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WuppertalPressemeldung – 07.12.2010

D 115 in Wuppertal: Direkter Draht zu Behörden und Ämtern

Eine Nummer für alle Anliegen: Seit 24. März 2009 läuft mit dem Testbetrieb der einheitlichen Behördenrufnummer 115 ein für Deutschland einmaliges Pilotprojekt.
Die Stadt Wuppertal gehört zum exklusiven Kreis der als erste an diesem Projekt beteiligten Modellregionen.

Anruf erspart Amtsgänge

Über 10 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben mit der 115 einen direkten und leicht zu merkenden Draht in die Verwaltungen. Hinter der leicht zu merkenden Nummer steht der Gedanke eines leichteren Zugangs zur Verwaltung, nach Abbau bürokratischer Hürden und mehr Bürgernähe.

 

Die Stadt Remscheid, im August 2009 ins gemeinsame Bergische ServiceCenter eingestiegen, nimmt seit 1. September 2009 am Pilotbetrieb D115 teil, Solingen ist seit Anfang Juli 2010 am ServiceCenter beteiligt. Am 1. September 2010 wurde die 115 in unserer Nachbarstadt freigeschaltet. Somit ist nun das gesamte Bergische Städtedreieck mit rund 600.000 Einwohnern an die bundesweite Service- Nummer angeschlossen.

 

Bundesweit arbeiten geschätzte 20.000 Behörden auf drei Verwaltungsebenen (Kommune / Kreis, Land, Bund) mit ebenso zahlreichen Rufnummern. Die Suche nach der richtigen Ämter- und der passenden Durchwahl soll mit dem „Projekt D 115“ mehr und mehr der Vergangenheit angehören. Welche Verwaltungsebene, welche Behörde oder Dienststelle für das jeweilige Anliegen zuständig ist, spielt dann keine Rolle mehr.

So reicht in Wuppertal ein Anruf unter der 115, um bei Bedarf zu erfahren, wann die Kfz-Meldestelle in Berlin-Friedrichshain geöffnet hat. Voraussetzung bleibt natürlich, die gewünschte Stadt oder Region nimmt bereits am Verbund teil.

Verbund wird größer

Seit 1. Dezember 2010 kann die einheitliche Behördenrufnummer 115 erstmals auch in Städten der östlichen Bundesländer gewählt werden: Die Landeshauptstadt Magdeburg schaltet in Kooperation mit dem Land Sachsen-Anhalt die 115 für ihre Bürgerinnen und Bürger frei.

Am 7. Dezember folgten auf dem IT-Gipfel die Stadt Dresden und das Land Sachsen im Beisein des Bundesinnenministers Dr. Thomas de Maizière.

Auch in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wird der Kreis der D115-Modellregionen heute erweitert: Die Stadt Wolfsburg schließt sich als zweite Kommune in Niedersachsen nach Oldenburg dem D115-Verbund an. Der Kreis Wesel bietet den 115-Service gemeinsam mit der Stadt Moers an.

 

Zusätzlich schließen sich heute auch weitere Bundesbehörden dem D115-Verbund an: u.a. das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und das Eisenbahn-Bundesamt. Rund 50 weitere Bundesbehörden werden sich bis Ende 2011 aufschalten. Damit können Bürgerinnen und Bürger in den teilnehmenden Kommunen auch Auskünfte zu Bundesthemen wie, z.B. Integrationsprogramme oder Entschädigung bei Zugverspätungen erhalten.

 

Im Wuppertaler ServiceCenter, seit Februar 2008 erfolgreich in Betrieb, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestens auf die neue Herausforderung vorbereitet. Die Behördennummer ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Drei Viertel aller Anrufe sollen innerhalb der ersten 30 Sekunden vom ServiceCenter angenommen werden. Geplant ist, über die Hälfte aller Anrufe sofort zu beantworten. Ist dies nicht möglich, erhält der Anrufer innerhalb eines Tages eine Rückmeldung – je nach Wunsch per Mail, Fax oder kostenfreien Rückruf.

