OGGS Hesselnberg - Schule für Alle!
„Barrierefrei“ bedeutet, dass jeder Bürger alles im Lebensraum, der barrierefrei gestaltet wurde, betreten, befahren und selbständig, unabhängig und weitgehend ohne fremde Hilfe sicher benutzen kann.“
Der Begriff „barrierefrei“ beinhaltet aus unserer Sicht nicht ausschließlich die bauliche Gestaltung einer Umgebung, sondern sollte sich insgesamt auf einen Lebensraum, dessen definierte inhaltliche Ausrichtung und die innere Einstellung der -am dort bestehenden Leben- beteiligten Personen beziehen. In unserem Fall ist dieser Lebensraum unsere Schule. Was erwartet man von einem Lebensraum mit dem Titel „Schule“?
Unser Leitbild lautet: „Schule ist Lern- und Lebensraum“. Wir nehmen unser Leitbild sehr ernst, deshalb arbeiten wir an unserer Schule alle gemeinsam daran, jedem Kind so zu begegnen, dass es seine individuellen Möglichkeiten durch Förderung und Forderung aller, in seinem zukünftigen Leben notwendigen, Kompetenzen voll ausschöpfen kann. An unserer Schule lernen alle gemeinsam!
Wir versuchen Barrieren an der Stelle abzubauen, an der dieser Abbau notwendig wird, d.h. alle Veränderungen beziehen sich immer auf den Bedarf der Kinder, die an unserer Schule einen Lern- und Lebensraum gefunden haben. Aus diesem Grund ist unsere Schule eine Schule des gemeinsamen Lernens. Etwa 20% unserer Schülerinnen und Schüler haben einen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Die Bedarfe liegen in fast allen Förderschwerpunkten (LE, ES, SQ, HK, GE, KM). An unserer Schule lernen die Kinder individualisiert und gemeinsam, jedes nach seinen Fähigkeiten und mit dem Ziel, die ganz persönlichen Lernfortschritte zu machen, die jedem Kind möglich sind. Um dies zu erreichen haben wir ein sehr ausgefeiltes Förderkonzept.
Seit 2015 ist der Unterricht an unserer Schule in den Fächern Deutsch und Mathematik aufbauend individualisiert gestaltet. Das heißt, alle Kinder lernen in ihrem eigenen Tempo und werden nach ihren individuellen Bedürfnissen unterstützt. Diese Arbeitsweise hat sich als hervorragend geeignet für die inklusive Arbeit an einer Schule herausgestellt.
Im individualisierten Unterrichtsgeschehen fällt niemand dadurch auf, dass er etwas „Anderes“ macht. Die Kinder, egal welche Form der Hilfestellung sie benötigen, erhalten diese jeweils individuell. Auf diese Weise wurden Barrieren abgebaut, die sonst das schulische Lernen für unterstützungsbedürftige, aber auch alle anderen Kinder, erschweren. Für die Kinder im zieldifferenten Bildungsgang gilt dies bei uns genauso, wie für alle anderen Schülerinnen und Schüler.
In diesem Schuljahr gehen wir noch einen Schritt weiter. Was bisher für die Fächer Deutsch und Mathematik galt, wollen wir auf die anderen Fächer erweitern. Wir nennen dieses Konzept „BoB und PiA“. Diese langfristig angelegte Aktion an unserer Schule wird dazu führen, dass alle Kinder gleichermaßen in allen Unterrichtsfächern zu einem Projektthema arbeiten und zwar so, dass sie den für sie -ganz individuell- notwendigen Zugang erhalten.
Der Unterrichtsalltag unterteilt sich dann somit in zwei Teile: BoB (basisorientierte Bildung) und PiA (projektinitiierte Bildung).
Dazu erarbeitet die Schule für den PiA- Bereich im schulischen Alltag an die neuen Richtlinien und Lehrpläne angepasste Projekte zu einzelnen Oberthemen, die im zweiten Unterrichtsblock des Schultages allen Kindern die Möglichkeit eröffnen sollen, ein Oberthema von mehreren Seiten aus, abgestimmt auf unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, zu erarbeiten.
