Waldrapp
Der außergewöhnliche Waldrapp
Auf den ersten Blick scheint der Waldrapp (Geronticus eremita) schon ein komischer Vogel zu sein mit seiner roten Stirnglatze und dem schwarzen Gefieder, das ihm am Hinterkopf in Büscheln absteht. Dabei ist er ein äußerst interessantes Tier mit einem ausgeprägten Lernverhalten. Durchaus ein Vorteil für den zukünftigen Arterhalt des Waldrapps – denn trotz Prägung auf den Menschen verhält er sich seinen Artgenossen gegenüber ganz normal: er verpaart sich problemlos und zieht sorgsam seine Jungen in den Gehegen auf. In Europa war der Waldrapp bereits ausgestorben und konnte insbesondere durch die Nachzuchten in deutschen Zoos wieder erfolgreich angesiedelt werden.
Wiederansiedlung zum Aufbau eigenständiger Populationen
Auch der Grüne Zoo Wuppertal beteiligt sich an einem Projekt, damit diese stark bedrohte Vogelart sich als Brutvogel in Mitteleuropa wieder dauerhaft ansiedeln kann. 2019 haben die Waldrappe im Grünen Zoo Wuppertal bereits für zahlreichen Nachwuchs gesorgt: sechs Jungvögel konnten nach Andalusien (Süd-Spanien) im den ansässigen Zoobotánico de Jerez verbracht werden. Dort werden die Wuppertaler Waldrappe zunächst mit anderen Waldrapp-Nachzuchten aus europäischen Zoos betreut, bis sie an ihr endgültiges Ziel gelangen: die Region La Janda in der Nähe von Gibraltar. Hier existieren zwar schon Waldrapp-Kolonien – sie werden aber auch in Zukunft noch auf die Unterstützung durch Nachzuchten aus Zoologischen Gärten angewiesen sein.
Projektpartner vor Ort
Umsetzbar sind diese Projekte nur in der Zusammenarbeit mit starken Partnern vor Ort: die Wiederansiedlungsprogramme der Waldrappe werden gemeinsam mit den verantwortlichen Ministerien in Andalusien, der Biologischen Station von Doñana (EBD-CSIC) und dem Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) organisiert.
Die Wiederansiedlung von Jungtieren aus den Zoos ist eine wichtige Aufgabe moderner Zoos – die Erhaltung und der Schutz bedrohter Tiere dient auch dem Schutz ihrer angestammten Lebensräume.
Die Weltnaturschutzunion stuft den Waldrapp in der Roten Liste als stark gefährdet ein.