Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, wie wir den Tierbestand im Grünen Zoo Wuppertal dokumentieren und woher wir wissen, welche Tiere in anderen zoologischen Einrichtungen gehalten werden. Besonders bei großen Tiergruppen ist es natürlich essentiell einen Überblick über die Individuen zu haben. Bis vor einigen Jahrzehnten geschah das Dokumentieren des eigenen Tierbestandes noch handschriftlich auf einzelnen Karteikarten. Heutzutage kann man sich jedoch das Arbeiten ohne ZIMS nicht mehr vorstellen. ZIMS steht für „Zoological information management system“ und ist eine Datenbank mit dem Ziel Tiere in menschlicher Obhut zu dokumentieren und zu managen. Sie wurde von dem Non-Profit-Verein Species 360 ins Leben gerufen und wird von diesem auch stets weiterentwickelt.
ZIMS ist in drei Hauptbereiche unterteilt, in welchen zoologische Einrichtungen ihre zoologischen, veterinärmedizinischen und genetischen Informationen festhalten können.
In ZIMS Husbandry, dem zoologischen Bereich, hat jedes Tier des Bestandes eine Kartei, in welcher alle Informationen über das Individuum festgehalten sind. Hier kann beispielsweise das Alter, die Eltern, die momentane Unterkunft und vieles mehr bis ins kleinste Detail gespeichert werden. Somit hat die zoologische Einrichtung stets einen Überblick über den Bestand und kann diesen auch über Jahre nachverfolgen. Diese Karteien sind auch von anderen ZIMs-Nutzern einsehbar, sodass eine ideale Kommunikation zwischen den Einrichtungen möglich ist.
In ZIMS medical, also dem veterinärmedizinischen Bereich, kann für jedes Tier jede einzelne Behandlung im Detail gespeichert werden, sodass auch hier stets alles dokumentiert und für Jahre nachvollziehbar ist. So können Erfahrungen gesammelt und die Behandlungen bestimmter Tierarten stets verbessert werden.
Der dritte Bereich, ZIMS for Studboooks ist der genetische Teil. Dieser ist essenziell für das Führen der Zuchtbücher von bedrohten Tierarten. Der/die Zuchtbuch-Führer/in kann hier alle Informationen über die im Zuchtbuch vorhandenen Tiere einsehen und so ideal die Zucht vorantreiben. Auch erhält er/sie automatische Benachrichtigungen, sollte ein Tier beispielsweise neu geboren werden, sterben oder in eine andere Einrichtung umziehen.
Neben diesen genannten Bereichen gibt es noch viele weitere Funktionen, welche das Arbeiten erleichtern. Beispielsweise kann man mit ein paar wenigen Klicks einsehen, welche zoologische Einrichtung eine bestimmte Tierart hält, wie viele Individuen es dort gibt und wie viele Nachzuchten es in dieser Einrichtung innerhalb des letzten Jahres gab.
Neben dem einfachen Managen des Tierbestandes innerhalb eines Betriebes können über die Datenbank auch Informationen entnommen werden, welche in wichtigen Studien über Tierarten einfließen und neue Erkenntnisse bringen. Diese Erkenntnisse können wiederum in den zoologischen Einrichtungen zur Verbesserung der Tierhaltung genutzt werden oder als Beitrag zum Artenschutz dienen. ZIMS schafft eine ideale Verknüpfung und Kommunikation zwischen zoologischen Einrichtungen, welche ebenfalls zum Artenschutz und dem Aufbau von Reservepopulationen beiträgt. Die Tierpopulationen können durch ZIMS über die Grenzen der eigenen zoologischen Einrichtung organisiert werden.