Somit entsteht in allen Unterrichtsfächern ein Unterricht ohne Barrieren für alle Kinder.
Kultur - ganz inklusiv!
Die Wuppertaler Initiative „Kultur- ganz Inklusiv" besteht aus jungen, freiberuflich tätigen Künstlern und tritt unter organisatorischer Leitung von Jonas Jacob in variierenden Formationen in Wuppertal auf.
Die Idee, dass Kunst Grenzen überwinden kann und Menschen verbindet, ist nicht neu, muss jedoch immer wieder neu entwickelt und durch moderne Konzepte in die jeweiligen Zeit transferiert und unter wechselnden Gegebenheiten entworfen und umgesetzt werden. Aus dieser tiefen Überzeugung heraus veranstaltet der studierte Trompeter Jonas Jacob schon seit rund 15 Jahren Benefizkonzerte zu Gunsten verschiedener, vulnerabler Personenkreise in ganz Deutschland. So wurden beispielsweise Benefizkonzerte zu Gunsten UNICEF, Brot für die Welt und der Entwicklungspolitischen Gesellschaft e.V. organisiert und erfolgreich durchgeführt. Dabei standen stets Minderheiten und soziale Randgruppen, wie Sinti und Roma, oder auch behinderte Menschen im Mittelpunkt der Förderung. Zudem spielt Jacob seit vielen Jahren — veranlasst durch seine Tätigkeit im ehrenamtlichen Besuchsdienst — regelmäßig Konzerte in Alters- und Behindertenheimen. Zuletzt wurde hier am 19. Dezember 2021 ein Konzert zu Gunsten von demenzkranken Menschen im Remigiushaus Wuppertal erfolgreich durchgeführt.
Darüber hinaus sind zahlreiche Konzerte in der Stephanusstiftung Berlin zu erwähnen: Hier entwickelte sich die Idee des Inklusionskonzerts. Denn es konnte festgestellt werden, dass die Musik mit Vortrag von Texten nicht nur bei behinderten Menschen sehr beliebt war, sondern dass auch regelmäßig ein sehr direkter und zwangloser Austausch von Menschen mit und ohne Behinderung zustande kam. So wurden bei den folgenden Inklusionskonzerten Menschen mit und ohne Behinderung zu barrierefreien Kulturstätten geladen. Dabei entstanden regelmäßig sehr schöne Momente der Begegnung und des Austauschs. Die Musik verbindet! Insbesondere körperlich- und geistig behinderten Menschen konnte dadurch die aktive Teilnahme am Kulturleben erleichtert werden. Zudem wurde auch durch die gezielte Einladung der betreffenden Einrichtungen die Teilnahme am Kulturleben aktiv angeregt. Die barrierefreien Veranstaltungen erhielten ausschließlich sehr positive Resonanz von den Teilnehmenden.
Zuletzt wurde das Konzept auch in Wuppertal eingeführt. Die konzipierte inklusive Veranstaltungsreihe soll in Wuppertal auch fortgesetzt werden.
Hierbei wurden Texte von Wuppertaler Schauspielerinnen (Julia Wolff und Camilla Jacob) vorgetragen, es erklangen ausgewählte Musikstücke und es wurden gemeinsam mit den Zuhörern adventliche Lieder gesungen. Es waren behinderte und nicht behinderte Menschen im barrierefreien Saal der Freien evangelischen Gemeinde Vohwinkel anwesend. Im Anschluss an die Veranstaltung ergab sich ein zwangloser Austausch zwischen den behinderten und nicht behinderten Zuhörern.
Die Umsetzung war aufgrund der Coronapandemie zwar erschwert, das Konzept konnte jedoch gleichwohl erfolgreich durchgeführt werden, sodass weitere inklusive Kulturveranstaltungen in 2022 und darüber hinaus geplant sind. Insbesondere sollen inklusive Kulturveranstaltungen in der Citykirche Elberfeld und an weiteren, barrierefreien Orten in Wuppertal etabliert werden. Dabei soll nicht nur ein abwechslungsreiches und künstlerisch interdisziplinäres Programm geboten werden, auch das Publikum soll weiterhin in die Veranstaltungen aktiv eingebunden werden. Auch die Präsentation der Veranstaltungen nach Außen war uns wichtig, um auf das Anliegen aufmerksam zu machen. So wurde das Konzept in den einschlägigen Zeitungen exponiert vorgestellt und beworben.
