Was ist Fernwärme?
Fernwärme gilt als eine energieeffiziente, klimaschonende, bequeme und wartungsarme Wärmequelle. Es handelt sich dabei um Wärme, die bei Verbrennungsvorgängen entsteht und über ein Fernwärmenetz zur weiteren Nutzung zu den Kunden transportiert wird.
Woher kommt die Fernwärme in Wuppertal?
WSW Talwärme ist die Fernwärme aus der Heimat. Die Talwärme entsteht als Abwärme bei der Produktion von Strom (HKW Barmen) sowie bei der Verbrennung von Bio-Abfällen (Müllheizkraftwerk der AWG). Die aus diesem Verfahren zweifach genutzte Energie nennt sich Kraft-Wärme-Kopplung. Hierbei wird die freigewordene Wärmeenergie aus den Kraftwerken in das Fernwärmenetz eingespeist und steht hieran angebundenen Immobilien über einen Wärmetauscher dann zur Verfügung. Als Redundanz können die Heizwerke Viehhof und Haspel mit zugeschaltet werden. 2018 wurde das Steinkohlekraftwerk in Elberfeld stillgelegt, so dass von dort nun keine Energie mehr bezogen wird und stattdessen Fernwärme bereitgestellt wird. Dadurch kann ein Ausstoß von rd. 450.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Das Fernwärmenetz trägt auch deshalb zum Klimaschutz bei, da seine effiziente Wärmeerzeugung zu einem hohen Anteil aus Biomasse und Bio-Abfällen erzeugt wird. Mehr als 50% der erzeugten Wärme gilt als erneuerbar aufgrund der Verwendung von biogenen Reststoffen.
Welche Vorteile hat Fernwärme für mich?
Aktuell entstehen rund 85% der deutschlandweiten Treibhausgas-Emissionen durch die Umwandlung von Energieträgern wie Erdöl, Kohle und Erdgas in beispielsweise Strom und Wärme. Bei der Herstellung des Fernwärmeprodukts „Talwärme“ in Wuppertal werden fast keine fossilen Brennstoffe verbraucht. Angesichts der Klimakrise und Notwendigkeit der Energiewende ist das Produkt daher ein wichtiger Baustein hin zu einer ressourcen- und klimaschonenden Wärmeversorgung.
Der Bezug der Wuppertaler Talwärme hat auch noch weitere Vorteile: Steigerung des Gebäudewerts durch bessere Bewertung im Energieausweis, Komfort, weil die Fernwärmestationen sehr wartungsarm sind; Platzersparnis, weil kein Lager für Brennmaterial benötigt wird; und weitere Ersparnisse, weil beispielsweise keine Kosten für die Schornsteinreinigung oder Vorleistung wie z.B. bei Heizöl oder Flüssiggas entstehen.
Gut für Umwelt und Klima ist auch, dass die Wuppertaler Talwärme einen optimalen Primärenergiefaktor von 0,0 hat, im Gegensatz zum Faktor 1,1 bei Erdgas oder Heizöl. Kurz erklärt: Primärenergie ist die Energie eines Energieträgers in seiner ursprünglichen Form (z.B. Sonnenstrahlung, Wasser- und Windkraft, Kohle, Mineralöl, Uran). Im Prozess der Energiebereitstellung und –anwendung entstehen etwa durch Transport, Speicherung und Umwandlung (z.B. in Elektrizität, Wärme) Verluste. Der Primärenergiefaktor bildet das Verhältnis der eingesetzten Primärenergie zur abgegebenen Endenergie ab. Dabei handelt es sich um die Energie eines Energieträgers nach Verarbeitung und Transport zum Ort der Nutzung. Je kleiner der Primärenergiefaktor ist, desto effizienter und dadurch umweltschonender ist die Nutzung der Energiequelle.
Bei den CO2-Emissionen hebt sich die WSW Talwärme im Vergleich zu fossilen Energieträgern positiv hervor. So vermindert sich der CO2-Ausstoß bei Umstellung von z.B. Heizöl auf Talwärme um ca. 90 Prozent. Im Vergleich zu Erdgas beträgt das CO2-Minderungspotential rd. 85 Prozent.
Anschluss an das Fernwärme-Netz
Das WSW Fernwärme-Netz umfasst die Versorgungsgebiete Elberfeld, Barmen, Küllenhahn/Hahnerberg sowie Ronsdorf. Mit dem WSW Talwärmecheck können Bürger*innen schnell prüfen, ob ihre Immobilie an das Fernwärmenetz angeschlossen werden kann.
Auch eine Förderung durch Land und Bund (Öffnet in einem neuen Tab) ist möglich.
Hier finden Sie noch weitere nützliche Informationen zur Fernwärme
Fördermittel des Bundes
Dank der Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der Nationalen Klimaschutzinitiative startete im September 2021 das Vorhaben "KSI: Klimamanagement Stadt Wuppertal, Umsetzung des vorliegenden Klimaschutzkonzeptes mit integriertem Handlungsfeld Anpassung an den Klimawandel".
Für die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes ist der Zeitraum 01.09.2021 bis 31.08.2024 vorgesehen (Förderkennzeichen: 67K15165).