Gefunden wurden Teile eines 1,70 Meter breiten Fundaments eines Gebäudes. Gerade ob dieser Breite ist sich Archäologe Linge „fast sicher“, dass es sich um die Außenmauer des Hauptgebäudes der Burganlage handelt, zeitlich in die Mitte des 14. Jahrhundert eingeordnet. Weitere Grabungen sollen den Verlauf der Mauer und auch einen nun vermuteten Wassergraben aufzeigen.
Wie Dezernent Meyer betonte, richteten sich die Grabungen immer nach dem Baufortschritt und würden die Gesamtbauzeit im Turmhof (bis September / Oktober) nicht beeinflussen. Nach ihrer Erfassung sollen die Reste wieder mit Sand bedeckt und zugeschüttet werden. Für Meyer steht jedoch auch fest: „Selbstverständlich überlegen wir, wie die Ausgrabungen und ihr historisches Erbe den Wuppertalern erhalten bleiben, sei es nun durch Schautafeln oder ähnliches.“
Denkmalpfleger Haltaufderheide sprach schmunzelnd von einer Art Nachholbedarf der Wuppertaler bei Bodendenkmalen. Ganz im Gegensatz zu der großen Zahl an Baudenkmalen sei diese nämlich viel kleiner. „Offenbar sind die Elberfelder hier auf ihre verlorene Vergangenheit gestoßen“, so der städtische Denkmalexperte – wie passend zur 400-Jahr-Feier des Stadtteils in diesem Jahr.
Das große Interesse der Elberfelder und vieler Passanten der Baustelle im Zentrum Elberfelds überraschte selbst einen gestandenen Ausgraber wie Linge. So viel positive Resonanz habe er bei seinen Arbeiten in Städten noch nicht erlebt, berichtete der Archäologe.