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Wuppertal Insektenschutz

Private Gärten

Urbane Gärten als Miniaturökosysteme.

Wenn es im Garten oder auf dem Balkon summt und brummt, ist das ein gutes Zeichen.

Private Gärten seien es Hausgärten, seien es Kleingärten, seien es begrünte Balkone oder Terrassen, Blumenkästen vor den Fenstern oder Dachbegrünung, alles zusammengenommen bildet ein enormes Flächenpotenzial zum Erhalt der biologischen Vielfalt und für den Schutz der Insekten.

Gerade in der Stadt mit ihrem hohen Grad an Versiegelung durch Verkehrs-, Siedlungs- und Gewerbeflächen sind diese grünen Oasen wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Schon einige wenige Töpfe mit Pflanzen, die Nektar und Pollen spenden, locken Wildbienen und Schmetterlingen bei ihrer Nahrungssuche an.

Gärten mit mehr Strukturreichtum und „Wildnisecken“ können wie Miniaturökosysteme wirken und Pflanzen und Tieren Nischen für alle Lebenszyklen und Jahreszeiten bieten und vielschichtige Lebensräume bilden, in denen sich komplexe Nahrungsketten und Räuber-Beute-Systeme etablieren. So stellen die vielen Gärten einer Stadt einen großen lebendigen Organismus dar, zwischen dessen Teilen vielfältige Wechselbeziehungen herrschen und eine Wiederbesiedlung auch von seltenen Arten ermöglicht wird.

Für Wildbienen und Schmetterlinge lassen sich die engen Beziehungen, die zwischen den Tieren und ihren Nahrungspflanzen herrschen, gut nutzen, um gezielt Arten anzulocken. Unter dem Stichwort „Tiere pflanzen“ bietet die Internetseite des Biodiversitätsprojektes „Tausende Gärten“
dazu faszinierende Beispiele.


Insektenschutz im Garten: Praxisworkshop zeigt, wie’s geht

Workshop Asternstr

Wenn es im Garten oder auf dem Balkon summt und brummt, ist das ein gutes Zeichen. Wie man das eigene kleine Biotop insektenfreundlich gestaltet, können Wuppertaler*innen jetzt im Rahmen von zwei Praxisworkshops lernen.

Zwei Wuppertaler Gärten wurden im Rahmen des Insektenschutzprogramms ausgewählt, um in ein Schlemmerland für Bienen, Schmetterlinge und Co. umgewandelt zu werden. Praktiker*innen des Vereins „Bergische Gartenarche im Wupperviereck e.V.“ sowie derInteressengemeinschaft „Wuppertals urbane Gärten“ werden unterschiedliche Oasen und Lebensräume für eine vielfältige Insektenpopulation schaffen und dabei Schritt für Schritt erläutern, worauf es ankommt.

Der erste Workshop fand am 26.06.21 in der Asternstraße 24 im Vorgarten von Herrn Johannes Berg statt. Konkret wurde ein bestehender, teilweise von Hecken eingefasster Vorgarten in der Gartenwohnungsbaugenossenschaft „Eigener Herd“ von 1911 naturnah neu geplant und insektenfreundlich umgestaltet. Es wurde gemeinsam eine Rasenfläche mit angrenzenden Beeten in einen naturnahen Kräuter- und Wildpflanzengarten verwandelt.

Gestalterisches Vorbild ist der traditionell viergeteilte Bauerngarten. Anhand einzelner Gestaltungselemente wurde aufgezeigt, was man z.B. mit Totholz und Steinen an Lebensräumen für Insekten, Vögel, Reptilien, Amphibien und Pflanzen schaffen kann. Dabei wurden vor allem folgende Themen vorgestellt:

  • Tiere pflanzen
  • Totholzverwendung
  • Naturstein- und Recyclingbauten
  • Wasserstellen
  • Offene Wegoberfläche

Darüber hinaus wurden Fugengrün und Trittpflanzen für Rasengittersteine für den Pkw-Stellplatz, eine Minidachbegrünung und ein schattiger Sitzplatz unter Weinranken zur Komplettierung des Vorgartens vorgestellt.

 

Der zweite Garten Workshop fand Corona bedingt erst im Herbst 2021 statt. Am 29.10.21 wurde der Gemeinschaftsgarten der Eigentümergemeinschaft Reichshofstraße 24 auf Initiative und mit tatkräftigem Einsatz einiger engagierten Eigentümer*innen bearbeitet.

Wiederum lag die konzeptionelle Planung und fachliche Betreuung bei den Praktiker*innen des Vereins „Bergische Gartenarche im Wupperviereck e.V.“ sowie der Interessengemeinschaft „Wuppertals urbane Gärten“. Gemeinsam mit den Bewohner*innen wurde eine Rasenfläche in ein Staudenbeet umgewandelt, eine Totholzecke gestaltet, ein blütenreicher Gehölzsaum gepflanzt und ganz viele Knollenpflanzen in die Erde gesetzt, auf deren erste Blütenpracht im Frühjahr 2022 alle gespannt sind.

