Dass die Wuppertaler Eltern gewissenhafter sind als die Zahlen des LIGA es belegen ist erfreulich, gleichwohl zwingt der Erlass des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales und des nordrheinwestfälischen Innenministers vom 10. September 2008, das Wuppertaler Jugendamt mit den vermeintlich nachlässigen Eltern Kontakt aufzunehmen und der Angelegenheit nachzugehen.
Das Jugendamt nimmt zunächst schriftlich Kontakt mit den Eltern auf. Können diese die Früherkennungsuntersuchung mit dem U-Heft nachweisen, so endet die Bearbeitung damit. „Die meisten Eltern reagieren sehr verständnisvoll auf unsere Nachfrage und erbringen zügig den Nachweis der Untersuchung“, so Dr. Stefan Kühn.
Hat keine Früherkennungsuntersuchung stattgefunden, so folgt ein Klärungsgespräch mit der Familie. Hierbei wird über die Vorsorgeuntersuchungen sowie über Möglichkeiten sozialer Förderung informiert. Sollte sich in diesem Gespräch eine Kindeswohlgefährdung abzeichnen oder gelingt keine Kontaktaufnahme, wird der zuständige Bezirkssozialdienst informiert.
Von den rund 180 Meldungen, hat nur in 12 Fällen tatsächlich keine Früherkennungsuntersuchung stattgefunden. In Klärungsgesprächen und im Rahmen der rund 20 Hausbesuche konnte auch keine Kindeswohlgefährdung festgestellt werden.
Einige Eltern sagten zu, die Vorsorgeuntersuchung noch nachzuholen.
Wegen der hohen Fehlerquote hat die Stadt Wuppertal bereits mit dem LIGA gesprochen. Dort ist das Problem bekannt und auch an das entsprechende Fachministerium weitergeleitet worden. Eine Lösung ist zugesagt, wohl aber nicht sehr schnell umsetzbar. Derzeit sind nur Meldungen bei fehlender U5 und U6 eingegangen, die Meldungen sollen bis Anfang 2010 auf fehlende Früherkennungsuntersuchungen bis zur U 9 (mit 5 Jahren) ausgeweitet werden.