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Wuppertal Insektenschutz

Das Programm

Ziele, Maßnahmen, Engagement

Grußwort zum
Insektenschutzprogramm

Die Anzahl der Insektenarten ist stark
zurückgegangen. Das hat weitreichende
Folgen, auch für andere Tiere wie
beispielsweise Amphibien, Fledermäuse
oder Vögel, deren Nahrungsgrundlage
Insekten bilden.

Insekten haben in allen Bereichen des Ökosystems wichtige und hoch spezialisierte Aufgaben, die „systemrelevant“ sind. Damit sind auch wir Menschen direkt betroffen, da z.B. Bestäubungsleistungen von Wild- und Honigbienen selbst bei moderner Nahrungsmittelproduktion unersetzlich bleiben.

Intakte Ökosysteme schützen uns besser vor den Folgen des Klimawandels. Wir müssen lernen Strategien für nachhaltigere und extensivere Wirtschaftsweisen zu etablieren, um eine biologische Vielfalt, auch für unsere Kinder und Enkel, zu erhalten. Daran wollen wir als  Bürger*innen,Verwaltung, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Verbände dieser Stadt gemeinsam arbeiten.
Der Rat der Stadt Wuppertal hat im Juli 2020 beschlossen, ein Zeichen zu setzten und ein Insektenschutzprogramm für Wuppertal auf den Weg zu  bringen.

Mit diesem Programm werden Maßnahmen zum Schutz von Insekten aktiv vorangebracht. Vor allem das insektenfreundliche Gestalten von privaten und betrieblichen Freiflächen fördert effektiv die Lebensräume von Insekten.

Ich unterstütze ausdrücklich alle Initiativen, die sich bereits engagieren und ermutige alle sich mit weiteren Maßnahmen zur Förderung des Insektenschutzes einzusetzen und Andere zur Nachahmung zu inspirieren!

Frank Meyer
Beigeordneter Geschäftsbereich 1 - Stadtgrün, Mobilität, Umwelt und Geodaten



Am 22.06.2020 hat der Rat der Stadt Wuppertal im Zusammenhang mit der Umsetzung des Klimaschutzpaketes beschlossen, ein Insektenschutzprogramm
für Wuppertal zu initiieren.

Dem Programm wurde auch ein Budget für 2021 bis 2024 zugeordnet, aus dem erste Maßnahmen finanziert werden können.

Das Fachressort Umweltschutz hat inzwischen die Arbeit aufgenommen und ein Aktionsprogramm für 2021/2022 erstellt.

Dieses orientiert sich am Insektenschutzprogramm der Bundesregierung von 2019, den Vorschlägen der Naturschutzverbände zum Insektenschutz, dem kommunalen Umsetzungsrahmen und den spezifisch Wuppertaler Voraussetzungen.

Vorrangiges Ziel ist der Aufbau eines Netzwerkes von Akteuren aus der Zivilgesellschaft, aus der Stadtverwaltung, aus der Wirtschaft und weiteren Einrichtungen, die durch beispielhafte
Projekte zum Insektenschutz beitragen wollen. Einige Mitstreiter konnten bereits gewonnen werden.


Auf dieser Internetseite sollen aktuelle Informationen zu Aktionen und Projekten bereitgestellt werden und für deren Nachahmung und die Einreichung von eigenen Projekten geworben werden.

Die ersten Maßnahmen zur Umgestaltung

Im ersten Schritt zielt das Insektenschutzprogramm Wuppertal bewusst auf den urbanen Raum und will Schwerpunkte setzten im Bereich der privaten Gärten, Kleingärten, Sportanlagen, Friedhöfen, Parkanlagen und der Außenanlagen von Schulen und Kitas. Auch Firmengelände, Gemeinschaftsgrün von Wohnungsbaugenossenschaften, Freiflächen der WSW(wie z.B. Regenrückhaltebecken) und des Wupperverbandes(wie z.B. Kläranlagen, Talsperrengelände) und Deponien und Brachen bieten insgesamt ein riesiges Potential zur insektenfreundlicheren Umgestaltung.

Bereits im Frühjahr und Herbst 2021 wurden Workshops angeboten, bei denen Praxiswissen vermittelt wurde, sowohl zur Umgestaltung des eigenen Gartens oder Balkons als auch zur Umgestaltung von monotonen Rasenflächen in Blühwiesen auf Firmengelände oder rund um Wohnanlagen.

Städtisches Engagement im Überblick

Auch das städtische Flächenpotential soll zum Insektenschutz einbezogen und aufgewertet werden.

Das Ressort Umweltschutz widmet sich in eigener Zuständigkeit seit 2021 besonders der Pflege, Aufwertung und dem Bio-Monitoring von Brachflächen, Deponien und Steinbrüchen, die als trockenwarme Sonderstandorte herausragende Bedeutung für den Schutz der einheimischen Fauna haben. Nirgendwo sonst gibt es in unserer Kulturlandschaft noch vergleichbar artenreiche Flächen. Von diesen wertvollen „Inselstandorten“ kann Ausbreitung und (Wieder-)Besiedelung erfolgen.

Das Gebäudemanagement deckt im Rahmen der Umweltbildung diverse Nachhaltigkeitsthemen ab und engagiert sich darüber hinaus auch für den Insektenschutz an Schulen und Kitas.
Darüber hinaus soll Dachbegrünung in Zukunft auch bei der Planung das Thema Insektenschutz mitberücksichtigen.

Das Ressort Grünflächen und Forsten hat bereits mit der Anlage von Bienenlandeplätzen in Parkanlagen begonnen und wird diese weiter ausbauen. Im Bereich der Wälder sind durch die verheerende Ausbreitung des Borkenkäfers Nadelholzbestände zusammengebrochen.
Die Wiederbewaldung durch gelenkte Sukzession und Laubbaumbepflanzung wird sich in den nächsten Jahren sehr positiv auf eine artenreiche Insektenfauna auswirken, die auch einem massenhaften Auftreten von Schädlingen entgegenwirken kann.

Das Ressort Sport und Bäder wird ein Modellprojekt zum Insektenschutz im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Sportanlage Schönebecker Platz umsetzen und prüfen, ob weitere Flächen für den Insektenschutz bereitgestellt werden können.

Das Ressort Straßen und Verkehr wird prüfen, ob und welche weiteren Maßnahmen dem Schutz der Insektenfauna durch Reduzierung von Lichtimmission förderlich wären.

Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen sowie die Durchführung eines Aktionstages zum Insektenschutz sind angedacht. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen mussten 2021 viele Einschränkungen berücksichtigt werden, so dass diese Planungen erst 2022 weiter voran gebracht werden können.


„Auf den Sitzungen des Ausschuss für Umwelt am 17.02.2021 und 24.08.2022 wurde zum Sachstand berichtet.“


Detaillierte Informationen zum Aktionsprogramm Insektenschutz erhalten Sie unter dem nachfolgenden Link.

INSEKTENSCHUTZPROGRAMM DER BUNDESREGIERUNG 2019

Detaillierte Informationen zu den aktuellen Regelungen zum
Schutz von Insekten erhalten Sie unter dem nachfolgenden Link.

NEUE REGELUNGEN ZUM INSEKTENSCHUTZ 2022

Der Deutsche Städtetag hat eine Broschüre zum Beitrag der Kommunen beim Insektenschutz herausgegeben, die vielfältige Beispiele für Handlungsfelder aufzeigt.

Insektenschutz in Kommunen

PDF-Datei3,01 MB

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

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