Um pädagogische Konzeptionen umsetzen zu können, sind in vielen Fällen teilweise gravierende räumliche Veränderungen erforderlich. Auch Spielmaterial muss angepasst werden. Mit Hilfe von Bundesmitteln werden zum Beispiel Um- und Ausbauten vorgenommen oder Wickelkommoden und altersentsprechendes Spielzeug besorgt.
Die verschiedenen Träger stellten bisher Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 6,2 Millionen Euro für Umbaumaßnahmen und Ausstattungen. Bewilligt wurden vom Land NRW bis heute etwa 2,2 Millionen Euro. Davon entfallen in Wuppertal zur Zeit 86 Prozent auf Maßnahmen Freier Träger und 14 Prozent auf städtische Maßnahmen.
Diese notwendigen Maßnahmen umzusetzen, bedeutet für viele Träger von Tageseinrichtungen momentan eine große Belastung. Zum aufwändigen Antragsverfahren zur Bewilligung der Fördermittel kommt seit kurzem auch noch die Sorge hinzu, dass eben jene Fördermittel nicht mehr im benötigten Umfang vom Land zur Verfügung gestellt werden könnten.
Die Zusage des Landes, schon vor Eingang des Bewilligungsbescheides mit den Maßnahmen beginnen zu können, wurde kurzfristig zurückgenommen und eine Kontingentierung der noch zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel angekündigt. Etliche Träger haben im Vertrauen auf die bestehende Regelung bereits Kinder unter drei Jahren aufgenommen und die entsprechenden Verträge abgeschlossen.
Sozialdezernent fordert Weitergabe zugesagter Mittel
Um diese Kinder optimal betreuen zu können, sind die Träger jedoch auf die zeitnahe Bewilligung der Fördergelder angewiesen. Die Stadt und der Landschaftsverband Rheinland stehen ob dieser belastenden Situation in kontinuierlichen Abstimmungen und Verhandlungen miteinander, um Härten für einzelne Träger zu vermeiden. Solche Härtefälle gebe es jedoch in Wuppertal glücklicherweise noch nicht, wie Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn hervorhebt.
Ungeachtet dieser Anstrengungen aller Wuppertaler Träger werde der Ausbau der Betreuungsplätze vermutlich nicht ausreichen, den kommenden Rechtsanspruch ab 2013 in Wuppertal zu erfüllen, befürchtet Kühn.
Dies hat aus seiner Sicht mehrere Gründe: Zum einen sei es in der sehr angespannten Wuppertaler Haushaltssituation begründet und zum anderen sei festzustellen, dass das Kinderfördergesetz unterfinanziert sei und nach wie vor Gelder des Bundes vom Land nicht an die Kommunen weitergegeben würden.
„Ich fordere die neue Landesregierung auf, endlich die Mittel des Bundes für den U3-Ausbau komplett an die Kommunen weiterzuleiten. Denn so ist dies zwischen dem Bund und den Ländern vereinbart worden.“, fasst es Kühn zusammen.