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Der Grüne Zoo Wuppertal

Stoßzahnfraktur beim Elefanten

Die Stoßzähne der Elefanten sind im Tierreich einzigartig. Es sind nicht etwa Eckzähne, sondern umgebildete Schneidezähne, die dem Elefanten als Werkzeug zum Tragen von Ästen und Heu, zum Abschälen der Rinde von Baumstämmen und zum Ausgraben von Wurzeln dienen. Die Stoßzähne wachsen lebenslang, und da Ihnen die für andere Zähne typische Beschichtung aus Zahnschmelz fehlt, wird die Spitze etwa im gleichen Tempo abgenutzt. Viele Elefanten entwickeln sogar eine Vorliebe für eine bestimmte Seite, ähnlich der Links- oder Rechtshändigkeit bei Menschen.

Der zweijährige Elefantenbulle „Gus“, dessen Stoßzähne noch kaum mehr als 10 cm herausragen, hat sich beim Spielen und Erkunden der Anlage vor kurzem den linken Stoßzahn abgebrochen. Das Innere der Stoßzähne ist mit Nerven und Blutgefäßen gefüllt, sodass es etwas dauerte, bis der Zahn nicht mehr blutete. „Gus“ wiegt aber über 500 kg und hat damit insgesamt ca. 50 Liter Blut, daher war der Blutverlust für ihn völlig ungefährlich. Als Sofortmaßnahme wurde ihm zunächst ein Schmerzmittel verabreicht.

Die beste Chance, einen solchen Zahn gesund zu erhalten, ist die Vermeidung einer Infektion durch ein zeitnahes Versiegeln und Füllen des Zahnmark-Kanals in der Mitte des Zahns. Noch am selben Tag wurde Gus dazu in Vollnarkose gelegt. Schnelle und kompetente Hilfe bei der Versorgung des Zahns erhielten wir vom Wuppertaler Zahnarzt Dr. Klein und seinem Team. Auch wenn die Dimensionen im Vergleich zu menschlichen Zähnen viel größer sind – der Zahnmark-Kanal von Menschen hat einen Durchmesser von weniger als 1 mm, der des Elefanten ist gut 1 cm breit – konnte eine fachgerechte Füllung eingebracht und der Zahn versiegelt werden. „Gus“ schonte den Zahn jedoch nicht und strapazierte die frische Füllung schon am nächsten Tag. Mit Hilfe eines Silikonabdrucks wurde daher noch eine passgenaue Schutzkappe aus Hartplastik hergestellt, die die Füllung vor äußeren Einwirkungen schützt. In einer kurzen Behandlung unter Beruhigungsmittel wurde die Kappe mit Unterstützung von Herrn Dr. Klein angepasst und auf den Zahn geklebt. Jetzt hat der Zahn gute Heilungschancen.

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