Anrufe bei der 115 sind kostenpflichtig. Die Deutsche Telekom hat den Tarif auf sieben Cent je Minute festgelegt. Mobilfunktarife sind mit 17 bis 39 Cent pro Minute entsprechend höher. Da es keine gesetzliche Regelung für einen Telefontarif gibt, erfolgt die Tarifgestaltung einzig im Wettbewerb der Festnetz- und Mobilfunkanbieter.

 

Da möglichst viele Fragen gleich mit dem ersten Anruf geklärt werden sollen, erspart so jedoch ein einziger Anruf möglicherweise einen oder mehrere Besuche beim Amt selbst. Die einheitliche Rufnummer ersetzt jedoch auch mehrmalige Telefonate auf der Suche nach der zuständigen Stelle für das persönliche Anliegen.

 

 Wichtig: Die 115 ersetzt nicht die mittlerweile gut eingeführte 0202 / 563 – 0 als schnellen Zugang zur Stadtverwaltung! Beide Angebote fungieren parallel neben- und miteinander.

 

Die 115 setzt dabei auf bestehenden Strukturen auf: Es wird kein zentrales Servicecenter errichtet. Vielmehr werden bereits laufende telefonische Servicecenter von Bund, Ländern und Kommunen weiterentwickelt und miteinander vernetzt.

Auf dem Nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung am 8. Dezember 2009 in Stuttgart testete Bundeskanzlerin Merkel die 115. Foto: BMI, Rickel

Erstmals drei Verwaltungsebenen vernetzt

Die einfache Nummer soll wie ein Wegweiser durch die Verwaltungen fungieren. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Integration von Bundes- und Landesverwaltung.

Erstmals werden somit in Deutschland unter einer Sammelnummer gleich drei Verwaltungsebenen miteinander vernetzt. Profitieren sollen davon Bürger, Verwaltung und Politik. Während der zweijährigen „Probezeit“ sollen weitere Kommunen und Regionen zum Verbund dazu stoßen und das Angebot der Dienstleistungen erweitert werden.

 

Diese Städte und Bundesländer gehören derzeit zum Kreis der Modellregionen:

 

  • Berlin
  • Hamburg

 

  • Hessen (Frankfurt am Main, Main-Taunus-Kreis, Offenbach, Regierungspräsidium Darmstadt, Regierungspräsidium Gießen, Stadt Kassel)

 

  • Nordrhein-Westfalen (Aachen, Arnsberg, Bad Salzuflen, Bielefeld, Bonn, Dinslaken, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Frechen, Hürth, Köln, Leverkusen, Landschaftsverband Rheinland, Kreis Lippe, Moers gemeinsam mit Kreis Wesel, Mülheim/Ruhr, Münster, Neuss, Remscheid, Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Solingen, Staatskanzlei (Nordrhein-Westfalen direkt), Stadt Bergisch-Gladbach, Wuppertal)

 

  • Bodenseekreis in Baden-Württemberg
  • Oldenburg und Wolfsburg in Niedersachsen
  • Trier, Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz

 

  • Stadt Magdeburg und Land Sachsen-Anhalt
  • Stadt Dresden und Land Sachsen

 

Auch diese Einrichtungen und Ämter des Bundes nehmen teil:

 

*Auswärtiges Amt - AA, *Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - BAMF, *Bundeskanzleramt - BK, *Bundesministerium des Innern - BMI, *Bundesministerium für Arbeit und Soziales - BMAS, *Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - BMFSFJ, *Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit- BMU, *Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung - BMVBS, *Bundesministerium der Verteidigung - BMVg, *Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie - BMWi, *Deutsche Rentenversicherung Bund - DRV, *Eisenbahnbundesamt, *Informations- und Wissensmanagement der Zollverwaltung - IWM-Zoll, *Presse- und Informationsamt der Bundesregierung - BPA, *Statistisches Bundesamt - StBA, *Steuerliches Info-Center des Bundeszentralamts für Steuern - SIC

 

Zentral gesteuert wird „Projekt D 115“ vom Bundesinnenministerium (BMI) und dem Land Hessen. Dort betont man auch den Pilotcharakter des Projektes: Möglicherweise könnten nicht alle Fragestellungen und technischen Herausforderungen bereits in der Anfangsphase umgehend gelöst werden.

Eines der Ziele sei es, in den zwei Jahren des Testbetriebs die Möglichkeiten des neuen Services zu erproben und Hürden zu erkennen.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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