Gibt es doch noch eine Chance für die Ausbildung bei der Stadt Wuppertal? Können die jungen Leute, deren Bewerbungen sich bei der Verwaltung stapelten, noch auf ein Einsehen der Bezirksregierung hoffen?

Ein aktuelles Schreiben von Regierungspräsident Jürgen Büssow an die Stadt Oberhausen lässt zumindest eine erste Ausnahme von der bisherigen harten Linie der Kommunalaufsicht erkennen: Den Beschluss des Oberhausener Stadtrates, für das Ausbildungsjahr 2010 insgesamt 35 Verwaltungs-Azubis einzustellen, werde er „unter Zurückstellung von Bedenken, ausnahmsweise entgegen meiner ursprünglichen Absicht“ nicht aufheben, erklärt der Regierungspräsident darin. Allerdings sei damit keine Übernahmegarantie für die Nachwuchskräfte im Jahr 2013 verbunden, so Büssow.

Trotzdem nimmt Oberbürgermeister Peter Jung dieses Signal zum Anlass für einen weiteren Vorstoß Richtung Düsseldorf: „Eine Stadt, die nicht ausbilden darf, beraubt sich ihrer Zukunft“, so Jung. „Gerade in unserer schwierigen Situation brauchen wir engagierte Nachwuchskräfte und müssten auch für die Wirtschaft Vorbild sein. Ohne Ausbildung haben unsere jungen Leute doch keine Perspektive.“

Nach der Information durch seinen Oberhausener Amtskollegen Klaus Wehling über die aktuelle Entwicklung wandte sich Jung daher umgehend an den Regierungspräsidenten und kündigte kurzfristig einen erneuten Antrag auf Einstellung von Auszubildenden noch in diesem Jahr an. „Die Entscheidung des Regierungspräsidenten für die Ausbildung in Oberhausen hat mich sehr gefreut und ich appelliere an Jürgen Büssow, dass die Grundlagen dieser Ausnahmeregelung auch in Wuppertal zur Anwendung kommen. Die Vorgaben des Personalabbaus, die wir uns selbst im Haushaltssicherungskonzept verordnet haben, bleiben unberührt. Trotzdem brauchen wir als Unternehmen Stadtverwaltung auch junge motivierte Nachwuchskräfte, um unsere gesetzlichen Aufgaben erfüllen zu können.“