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WuppertalPressemeldung – 05.07.2010

KiJu: Selbstvertrauen stärken um selbständig zu werden

Für die Kinder in Wuppertal, die im Elternhaus Probleme haben, gibt es viele, ganz individuelle Angebote, ob in Pflegestellen oder in Wohngruppen. „Die Kinder- und Jugendwohngruppen der Stadt Wuppertal sind dabei aus pädagogischer Sicht ein unverzichtbares Angebot der Jugendhilfe“, betont Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn, wie auch der aktuelle Pädagogische Bericht 2009 zeigt:

Die Auslastung in den verschiedenen Wohngruppen im Stadtgebiet ist mit einer Belegungsquote von 93,82 Prozent in den vergangenen Jahren stabil geblieben. 117 Plätze (davon 10 im teilstationären Bereich) stehen zur Verfügung. 82,48 Prozent der Kinder stammen aus Wuppertal, 17,52 Prozent kommen von anderen Jugendämtern.

Die Anforderungen an die pädagogische Arbeit haben sich geändert. Denn im Rahmen familiengerichtlicher Verfahren werden immer mehr Gutachten zur Abklärung von Kindeswohlgefährdung oder Gutachten zur Klärung der Erziehungsfähigkeit der Eltern in Auftrag gegeben. Das führt dazu, dass die Kinder oft verunsichert sind, weil oftmals erst nach einer Beobachtungszeit von sechs bis acht Monaten ihre Perspektive geklärt werden kann. Das heißt, die Dauer der Unterbringung verlängert sich. Außerdem hat sich der Altersdurchschnitt verjüngt.

Darauf gehen die pädagogischen Fachkräfte ein und setzen verstärkt auf spezielle Bildungs- und Förderangebote, die den Kindern in erster Linie Selbstvertrauen geben sollen, damit sie eine solide Grundlage für ihre weitere Lebensperspektive haben. Dazu gehören Sportangebote, Projeke wie „Lernen lernen“, musische Förderangebote oder erlebnispädagogische Aktionen.
„Schön ist, dass die Kinder- und Jugendwohngruppen mit diesen Projekten inzwischen fest im jeweiligen Stadtteil verwurzelt sind“, freut sich Dr. Kühn über die Integration der Einrichtungen.
Ebenfalls erfreulich: Viele Mädchen aus der Mädchenwohngruppe Hopfenstraße konnten über die Fördermaßnahmen einen qualifizierten Schulabschluss erreichen.

Wichtig ist auch, dass dank der guten Kooperation mit verschiedenen Praxen eine zeitnahe therapeutische Unterstützung für die Kinder gesichert ist.

Seit 2008 gibt es zwei Notaufnahmegruppen. Dort wurden im vergangenen Jahr 173 Kinder aufgenommen. 106 von ihnen konnten in den elterlichen Haushalt zurückkehren. Über 60 Kinder sind in andere Jugendhilfeangebote übergeleitet worden.
„Die Kinder, die aus Kindeswohlgefährdungsaspekten untergebracht werden, sind in der Regel orientierungslos und bedürfen einen klaren Schutz- und Schonraum“, erklärt die pädagogische Leiterin der Kinder- und Jugendwohngruppen Barbara Reinke. Auch hier verlängern sich die Aufenthaltszeiten der Kinder in der Einrichtung oftmals durch aufwändige angeordnete Gutachten.

Bei den Anfragen zur Notaufnahme, die wegen Platzmangel abgelehnt werden mussten, wurden die betreuenden Sozialarbeiter bei der Suche nach Alternativen vom Personal bei KiJu unterstützt.

In den Mutter-Kind-Wohngruppen ist die Belegungszahl auf 94,6 Prozent gestiegen. Mütter werden hier im Umgang mit ihren Kindern unterstützt und angeleitet. „Die fachlichen Anforderungen an das Personal in den Mutter-Kind-Teams sind sehr hoch und erfordern viel Umsichtigkeit und Einsatz“, weiß Barbara Reinke. Als die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr mit dem plötzlichen Kindstod konfrontiert waren, wurden umgehend Qualifizierungsmaßnahmen zur Beratung und weitergehenden Stabilisierung der Mütter durchgeführt.

Die Tagesgruppe war nicht ganz so stark frequentiert (78,41 Prozent Auslastung), verzeichnet aber seit Mai einen stetigen Anstieg. Auffällig ist aber der immer weiter sinkende Altersdurchschnitt, der vor Jahren noch bei 13,3 Jahren und in 2009 bei 9,9 Jahren lag. Schwerpunkt in 2010 ist die Vermittlung von kulturellen Bildungsinhalten zur Verbesserung der Chancengleichheit für Kinder aus bildungsfernen Familiensystem.

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