Als Teilzieher bleiben viele Kiebitze in den Wintermonaten in Deutschland, während andere etwa nach Spanien oder Frankreich ziehen. Außerdem werden sie erstaunlich alt: Es wurden schon wilde Exemplare mit einem Alter von 24 Jahren beobachtet. Blaumeisen und Rotkehlchen haben im Vergleich nur etwa 5 Jahre Lebenserwartung.
Die Männchen zeigen ein ungewöhnliches Balzverhalten: Sie bauen sogenannte „Scheinnisten“. Sie scharren kleine Mulden in den Boden und rupfen Gräser aus, um die Weibchen von ihren Nestbauqualitäten zu überzeugen.
Leider ist der charismatische Watvogel, den man früher in großen Mengen in Feuchtgebieten antraf, in ganz Europa gefährdet. In Deutschland wird er sogar als stark gefährdet eingestuft. Grund hierfür ist vor allem Entwässerung von Feuchtwiesen und die intensive Landwirtschaft. Kiebitze sind standorttreu und fallen in nun entwässerten Gebieten als Bodenbrüter leichter Beutegreifern zum Opfer. Zuletzt wurden nur noch 42.000 bis 67.000 Brutpaare gezählt, was einen Rückgang der Art um 93% allein zwischen 1980 und 2016 bedeutet.
Der einprägsame „kie-wit“-Ruf, dem der Kiebitz (Vanellus vanellus) seinen Namen verdankt, erschallt auch im Grünen Zoo Wuppertal. Ihr findet die Kiebitze bei uns in den Volieren oberhalb des Vogelhauses gegenüber der Ibis-Voliere. Sie leben dort zusammen mit dem von Aussterben bedrohten Blaukappenhäherling (Pterorhinus courtoisi).
Bereits seit 1971 wird jedes Jahr vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (Nabu) und vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) der Vogel des Jahres gekürt. Seit einigen Jahren findet dazu eine öffentliche Wahl statt. Bei der letzten Wahl, bei welcher der Kiebitz rund ein Drittel der Stimmen bekam, stimmten mehr als 120.000 Menschen ab.