Die Arbeiten hat die Stadt zusammen mit dem Altlastensanierungsverband NRW (AAV) veranlasst. Da die Belastungen bis in große Tiefen abgesickert sind, wird die Baugrube voraussichtlich eine Tiefe von etwa neun Metern erreichen. Um den so genannten Kernschaden zu beseitigen, müssen auf einer Fläche von 1400 Quadratmetern etwa 15.000 Tonnen Boden ausgehoben werden. Das entspricht zirka 750 LKW-Ladungen. 8000 Tonnen sind seit Januar 2011 bereits abgefahren worden.
Die Arbeiten laufen bisher planmäßig. und werden ständig von Gutachtern überwacht. Der Verladebereich ist weiträumig mit Stahlplatten befestigt worden. Deshalb und durch den Einsatz einer Reifenwaschanlage kann ausgeschlossen werden, dass Schadstoffe außerhalb des Geländes gelangen. Alle Transporte werden so abgedeckt, dass kein belastetes Material von den Transportfahrzeugen abwehen kann.
Grundwasser und Boden sind stark mit galvanikspezifischen Schadstoffen, besonders Chrom und Nickel, belastet. Gelten Chromat-Werte von 0,006 Milligramm je Liter als normal, wurden an der Unterkohlfurth zehn bis 40 Milligramm je Liter gemessen.
Der Abtransport des verseuchten Bodens gestaltet sich schwierig. Das Gelände ist hügelig, und wegen eines engen Tunnels in der Zufahrt können nur vierachsige Lastkraftwagen eingesetzt werden. Ist der belastete Boden ausgehoben, wird ein Teil der Baugrube mit sauberem Bodenmaterial verfüllt. Die nicht verfüllten Bereiche verbleiben als flache Mulde. Dort soll die Natur für eine selbständige Begrünung sorgen. Abschluss der Arbeiten soll im Mai sein.
Die Gesamtkosten betragen 3,2 Millionen Euro. Zwölf Prozent trägt die ehemalige Galvanik-Firma, die übrigen Projektkosten teilen sich AAV (90 Prozent) und Stadt Wuppertal (10 Prozent).
Hintergrund: AAV
Der Altlastensanierungs- und Altlastenaufbereitungsverband NRW (AAV) unterstützt in Nordrhein-Westfalen Kreise, Städte und Gemeinden: Er saniert auf Antrag der Kommunen Altlastenflächen oder Grundstücke mit schädlichen Bodenveränderungen, wenn beispielsweise kein Verantwortlicher mehr gefunden werden kann oder wenn dieser finanziell dazu nicht in der Lage ist.
Der AAV bringt dabei bis zu 80 Prozent der finanziellen Mittel auf und übernimmt außerdem in der Regel auch das Projektmanagement. Hinter dem AAV stehen auf Basis einer freiwilligen Kooperationsvereinbarung das Land Nordrhein-Westfalen, die Kommunen des Landes sowie Teile der nordrhein-westfälischen Wirtschaft. Zurzeit wendet der Verband zirka zehn Millionen Euro pro Jahr für Sanierungsmaßnahmen auf. Mögliche Rückflüsse aus Verkäufen sanierter Grundstücke werden dann sofort wieder in Projekte investiert.