Gruppe Reichsstr

Herr Kullmann bedankt sich für das Engagement aller Beteiligten

Martina Kunz hat mit ihrem Antrag bei der Stadt -Umweltbehörde- wesentlich dazu beigetragen, dass unsere Anlage bei der Auswahl zu dieser Aktion berücksichtigt wurde und war eine der treibenden Personen dahinter.

Thomas Posner hat durch seine Vorarbeiten mit dem Bagger großen Anteil daran, dass wir problemlos loslegen konnten. Nicht jedem ist es gegeben, einen solchen Bagger zu bedienen und die Rasensoden so zielgenau abzutragen.

Dank auch den Vorbereitern dieser Aktion bei der Stadt/ Ressort Umweltschutz  Frau Karin Ricono und den Mitarbeitern des Vereins „Wuppertals urbane Gärten“, Michael Felstau und der Gartenarchitektin Nadja Hildebrand vom „Verein Bergische Gartenarche“.

Und nicht zu vergessen all die freundlichen und engagierten Nachbarn, die sich bis zum Umfallen von 13:00h bis 18:00h als Wühlmäuse, Maulwürfe, Spatenschwinger und Einpflanzer betätigt haben, namentlich Udo Scherff, Johannes Schmalor, Ute Karpenski, Frank Jürges und Rolf Kullmann!

Hunderte von Pflanzen und Pflänzchen wurden gesetzt und dazu noch Narzissen und Allium weiträumig und wild auf dem Rasen verteilt. Ein weiterer Teil wurde neben der Rampe zum Hauseingang Haus 24 verbuddelt.

Wenn alles so angeht, wie wir uns das vorgestellt haben, werden wir hoffentlich im kommenden Frühjahr ein blühendes Wunder erleben.“

Gartengestaltung in Neubaugebieten – Spaziergang mit Experten im Wohnquartier

Kirchhofstr

Im Rahmen des Wuppertaler Insektenschutzprogramms lud das Ressort Umweltschutz die Anwohner*innen der Kirchhofstraße am 10.07.2021 zu einem Spaziergang durch das neue Wohnquartier Kirchhofstraße ein.

Gerade in Neubaugebieten besteht bei der Anlage der Gärten die Chance, zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum Insektenschutz beizutragen. Viele Menschen wollen gerne aktiv mitwirken, wissen aber nicht wie. Das Neubaugebiet Kirchhofstraße wurde deshalb aktuell ausgewählt, um allen Anwohner*innen hier die Gelegenheit zu bieten, an einem Spaziergang mit Gartenexperten teilzunehmen. Bernd Vetterick vom Verein "NaturGarten e.V." und Michael Felstau von der IG "Wuppertals Urbane Gärten" beantworteten viele Fragen und konnten während des mehrstündigen Gangs durch das Quartier Tipps und Anregungen zur ökologischen und insektenfreundlichen Gartengestaltung und Pflege - auch direkt am Beispiel der Gärten der Anwohner*innen- geben.

Das Fazit der ca. 20 Teilnehmenden war am Ende der fast dreistündigen Veranstaltung einhellig positiv. Es gab viele interessante und inspirierende Informationen, die die Lust zum Weitermachen anfachen. Vielleicht ensteht daraus ja auch eine Nachbarschaftsinitiative, die (nicht nur zum Thema) weiter im Gespräch bleibt.

Synergien nutzen – Neubaugebiet Kirchhofstraße

Die BV Elberfeld West lädt Mitarbeiter*innen des Ressorts Garten und Forsten und des Ressorts Umweltschutz in das Neubaugebiet Kirchhofstraße ein.

Auf den ehemaligen Friedhofserweiterungsflächen an der Kirchhofstraße ist inzwischen ein Neubaugebiet entstanden. Inwieweit können öffentliche Grünanlagen und Gärten eine ökologische Funktion erfüllen und Flächenverluste durch Versiegelung und Bebauung kompensieren?

Um diese Fragen vor Ort zu diskutieren, hatte die Grüne Bezirksbürgermeisterin Frau Mehnert am 17.06.21 zu einem Ortstermin Vertreter*innen der Fraktionen und Mitarbeitende der Ressorts Umweltschutz und Garten und Forsten eingeladen.

Mit dabei war auch eine Vertreterin der evangelischen Kirchengemeinde, auf deren ehemaligen Gelände die Bebauung Kirchhofstraße erfolgte. Seitens der Gemeinde besteht Interesse, ihre Friedhofsrestflächen nun auch ökologisch und insektenfreundlich zu entwickeln.



Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Anja Eder, Wuppertal
  • Stadt Wuppertal
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