N-Wort stoppen
Viele Schwarze Menschen in Deutschland haben im Zuge ihres Lebens negative Erfahrungen mit dem N-Wort gemacht. Schon den Jüngsten unter uns wird durch dieses Wort vermittelt, dass sie „anders“ sind als die Mehrheitsgesellschaft. Die Konfrontation mit dem Begriff ist auch für Erwachsene schmerzhaft, denn das, was der Begriff in Schwarzen Menschen hervorruft, bleibt dasselbe: Gefühle der Minderwertigkeit, der Fremdheit, der Scham, der Angst, der Traurigkeit, der Enttäuschung.
Aus diesem Grund habe ich es mir persönlich zum Ziel gemacht, das N-Wort so weit wie möglich aus dem deutschen Sprachgebrauch zu verbannen und Rassismus und Bewusstsein für Anti-Rassismus und Zivilcourage zu erweitern. Auch im privaten Bereich steht die Verwendung des N-Wortes leider noch auf der Tagesordnung. Dies führt für Schwarze Menschen immer wieder zu sehr unangenehmen Situationen. Gerade den Menschen, die das Wort unbedacht und ohne böse Absicht benutzen, wollen wir dabei helfen, das Wort endgültig aus dem eigenen Vokabular zu streichen und Schwarzen Menschen aus der Isolation helfen.
Für Menschen, die noch nie mit dem N-Wort beschimpft worden sind, ist es manchmal schwierig nachzuvollziehen, wieso viele Personen ein so großes Problem mit dem Begriff haben. Denn vor nicht allzu langer Zeit war dies doch der politisch korrekte Begriff, um Menschen mit dunklerer Hautfarbe zu bezeichnen - oder?
Tatsache ist, dass der Begriff seit jeher im Kern herabwürdigend und entmenschlichend ist, was nicht zuletzt dem Umstand geschuldet ist, dass er seine Wurzeln in rassistischen Ideologien findet. Für Schwarze Menschen ist das N-Wort also mit Leid und Diskriminierung verbunden. Ich möchte einen Anstoß dazu zu geben, über den geschichtlichen und sozialen Kontext des Begriffs aufzuklären. Es muss ein Dialog stattfinden! Und wichtig ist dabei, dass Schwarze Menschen an diesem Dialog teilhaben und ihnen zugehört wird.
Ev. Kirchengemeinde Dönberg
Das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Dönberg plante den Umbau, Ausbau und Anbau des bisherigen alten Gemeindehauses in ein neues Quartiershaus mit vollständiger barrierefreier Nutzung für alle Menschen im Quartier des Bezirks Dönberg seit 2018.
Im Jahr 2020 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Trotz vieler unvorhergesehener Widrigkeiten wie z. B. der Beseitigung von Schimmelbefall, konnte das neue Quartiershaus am 1. Advent 2021 eingeweiht werden.
Durch die vollständige barrierefreie Nutzung mussten neben dem neuen Anbau auch die Altbausubstanz wie Küche, WC-Anlagen, technische Anlagen, Türen, Bodenbeläge und sämtliche Zuwege vollständig erneuert werden. Die Finanzierung des Projektes war nur wegen bisheriger sparsamer Verwaltung des vorhandenen Vermögens, mit Unterstützung von Zuwendungsgebern (Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, Aktion Mensch, Kirchenkreis Niederberg-Mettmann) sowie durch zahlreiche Spenden möglich.
Die ab Januar 2022 geplanten Angebote berücksichtigen die Interessen aller Generationen. Es wird ein besonderer Wert darauf gelegt, dass sich alle Besucher:innen im Quartierhaus wohl fühlen und sich in ihren jeweiligen Lebenssituationen ernst genommen wissen.
Alle Menschen werden eingeladen, die Angebote der Quartierhauses zu nutzen. Dabei spielt das Alter, eine Behinderung, die Hautfarbe, die Herkunft, die religiöse Einstellung keine Rolle. Damit sich ältere Menschen und Menschen mit Behinderung an den Angeboten beteiligen können, wurden die Zuwege und die Räume behindertengerecht umgebaut und barrierefrei gestaltet.
