Geburtshelferkröten sind kleine Froschlurche aus der Familie der Scheibenzüngler von meist unscheinbarer grauer oder brauner Färbung. Ihre Rufe erinnern an helle Flöten-, Pfeif- oder Glockentöne. Die heimische Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) ist von den verschiedenen Arten der Geburtshelferkröten die einzige, die in Mitteleuropa beheimatet ist. Sie besiedelt sonnenwarme, aber auch bodenfeuchte Verstecke unter Steinplatten oder in Erdlöchern. Solche Bedingungen finden sich in Deutschland vor allem in Steinbrüchen und Tongruben. Die schlüpfenden Kaulquappen werden in vegetationsarmen Tümpeln und anderen Kleingewässern abgesetzt.
Die Bestände der Geburtshelferkröte sind vor allem durch den Verlust ihrer Lebensräume bedroht, z.B. durch Verfüllung von Tümpeln, durch Rekultivierung oder Umnutzung von Mauer- und Felsbiotopen, Steinbrüchen und Tongruben sowie auch durch die natürliche Sukzession (insbesondere die Verbuschung) der Biotope. Zusätzlich werden einzelne Populationen z.B. durch Straßen oder intensive Landwirtschaft voneinander isoliert.
Im Bergischen Land wird seit den 1980er Jahren ein dramatischer Bestandsrückgang bei der Geburtshelferkröte außerhalb von Abgrabungsgebieten verzeichnet. Obwohl hier ursprünglich ein Verbreitungsschwerpunkt der Geburtshelferkröte in Nordrhein-Westfalen lag, sind die meisten Populationen zum Beispiel an Gehöften, Mühlen- und Schönungsteichen inzwischen erloschen.
Mit Hilfe eines Schutz- und Wiederansiedelungsprojektes soll der Bestand der Geburtshelferkröte im Bergischen Land stabilisiert werden, so dass ein Aussterben dieser heimische Art verhindert werden kann. Einige Kröten sollen u.a. in der neuen Löwenanlage des Wuppertaler Zoos angesiedelt werden. Im März 2008 wurden daher Kaulquappen der Geburtshelferkröte im Wassergraben der Löwenanlage freigelassen. Der Zoo-Verein Wuppertal e.V. unterstützt dieses Projekt mit einem Teil der Erlöse aus dem Benefizkonzert für den Artenschutz.