Das fetale Alkoholsyndrom ist ein durch mütterlichen Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft bedingtes Fehlbildungssyndrom beim Kind. Embryo (bis zur 9ten Schwangerschaftswoche) und Fetus (ab der 9ten Schwangerschaftswoche) werden durch Alkohol direkt geschädigt. Körperliche, geistig-intellektuelle und Verhaltensstörungen treten mit variabler Ausprägung auf.
Das Gehirn ist während der gesamten Schwangerschaft besonders empfindlich. Es ist in seinem Wachstum, seiner Ausdifferenzierung und seinen Funktionen das vorrangige Ziel der vorgeburtlichen Alkoholeinwirkung. Alkoholbedingte hirnorganische Veränderungen beim Kind sind damit weit häufiger als die sichtbaren körperlichen Merkmale. Diese hirnorganischen Schädigungen, die nicht (oder nur geringfügig) von sichtbaren Fehlbildungen begleitet werden, werden als „partielles FAS" oder als „Fetale Alkoholeffekte" bezeichnet. Sie erscheinen in der weiteren Entwicklung des Kindes als kognitive und emotionale Einschränkungen sowie Verhaltensauffälligkeiten in gleicher Ausprägung wie beim FAS.
Das gesamte Spektrum der vorgeburtlichen Alkoholschädigung wird heute unter dem Begriff „Fetal Alcohol Spectrum Disorders (FASD)" zusammengefasst.