Vom 10. bis 13.04.2017
Nicht nur eine „neue Musik“ wurde in dieser sehr erfolgreichen und intensiven Woche erarbeitet – ein neues Projekt mit einer neuen Zielgruppe wurde im Haus der Jugend Barmen geboren, das im Sommer weitergeführt und ausgebaut werden sollte.

16 Jugendliche zwischen 15 und 23 Jahren – 13 davon Geflüchtete oder mit Migrationshintergrund (Kongo, Niger, Somalia, Eritrea, Guinea, Syrien, Afghanistan, Tadschikistan, Dominikanische Republik) waren die ersten Teilnehmer*innen dieser musikalischen Entdeckungsreise. Unter der künstlerischen Leitung vom Musiker und Musikpädagogen Björn Krüger und dem Videokünstler André Scollick erarbeiteten sie ihr Programm in 5 sehr intensiven Tagen im Haus der Jugend Barmen.

Sowohl aus den Heimatländern mitgebrachte „Lieblingssongs“ sowie Texte von unterschiedlichen Dichter*innen wurden neu arrangiert und zur Grundlage für „multinationale Raps“, für neue Songs, für Instrumentalstücke, Tänze usw. – die Videogruppe arbeitete im gleichen Raum eng mit den Musikern zusammen – die Kamera und der Schnittplatz waren diesmal auch ein Instrument das visuelle und akustische Effekte in das Gesamte integrierte.
Sehr schnell fanden die Jugendlichen zueinander und wuchsen zu einer vielfältigen und harmonischen Gemeinschaft. Die sehr unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründe verschmolzen zu kreativer Vielfalt und bereicherten die Zusammenarbeit und die Ergebnisse . Musik als Sprache – das gemeinsame Ziel und das gemeinsame Schaffen als Vehikel und Motor der Kommunikation – eine bereits erprobte Methode Basis vieler Projekte internationaler Jugendarbeit.

Kein „Ergebnisstress“ sollte diese kreative Woche stören.
Daher fand am letzten Tag keine Aufführung statt. In einer „Werkschau" konnten die zahlreich erschienenen Familienangehörigen, Vormünder, Freund*innen, Bekannte, Lehrer*innen eine Auswahl der bis dahin komponierten Produktionen bestaunen. Begeistert lobten sie sowohl die Ergebnisse als auch für alle sichtbare Atmosphäre von Zusammengehörigkeit, Toleranz, Respekt und Freude an Kreativität.

Vom 17. bis 21.07.2017 fand die Weiterführung von Beats, Clips & Voices statt.
Mit dabei waren fast alle Jugendlichen aus dem Osterferien-Workshop. Und es kamen noch einmal doppelt so viele dazu. Insgesamt 29 Jugendliche komponierten und interpretierten Songs aus ihren Heimatländern. Das Leiterteam wurde um die Percussionistin Annette Knospel erweitert, was die Arbeit mit dieser nun riesigen Gruppe erleichterte bzw. teilweise erst ermöglichte.
Die Jugendlichen komponierten, musizierten und filmten in drei Kleingruppen. Die beiden Rhythmusgruppen veränderten immer wieder ihre Zusammensetzung.

Das Ergebnis wurde erneut in einer Werkschau den ca. 60 begeisterten Angehörigen, Vormündern und Freunden präsentiert : in immer wieder neuen Konstellationen spielten und sangen die TeilnehmerInnen die neu arrangierten Lieblingssongs ihrer Heimatländer – Raps in allen Sprachen und von der Videogruppe hergestellte Clips, die die Vielfalt der Herkunftsländer und Kulturen und die in dieser kurzen intensiven Woche entstandene Zusammengehörigkeit und Gemeinsamkeit beeindruckend wiederspiegelten.

Wieder verabschiedeten sich die TeilnehmerInnen mit einem gemeinsamen Tanz und mit dem Versprechen der Veranstalter, Beats, Clips & Voices auch 2018 weiter zu führen.