Das Thema klimaverträgliche, gesunde Ernährung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Denn was auf unseren Teller kommt, hat einen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck, den wir beim Einkauf und Verzehr von Lebensmitteln hinterlassen. Dabei kommt es auf jeden einzelnen an. Auch Großküchen und Cateringunternehmen können einen wichtigen Beitrag zu einer vollwertigen und klimagesunden Ernährung leisten, da sie viele Menschen mit Speisen versorgen. Dass das geht, auch ohne steigende Kosten, zeigen engagierte Mensabetreiber in Wuppertal und anderen Städten.
Vor allem in der industriellen Landwirtschaft, gekennzeichnet durch Massentierhaltung, Monokulturen, intensive Bodennutzung, Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden werden umfangreich Treibhausgase freigesetzt, die unserem Klima schaden. Hinzu kommt: Viele Lebensmittel, die in unseren Supermärkten angeboten werden, haben lange Transportwege hinter sich, insbesondere Flugwaren. Verpackungen, Lagerung und Kühlung verursachen weitere klimaschädliche Emissionen. Die Umstellung unserer Ernährung auf regionale Bioprodukte, basierend auf einer nachhaltigen Landwirtschaft ist daher ein wichtiger Schritt, um Umwelt und Klima zu schonen.
Die verstärkte Verwendung vegetarischer und möglichst sogar veganer Kost anstatt tierischer Lebensmittel spart ebenfalls CO2. Sofern saisonales Obst und Gemüse eingekauft werden kann, sollte dies auch gemacht werden. Nicht saisonale Produkte werden meist über mehrere hundert bis tausende Kilometer transportiert und schaden dem Klima enorm. Ein Saisonkalender für heimisches Obst und Gemüse findet sich zum Beispiel auf der Website der Verbraucherzentrale.
Zudem kommt es auf die Verwertung der eingekauften Lebensmittel an. Selber machen ist hier der Leitsatz. Die Zubereitung frischer Lebensmittel verursacht weniger Treibhausgase und ist auch gesünder als Fertignahrung.
Glücklicherweise gibt es schon mehrere Projektträger, die bei der Umstellung auf Bio-Produkte unterstützen und Leitfäden anbieten. Einer dieser Unterstützer ist die Verbraucherzentrale NRW, die das Projekt „Mehrwertkonsum“ ins Leben gerufen hat.
Beispiel Umstellung von Schulverpflegung auf klimaschonende und gesunde Ernährung
Eine Umstellung auf Bio-Produkte erfordert erfahrungsgemäß Zeit und erfolgt oft schrittweise. Entscheidet sich eine Schulmensa für den Umstieg, ist der enge Kontakt mit Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften wichtig. Zusammenhänge der Ernährungsumstellung sollten erklärt und Feedback aufgenommen werden. Nur wenn die Essenszahlen und der Preis pro Mahlzeit konstant bleiben, kann von einem Erfolg gesprochen werden.
Grundsätzlich gilt natürlich, dass beim Einkauf auf saisonale Produkte geachtet werden sollte. Weiter macht es einen Unterschied, ob die Mahlzeiten frisch zubereitet oder die Produkte nur erhitzt werden. Dabei spielt wiederum die Ausstattung der Küche eine Rolle. Hier ist gegebenenfalls eine Umrüstung beziehungsweise Anschaffung neuer Küchengeräte erforderlich. Für Kitas und Schulen besteht aktuell im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative/ Kommunalrichtlinie (Öffnet in einem neuen Tab) die Möglichkeit, für den Austausch von veralteten Elektrogeräten in Schul- und Lehrküchen sowie Kindertagesstätten Fördermittel zu beantragen.
In Wuppertal geht zum Beispiel der Mensaverein Ronsdorf e.V. mit gutem Beispiel voran. Der Verein besteht bereits seit 1984 und bietet Schüler*innen gesunde und schmackhafte Mahlzeiten, überwiegend in Bioqualität: 70 bis 75 % der Lebensmittel, die verarbeitet werden, stammen aus ökologischer Landwirtschaft.
Es gibt kein Patentrezept für die Umstellung der Gemeinschaftsverpflegung, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Dies zeigt sich beim Mensaverein und anderen Engagierten, die sich für eine nachhaltige Ernährung entschieden haben. Im Rahmen des Projekts MehrWertKonsum bietet die Verbraucherzentrale NRW zudem Schulen, Kitas und weiteren Interessierten einen Leitfaden als Orientierungshilfe und Beratung an. Wichtig ist herauszufinden, welche Möglichkeiten in Betracht kommen. Es kann schon bei der Fleischreduktion oder beim Einkauf von saisonalem Obst und Gemüse angefangen werden. Vorschläge für gesunde und klimafreundliche Rezepte, geeignet für Schulküchen finden sich zum Beispiel über das Projekt „KEEKS – Klima- und energieeffiziente Küche in Schulen“. Der CO2-Rechner Klimatarier ermöglicht zudem einen Vergleich der CO2-Bilanz unterschiedlicher Lebensmittel. Hier können u.a. Rezepte zusammengestellt werden, die aufzeigen wie viel Treibhausgasemissionen dabei ausgestoßen werden. Zudem können so auch Alternativen bei der Rezeptzusammenstellung gefunden und ausprobiert werden.
Kurzum: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Hilfestellungen für eine Umstellung auf eine gesunde und klimafreundliche Ernährung, einfach machen und ausprobieren ist die Devise!
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Fördermittel des Bundes
Dank der Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der Nationalen Klimaschutzinitiative startete im September 2021 das Vorhaben "KSI: Klimamanagement Stadt Wuppertal, Umsetzung des vorliegenden Klimaschutzkonzeptes mit integriertem Handlungsfeld Anpassung an den Klimawandel".
Für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes ist der Zeitraum 01.09.2021 bis 31.08.2024 vorgesehen (Förderkennzeichen: 67K15165).