Anlass
Die Gebäudehülle der Ende der 1920er Jahre errichteten Zentralbibliothek Wuppertal soll umfangreich saniert und modernisiert werden. Hierbei sollen vor allem die Fassaden, die Fenster und die Dachhaut in Angriff genommen werden. Der Ursprungsbau („Altbau“) wurde durch verschiedene Anbauten in mehreren Jahren erweitert.
Der Altbau steht unter Denkmalschutz und die Maßnahmen am Erweiterungsbau sind ebenfalls erlaubnispflichtig. Die jetzt geplanten Maßnahmen wurden bereits mit dem GMW, der Denkmalbehörde der Stadt Wuppertal und dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland abgestimmt.
Kurzbeschreibung
Der zweiflüglige Altbau ist von seiner Fassadengliederung 3-geschossig und die drei Sichtfassaden zeigen zur Luisenstraße, Kasinogarten und der Kolpingstraße. An der Kolpingstraße schließt der ebenfalls 3-geschossige Erweiterungsbau eine ehemalige Baulücke. Der Innenhof wurde durch einen Aufzugsturm und später durch einen 1-geschossigen Anbau nahezu vollständig geschlossen.
Der Altbau ist in Massivbauweise (Ziegelmauerwerk) errichtet. Die Fassade ist mit einem bauzeitlichen Steinputz versehen und weist gliedernde Architekturbauteilelemente aus Naturstein und einen Natursteinsockel auf. Die Innenhoffassaden sind ohne Natursteingliederung verputzt. Ein Technikraum befindet sich in einem teilunterkellerten Bereich des Gebäudes.
Der Erweiterungsbau wurde in Stahlbetonskelettbauweise errichtet und wurde an der Hauptansichtsseite an der Kolpingstraße mit einer vorgehängten Sichtbetonfassade versehen. Die Bauart zeigt deutlich den Stil der 1960er Jahre.
Die bauzeitlich erhaltenen Holzsprossenfenster werden restauriert und die Türen und Fenster erhalten einen neuen Anstrich. Weitere alte Fenster der Hofseite werden ausgetauscht.
An der Fassade des Altbaus wird der Naturstein restauriert und der historische Putz untersucht und bei Bedarf ebenfalls saniert. Auf der Hofseite sind ein Neuanstrich und eine partielle Putzsanierung geplant. Die Fassade zum Kasinogarten wird gereinigt und durch einen Kiesstreifen ergänzt. Als Sofortmaßnahme wurde bereits die Gebäudeecke Ost/Nord gesichert. Bei dem Altbau, sowie bei dem Anbau und dem Aufzugturm wird eine Erneuerung und Optimierung der Dämmung vorgenommen. Außerdem werden die Regenrinnen und Fallrohre, die Dachflächenfenster und der Blitzschutz erneuert. Der Erweiterungsbau wird mit einem neuen Dach, einer neuen Dämmung und neuen Dachflächenfenstern ausgestattet. Zudem werden auch der 1-geschossige Anbau und der Aufzugturm am Dach saniert. Der zur Kolpingstraße liegende Haupteingang wird neu gestaltet und die Fenster, sowie die Vorhangfassade werden durch eine vorgehängte Glasfassade ersetzt. Im Laufe der Bauarbeiten werden auch bei der Innenhoffassade und beim Aufzugsturm weitere Maßnahmen durchgeführt. Hierbei werden die asbesthaltigen Faserzementplatten entfernt und die Fassade mit einem verputzten Wärmedämmverbundsystem energetisch aufgewertet. Die Fenster werden ausgetauscht. Das Wärmedämmverbundsystem sorgt für eine bessere Energiebilanz des Gebäudes. Sowohl im Altbau, als auch im Erweiterungsbau werden die WC-Anlagen saniert. Eine Brandschutztür wird zwischen dem Treppenhaus und dem Kopierraum eingebaut.
Baujahr/Zeitraum der Sanierung
Die Bibliothek wurde von 1927 - 1929 errichtet. 1969 wurde an der Kolpingstraße ein Erweiterungsbau an den Altbau angeschlossen, der Innenhof erhielt einen Aufzugturm. 1980 kam ein weiterer Anbau im Innenhof hinzu, 2005 wurde zudem noch ein Treppenturm angebaut.
Die Sanierung erfolgt von Mai 2017 bis Februar 2019. Die Sanierung der Gebäudehüllen von Altbau und Erweiterungsbau sind bereits abgeschlossen, es laufen noch Arbeiten im Innenbereich.
Kosten/Fördermittel
Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf ca. 2.155.000 €.
Davon wird die Restaurierung der historischen Fenster im Altbau mit 100.000 € durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bonn gefördert.