Anne Linsel
Die Wuppertalerin Anne Linsel wurde für ihre "außerordentliche kulturjournalistische Lebensleistung" gewürdigt. In ihrem Schaffen haben immer wieder Wuppertaler eine große Rolle gespielt: Sie porträtierte Peter Kowald, Hanna Jordan und Tony Cragg, begleitete Johannes und Christina Rau.
Ihr wohl eindrucksvollster Film ist die Dokumentation „Tanzträume“, in der Jugendliche aus Wuppertal das Stück „Kontakthof“ von Pina Bausch einstudieren. Mit der Kamera begleitete sie die Jugendlichen bei ihrer intensiven Arbeit mit dem Tanztheater und vermittelte letzte Eindrücke von der großen Pina Bausch, die noch vor der Uraufführung des Films überraschend starb. "Mit Ihrer Arbeit sind Sie zu einer wichtigen Kulturbotschafterin für Wuppertal geworden, dafür hat das Kuratorium Ihnen nun den Von der Heydt-Preis zuerkannt", sagte Oberbürgermeister Jung bei der Preisverleihung am Sonntag, 2. Dezember, im Opernhaus.
Roswitha Dasch
Die Musikerin, Musikpädagogin und Rezitatorin Roswitha Dasch erhielt den Förderpreis. Gewürdigt wurde ihr langjähriges Engagement an der Bergischen Musikschule und ihre herausragenden musikalischen Kabarettprogramme. "Mit ihrer Liebe und Leidenschaft für Klezmer setzt sich Roswitha Dasch für den Erhalt dieser wunderbaren Musik ein, öffnet die Herzen vieler Menschen und trägt zu mehr Toleranz und Versöhnung bei", heißt es in der Preisurkunde.
"Sie schaffen es wunderbar und scheinbar mühelos, Grenzen zu überwinden: Die Grenze zwischen U- und E-Musik ebenso wie die zwischen Nationalitäten, Musik und Sprache", würdigte Oberbürgermeister Peter Jung das künstlerische Schaffen der Wahl-Wuppertalerin.
Von der Heydt-Preis
Der Kulturpreis der Stadt Wuppertal wird alle zwei Jahre verliehen, seit 2008 unter dem Namen Von der Heydt-Preis. Seit 1950 wurden über 100 Persönlichkeiten und Ensembles mit dem Kulturpreis ausgezeichnet, darunter Heinrich Böll, Alice Schwarzer, Pina Bausch, Tony Cragg und Tom Tykwer. Im Kuratorium des Preises sitzen acht fachkundige Bürger, die vom Kulturausschuss gewählt werden, und fünf Mitglieder, die von den Ratsfraktionen nominiert werden. Mit dem Preis werden Künstler ausgezeichnet, die durch ihr Leben und Wirken mit dem Bergischen Land verbunden sind. Der Von der Heydt-Preis ist mit 12.500 Euro dotiert, der Förderpreis mit 5.000 Euro.