Frank Meyer informiert, dass im Solarkataster die Karte „Photovoltaik“ (Stromerzeugung mit Sonnenenergie) mit rund 70 Prozent der Aufrufe deutlich vorn liegt. Die übrigen Prozente verteilen sich gleichmäßig auf die Karte „Solarthermie“ (Wärmeerzeugung mit Sonnenenergie) und die flächendeckende Darstellung des Solarpotentials. Sachdaten wurden rund 800 mal abgefragt.
Am 27. April war das stadtweite Solarkataster im Internet frei geschaltet worden. Es wird im städtischen Geoportal (http://geoportal.wuppertal.de (Öffnet in einem neuen Tab)) präsentiert – die Nutzer können so gleichzeitig auch viele weitere Planungs- und Umweltdaten einsehen, zum Beispiel Bebauungspläne, Denkmale oder Bodenbelastungen. “Wir sind nicht die einzige Stadt in Nordrhein-Westfalen, die ein Solarkataster anbietet“, so Meyer. „Aber die Genauigkeit und die Fülle an Informationen, die unser Solarkataster im Zusammenhang mit dem Geodaten-Portal anbietet, ist schon etwas ganz Besonderes.“
Erstellt wurde das Solarkataster von der Innsbrucker Firma Laserdata. Sie berechnete die Werte für die Solareinstrahlung im Solarkataster für ein Raster von 50 x 50 Zentimetern. Dabei konnte Laserdata auf bereits vorliegende Daten einer hoch auflösenden Laserscanbefliegung (6 Punkte pro Quadratmeter) zurück greifen. Zusätzlich wurden die Neigung von Flächen und Exposition zur Sonne berechnet und dabei die Verschattungen (zum Beispiel durch Bäume oder Gebäude) berücksichtigt.
Das Solarkataster erfasst nicht nur Dachflächen, sondern jeden Quadratmeter Wuppertals und bietet so wichtige Informationen für Bauherren, Vermieter und Wohnungsgesellschaften. Die Kosten für die Berechnungen wurden aus dem Klimafonds der Stadtwerke finanziert. Internet-Nutzern steht das Wuppertaler Solarkataster kostenlos zur Verfügung.
Und: Über die reine Datensammlung hinaus bietet das Solarkataster weitere Infos. Für alle Dach-(teil-)flächen werden die möglichen Energiedichten als Mittelwerte angegeben. Durch die Einteilung in unterschiedliche Klassen erhält der Nutzer anschauliche Informationen darüber, ob seine Dachfläche für eine Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlage geeignet ist.
Die Jahressummen der Solarstrahlung, Mittel- und Höchstwerte sowie die Flächengröße können für jede Dachfläche abgerufen werden. Ein Ertragsrechner ermöglicht es, die Kosten für eine Solaranlage ebenso zu ermitteln wie die Vergütung des erzeugten Stroms. So lässt sich schnell ausrechnen, wann sich eine Solaranlage amortisiert hat.
Auch für Planungen, die über eine Solaranlage auf dem heimischen Dach hinaus gehen, liefert das Solarkataster Informationen: Die kleinteilige Rasterdarstellung der 50 x 50 Zentimeter-Kacheln macht das Solarpotential auch von Freiflächen deutlich. Diese Daten können dann als Grundlage für die Gebäude- und Siedlungsplanung genutzt werden oder dafür, geeignete Standorte für die Erzeugung von Solarenergie auszumachen.
Weitere Inhalte wie Monatswerte oder Halbjahreswerte sind für die Detailplanung von Solaranlagen von Nutzen und werden besonders Fachleuten angeboten.