Motor aller umfangreichen Bauaktivitäten ist unser Glaube an Gott, der uns zu unseren Mitmenschen, besonders zu den Bedürftigen, führt.
Ab Januar 2022 werden die bisher bekannten Angebote, wie vielfältige Chorarbeit, musikalische Gruppen, Gesprächs- und Betreuungsgruppen, Bastelnachmittage für Kinder, Matheclub, textiles Werken und Nähen, Handy- und Computersprechstunden und viele weitere, wieder aufgenommen.
Den selbstständigen Organisationen, Vereinen, Gruppen und Kreise auf dem Dönberg wird das Quartiershaus zur Nutzung angeboten. Dadurch wird die sehr gute Zusammenarbeit gefestigt und intensiviert. Für Wuppertal ist dieses Bau- und Nutzungskonzept einzigartig, wunderbar und sinnvoll gestaltet. Die Räume können so genutzt werden, dass mehrere Veranstaltungen und Tätigkeiten zur gleichen Zeit durchgeführt werden können.
Sportfreunde-Dönberg
Schütze die Flamme - Akademie der Straße
„Schütze die Flamme - Akademie der Straße “ ist ein inklusives und integratives Kunstprojekt im öffentlichen Raum.
Wir von „Die Wüste lebt! “ haben es in Kooperation mit der Mobilen Oase und der Färberei, dem Wuppertaler Zentrum für Inklusion und Integration , im Sommer 2021 entwickelt und gestartet. Das experimentelle und politische Projekt ist sowohl inklusiv als auch integrativ. Wirklich jede/r ist eingeladen mitzumachen und kann sich mit seinen Fähigkeiten einbringen. Denn „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Damit haben alle Kooperationspartner:innen gemeinsam vor Ort bereits seit Jahren praktische Erfahrung gesammelt.
Trotz Corona, quer durch die pandemische Stadt, fanden sich für die Auftaktveranstaltung, unseren Fackellauf, Menschen mit und ohne Behinderung, mit und ohne Prominenz, mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Junge und Alte trugen die Flamme von West nach Ost über 10 Kilometer durch das ganze Tal, jede/r in ihren/seinem Tempo und auf ihre/seine individuelle Art. Die Läufer:innen brachten die im menschenleeren Zoo-Stadion entzündete Flamme nach Oberbarmen, einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf und sozialen Brennpunkt, mitten auf den als 'Angstraum' eingestuften Berliner Platz. Für jede/n der 20 ehrenamtlichen Teilnehmer:innen war die Flamme verbunden mit ihrem/seinem ganz persönlichen Traum und/ oder einer individuellen Forderung. Alle Statements wurden öffentlich jeweils bei Übergabe der Fackel kundgetan.
Das Motto „Schütze die Flamme“ geht zurück auf Joseph Beuys und seine Idee der „Sozialen Plastik“ und „Umgestaltung des sozialen Ganzen“. Wir griffen diese Vorstellung auf und führten sie aus dem abgeschlossen und oft elitären Kunstkontext auf die Straßen Wuppertals. Denn in jeder/m brennt eine Flamme, die es zu nähren und bewahren gilt.
Wir kreuzten die Idee außerdem mit den Olympischen Spielen und unserem bewährten Live- Sender-Format. Dabei konterkarierten wir das Schneller - Höher - Weiter und hoben das Pathos auf, das jedem Fackellauf innewohnt. Denn die einzigartige Aktion versammelte Menschen aus allen gesellschaftlichen Sphären: der Kunst, der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft. Die Tänzerin Julie Stanzak übergab die Flamme an den Rollstuhlfahrer Sebastian Lamprecht, der Oberbürgermeister lief genauso mit, wie die seh- und gehbehinderte Carola Haberl aus Oberbarmen.
