Nachdem sie gefunden und eingeliefert worden waren, untersuchte ein Tierarzt die ausgehungerten Tiere. Förster Christian Buschmann übernahm in der städtischen Greifvogelpflegestation gemeinsam mit Forstwirt und Falkner Winfried Bösefeldt die Rolle von Ersatzeltern. Beide pflegten die jungen Falken gesund.
Fachgerechte Ernährung, Vitamine und Medikamente sowie Flüge in einer großen Voliere ließen die fedrigen Waisenkinder wieder zu Kräften kommen. Nun konnten sie ausgewildert werden. Um ihren Fluchtinstinkt zu behalten und in Freiheit überleben können, müssen die Greifvögel von Menschen entwöhnt werden. Deshalb darf die Handaufzucht nur kurze Zeit dauern.
In diesem Jahr gab es besonders viele Jung-Greifvögel, die sich von Mäusen ernähren. Der Grund ist ganz einfach: Es gibt 2012 sehr viele Mäuse. So legten die Altvögel besonders viele Eier, statt der durchschnittlich drei bis vier waren es in diesem Jahr dann meistens sechs Eier. Doch dieser zahlreiche Nachwuchs überforderte offenbar manches Brutpaar.
Turmfalken
Der Mäuse jagende Turmfalke ist mit 75 Zentimetern Flügelspannweite deutlich kleiner als der an den Heizkraftwerksschornsteinen in Elberfeld und Barmen brütende Wanderfalke und etwa gleichgroß wie der Kleinvögel jagende, sehr seltene Baumfalke. Von diesem gibt es in Wuppertal nur etwa drei Brutpaare.
Wie sein Name besagt, brütet der Turmfalke oft in oder an Türmen oder in Nistkästen an großen Gebäuden.
Neben den schon auswilderungsfähigen Jungfalken sind noch acht weitere Turmfalken in der Station, die noch weiter gepflegt werden müssen. Außerdem zu Gast waren beziehungsweise sind in diesem Jahr schon zwölf Mäusebussarde und ein Waldkauz.