Der Klimawandel ist in vollem Gange. Fast jedes Jahr bringt neue Temperaturrekorde. Das Jahr 2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen – weltweit und in Deutschland, wo der Temperaturanstieg leicht über dem globalen Durchschnitt liegt. Von den 12 wärmsten Jahren die jemals in Deutschland gemessen wurden, gehören allein 11 davon zu den 2000er-Jahre. Die Klimamodelle sind leider sehr eindeutig: Sollte der Ausstoß von schädlichen Treibhausgasen weitergehen wie bisher, kommt es in Zukunft zu noch mehr belastenden Hitzetagen und auch die Hitzewellen werden häufiger, länger und intensiver.
Heiße Tage, Hitzeperioden, Hitzeinseleffekte und mangelnde Nachtabkühlung werden in Zukunft immer häufiger die Gesundheit und die Lebens- und Aufenthaltsqualität in dicht bebauten und besiedelten städtischen Zentren und Quartieren beeinträchtigen. Betroffen sind hiervon nicht nur eine älter werdende Bevölkerung, chronisch Kranke und Kinder, sondern auch die arbeitende Bevölkerung und die Einwohner*innen von Stadtteilen mit geringer Umweltqualität.
Die seit Februar 2019 vorliegende Betroffenheitsanalyse zum Themenfeld “Hitze in der Stadt“ gibt Auskunft über die räumliche Verteilung der Hitzebelastungen in Wuppertal (aktuell und Zukunftsszenario 2050) sowie die Hitzebetroffenheit (insbesondere für ältere Menschen und Kinder).
Den Bericht Betroffenheitsanalyse zum Themenfeld “Hitze in der Stadt“ finden Sie hier: Bericht-Wuppertal_Jan19.pdf (Öffnet in einem neuen Tab)
Die Hitzebelastungskarte zeigt als Ergebnis dieser Modellberechnungen die im IST-Zustand durch Hitze belasteten oder stark belasteten Areale im Stadtgebiet sowie ein Zukunftsszenario der Hitzebelastungen für den Zeitraum 2050 bis 2060. So stark kann die Hitzebelastung in Wuppertal werden, wenn die weltweiten Treibhausgasemissionen nicht reduziert werden.
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Diese Ergebnisse fließen in die Handlungskarte Klimaanpassung ein. In dieser Karte werden alle Flächen ausgewiesen, die momentan oder auf das Zukunftsszenario 2050 bezogen ein Konfliktpotenzial bezüglich Hitze aufweisen.
Die Handlungskarte wird ergänzt um einen Maßnahmenkatalog in Form von Steckbriefen. Diese werden jeweils der Stadt-, Quartiers- oder Gebäudeebene zugeordnet. Ergänzend hierzu werden auch Anpassungsmaßnahmen auf der Verhaltensebene genannt.
Das Gutachten zur Hitzebetroffenheit fließt in das seit März 2019 unter der Federführung der Koordinierungsstelle Klimaschutz zu erarbeitende Integrierte Klimaschutzkonzept mit dem Schwerpunkt Klimaanpassung als eine relevante Arbeitsgrundlage mit ein. In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Akteuren werden dann die erforderlichen Strategien und Maßnahmen – vor allem quartiersbezogen - weiterentwickelt. Hierbei sind effektive Maßnahmen zur Hitze- und Gesundheitsvorsorge Teil einer vorausschauenden Klimaanpassung. Sie erfordern eine fachgebietsübergreifende Zusammenarbeit der relevanten Akteure unter Einbindung der möglichen Betroffenen von Beginn an. Hierbei kann gegebenenfalls auch auf bestehende Netzwerke im Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich und in den Quartieren zurückgegriffen werden.
Die nächsten Arbeitsschritte werden eine Risikoanalyse auf der Basis der sensiblen Infrastruktur, ein Handlungskonzept und eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit sein. Diese Ergebnisse fließen – vergleichbar mit der Handlungskarte zum Thema “Hitze in der Stadt“ - auch in das seit März 2019 zu erarbeitende Integrierte Klimaschutzkonzept mit dem Schwerpunkt Klimaanpassung der Stadt Wuppertal mit ein.