Das Prinzip ist einfach: Wie in jeder Bibliothek gibt es einen Katalog, in dem die einzelnen menschlichen „Bücher“ aufgelistet sind. Besucher und „Buch“ haben dann 45 Minuten Ausleihzeit, um sich an einem freien Platz miteinander zu beschäftigen, Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen.
Auch wer keinen Mitgliedsausweis der Bibliothek hat, kann übrigens mitmachen.
Zu finden sein wird eine bunte Mischung interessanter Menschen. Frauen und Männer, die aus eigener Erfahrung zu kontroversen und vorurteilsbehafteten Themen sprechen können, stellen sich für ein Gespräch zur Verfügung. Themenbereiche wie Soziales, Bildung, Migration, Religion, Behinderung und Alter sind vertreten.
Die Idee für die „Lebendige Bibliothek“ („Living Library“) kommt aus Dänemark, wo sie kurioserweise beim jährlichen Rock-Festival in Roskilde erstmals ausprobiert und seither in vielen anderen Städten angeboten wurde.
„Ziel ist es, Vorurteilen durch die persönliche Begegnung mit Menschen zu begegnen. Wir haben oft nur eine mittelbare Erfahrung – etwa durch Medien vermittelt. Diese durch eine unmittelbare, eigene Erfahrung zu ersetzen, ist ein guter Weg, um Vorurteile abzubauen“, erklärt Sebastian Goecke von der Initiative für Demokratie und Toleranz.
„Wir haben einige mutige Menschen gefunden, die sich als „lebendiges Buch“ zur Verfügung stellen. Jetzt hoffen wir sehr, dass auch die Wuppertaler Bürger, Schulklassen und natürlich die Besucher der Stadtbüchereien diese Chance nutzen und das Angebot der „Lebendigen Bibliothek“ wahrnehmen“, sagt Kawthar El-Qasem vom WIBI.
Das Projekt der Initiative für Demokratie und Toleranz und dem Wuppertaler Institut für Bildung und Integration (WIBI) wird aus Mitteln des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ gefördert.