolgt nicht nur eine verwaltungsinterne Abstimmung, sondern beispielsweise auch mit der Bergischen Uni oder dem Wuppertal Institut.