Haustierbesitzer kennen die regelmäßige Entwurmung bei Hunden oder Katzen, aber auch Reptilien wie Schlangen können unter einem Wurmbefall leiden.
In einer routinemäßigen Kotuntersuchung, die in regelmäßigen Abständen bei allen unseren Zootieren durchgeführt wird, wurden bei einer Kornnatter Wurmeier gefunden. Nicht immer ist dies ein Grund, die Schlange dann auch zu entwurmen, denn bei fleischfressenden Reptilien kommt es häufig zu einem geringen Wurmbefall, der nicht unbedingt behandelt werden muss. Zudem könnte es sein, dass die Mäuse, die von der Schlange gefressen wurden, von Würmern befallen waren. Auch dann wären Wurmeier im Kot nachweisbar, eine Behandlung jedoch nicht notwendig.
Die Kornnatter aus unserem Terrarium hatte jedoch schon etwas an Gewicht verloren und die Kotuntersuchung zeigte einen sehr starken Befall an Parasiten, die für Reptilien typisch sind. Somit war eine zeitnahe Behandlung indiziert.
Der Kornnatter wird deshalb nun zwei Mal im Abstand von 14 Tagen ein Entwurmungsmittel verabreicht. Dazu wird vorsichtig das Maul der Schlange geöffnet. Ober- und Unterkiefer lassen sich mit einem Spatel relativ einfach auseinanderziehen. Anschließend wird eine Knopfkanüle bis in die Speiseröhre geschoben und darüber das Antiwurmmittel hineingegeben. Das ist für die Schlange nicht unangenehm, denn ihre Beute wird von ihr ja ebenfalls im Ganzen verschlungen – und die ist deutlich größer als eine Sonde.
Nach der zweiten Entwurmung wird erneut eine Kotprobe untersucht, um den Erfolg der Behandlung zu kontrollieren. Danach kann die Kornnatter – übrigens eine ungiftige Würgeschlange, die in Nordamerika heimisch ist – sich hoffentlich wieder wurmfrei durch ihr Terrarium schlängeln.