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Der Grüne Zoo Wuppertal

Gesundheitsmonitoring bei den Elefanten

Spätestens seit der weltweiten Corona-Pandemie ist allen bekannt: Es gibt Krankheiten, die unter bestimmten Umständen zwischen Tier und Mensch übertragbar sind. Die Tuberkulosebakterien können nicht nur Menschen, sondern auch manche Tierarten infizieren, daher betreiben Zootierärztinnen und -ärzte überall auf der Welt viel Aufwand, um solche Infektionen zu erkennen und eine Übertragung zu verhindern.

Vor mehr als 20 Jahren sind in der Elefantenherde des Wuppertaler Zoos zwei Tiere an Tuberkulose erkrankt. Beide Tiere sind damals eingeschläfert worden, um sie von ihrer schweren Krankheit zu erlösen und ein Infektionsrisiko für weitere Tiere und auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Elefantenhauses zu vermeiden. Zur Sicherheit wurden alle anderen Wuppertaler Elefanten anschließend mit großem Aufwand über Monate behandelt.

Bei einer so langwierigen Infektion wie der Tuberkulose war und ist es jedoch entscheidend, über lange Zeit regelmäßige Untersuchungen durchzuführen, um eine mögliche Ausscheidung auch nach Jahren noch rechtzeitig abzufangen.
Die Tuberkulose ist allerdings gerade bei Elefanten schwierig festzustellen – ein Röntgenbild der Lunge, wie es zur Erkennung von typischen Veränderungen bei anderen Tierarten üblich ist, ist technisch bei den 3-6 Tonnen schweren Riesen kaum möglich. Eine geeignetere Methode ist die Untersuchung von Nasen- oder Rachensekret auf die Erreger, denn in punkto Nase macht den Elefanten schließlich niemand etwas vor.

Ein spielerisches und einfühlsames Tiertraining gehörte ohnehin bereits zum Alltag der Wuppertaler Elefantenherde. Nun kam eine neue Übung hinzu, die die Tiere bis heute routiniert beherrschen: Ein weicher dünner Schlauch wird in eins der zwei Nasenlöcher am Ende des Rüssels hineingeschoben und 60ml sterile Kochsalzlösung laufen durch den Schlauch in den Rüssel. Dann hebt der Elefant seinen Rüssel so hoch er kann, damit die Flüssigkeit tief in die Nase läuft, lässt ihn wieder herunter und pustet kräftig in einen Probenbeutel, den die Tierpflegerinnen und Tierpfleger dafür bereithalten. Eine Laboruntersuchung klärt anschließend, ob Tuberkulosebakterien vorhanden sind.

Zweimal pro Jahr findet dieses Spektakel im Elefantenhaus statt – seit mehr als 20 Jahren. Der Elefantenbulle „Tusker“ blies dabei regelmäßig so hochmotiviert in den Probenbeutel, dass er platzte! Für ihn musste extrastarkes Material verwendet werden. Auch die jüngeren Tiere wie Jungbulle „Gus“ haben das Verfahren eifrig erlernt. In diesem Jahr war die Antwort aus dem Labor ebenso erfreulich wie in den 20 Jahren zuvor: keine Tuberkulose-Erreger nachgewiesen.

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Bildnachweise

  • Grüner Zoo Wuppertal

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