Die mit dieser Aktion gegründete „Akademie der Straße“ bringt auch künftig Marginalisierte und Etablierte gleichermaßen zusammen und setzt ein Zeichen für ein kreatives, friedvolles und inklusives Miteinander. „Die Akademie der Straße“ schafft es durch den künstlerischen Rahmen, dass die Botschaft für alle politisch und sozial konkret begreifbar wird. Ein eindringliches Plädoyer für Chancengleichheit und die gemeinsame „Umgestaltung des sozialen Ganzen“; ein Beispiel für eine barrierefreie Stadt!
Die öffentlichkeitswirksame Auftakt-Aktion der „Akademie der Straße“ wurde von der Polizei und vielen Wuppertalern auf den Straßen und den örtlichen Medien begleitet. Über stew.one wurde sie live „in alle Welt“ übertragen.
„Wer dabei war, weiß, wie viel hier erzählt, gelacht und diskutiert wurde, wie schön es sein kann, Kunst einmal nicht als Werk und Wert, sondern als Ereignis zu sehen, als eine manchmal irritierende, immer wieder inspirierende gemeinsame Erfahrung. Am Ende bestand sie darin, Menschen aus den unterschiedlichsten Welten zusammenzubringen. Mit ihrem Lachen und ihren Gesprächen, ihrer Freundlichkeit und ihrer guten Laune erinnerten sie an den Auftrag, den Beuys für sich im Werk des Wilhelm Lehmbruck spürte: Schütze die Flamme, damit die Welt einmal eine bessere werde“, schreibt Hans Neubauer (Autor und Professor an der Filmuniversität Babelsberg). Der von uns in Zusammenarbeit mit der KOKOBE erstellte kurze Videoclip „Sei stark – Zeige deine Wunde“ ist ein anschauliches Zeugnis der außergewöhnlichen Aktion.
Die „Akademie der Straße“ verbindet die große Kompetenz der Färberei mit unserem einzigartigen Ansatz der künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum, bei der Bewohner:innen der Stadt sich als Alltagsexpert:innen in vielfältiger Form einbringen können. „Die Akademie der Straße“ ist ein Beitrag zu Begegnungen der besonderen Art und zur Herstellung einer neuen Form von Öffentlichkeit.
Die Kunst ist dabei der Katalysator für gesellschaftlichen Wandel und Gemeinschaft.
Ohne Worte - Gebärdensprache frei zugänglich
Literatur übersetzt in Mimik und Gebärden. Das ist die Idee hinter Kai Fobbes Filmprojekt "Ohne Worte“ aus dem Jahr 2021. Der Wuppertaler Künstler beschäftigt sich schon seit Längerem mit Gebärden in der Kunst. Für "Ohne Worte", hat er Texte bekannter Literaten ausgewählt.
Rafael-Evitan Grombelka, "Poetry Deaf Slammer“, Gebärdendolmetscher, Lyriker und Deutschlands berühmtester gehörloser Poetry Slammer, hat diese mit seinen KollegInnen Indika Sandaruwan, Laura-Levita Valyte und Tom-Adrian Wojtas voller Poesie in Gestik und Mimik übersetzt. Die Filme sind sichtbar auf Theaterfassaden, in Bibliotheken und als APP, auf den mobilen Telefonen. Aus den geschriebenen Worten entsteht eine visuelle Arbeit, die Hörende und Gehörlose unterschiedlich, aber gemeinsam erleben können.
In der Spielzeit 21/22 wird Romeo und Julia im Haus der Wuppertaler Bühnen präsentiert. In einer weiteren Arbeit von Kai Fobbe wird eine Schlüsselszene durch Rafael-Evitan Grombelka in Gebärdensprache übersetzt an die Fassade des Opernhauses projiziert. Grombelka ist als Gebärdendolmetscher aus den Phoenix Tagesschau Nachrichten bekannt.
Die Erstmaligkeit der Projektion von Gebärdensprache im öffentlichen- und digitalen Raum und in Bibliotheken könnte Fortbestand haben und in Zukunft durch Normalität und ständige Präsenz ersetzt werden! Das `miteinander Betrachten´ der Filme aus verschiedene Blickwinkeln: Der Schönheit, der Verständlichkeit, der möglichen erweiterten Erkenntnis und der Freude, dass es immer wieder neues zu entdecken gibt.