In den gründerzeitlichen Quartieren Wuppertals stehen viele Ladenlokale leer, weil sich das Einkaufsverhalten geändert hat und sich der klassische Einzelhandel dort nicht mehr halten kann. Durch Zwischennutzungen soll ein neuer Mietermarkt erschlossen und langfristige Mietverhältnisse wieder etabliert werden. Ziel ist es, neue Formen der Nutzung zu finden und innovative Konzepte für Raumnutzungen zu entwickeln. Mit Aufbau und Organisation beauftragte die Stadt Wuppertal das Büro ORG.BERATUNG Schulten & Weyland. Im Mai 2007 nahm die Zwischennutzungsagentur Wuppertal ihre Arbeit auf. Das Projekt wird im Rahmen der Förderprogramme Stadtumbau West und Soziale Stadt NRW finanziert. Das Hauptaugenmerk der ersten zwölf Monate lag auf dem Strukturaufbau.
Zunächst wurden die Leerstände in den Stadtteilen Arrenberg, Nordstadt, Unterbarmen, Oberbarmen/Wichlinghausen und Ostersbaum erhoben. Gut 250 Ladenlokale stehen dort leer. Mit den Daten wurde eine Datenbank aufgebaut und erste Kontakte zu den Eigentümern aufgenommen. Gleichzeitig machte sich die Agentur mittels breit angelegter Öffentlichkeitsarbeit bei potenziellen Raumnutzern bekannt. Über 100 Interessierte haben sich bisher gemeldet. Dies zeigt deutlich, dass es in Wuppertal ein großes kreatives Potenzial gibt, das aktiv zur Revitalisierung von Stadträumen genutzt werden kann.
Die leeren Ladenlokale bieten die Chance, viele der Vorhaben umzusetzen. Für die Stadtentwicklung spielen Zwischennutzungen vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Stadt zunehmend eine strategische Rolle. Mit der Einrichtung einer Zwischennutzungsagentur soll ein Instrument erprobt werden, um mit dem Leerstandsproblem aktiv und innovativ umzugehen.