- und wie Sie es dabei unterstützen können:
Es scheint vielleicht gerade erst gestern gewesen zu sein, als Sie die erste Windel Ihres Kindes gewechselt haben. Die Zeit vergeht wie im Flug und nun fragen Sie sich, ob Ihr Kind schon bereit ist, trocken zu werden.
Kinder werden in ganz unterschiedlichem Alter trocken und sauber. Wann Blase und Stuhlgang kontrolliert werden können, ist von Kind zu Kind ganz unterschiedlich und braucht seine Zeit.
Finden Sie heraus wann Ihr Kind bereit ist trocken und sauber zu werden.
Ihr Kind sollte sowohl körperlich als auch geistig dazu bereit sein und Lust darauf haben groß zu werden.
Beobachten Sie Ihr Kind. Es zeigt Ihnen, wann es so weit ist.
Achten Sie auf:
-
Ihr Kind hat zunehmend einen regelmäßigen Stuhlgang
-
es kann nun laufen und sich allein hinsetzen
-
es kann seine Hose selbst an und aus ziehen
-
es schaut interessiert zu, wenn Sie zur Toilette gehen
-
es imitiert Dinge, die mit dem Toilettengang zusammenhängen, es stellt sich vor die Toilette, setzt sich darauf
-
es setzt seinen Teddy oder sein Püppchen auf die Toilette oder das Töpfchen
-
es möchte Unterwäsche tragen
-
es teilt Ihnen mit, dass es Stuhlgang hat, es redet darüber oder macht Geräusche dazu
-
es kann seinen Stuhl mit kaka und seinen Urin mit Pipi benennen
-
es kann einfachen Anweisungen folgen
-
es lernt zunehmend eigene körperliche Signale wahrzunehmen und zu verstehen, die bedeuten, dass jetzt etwas aus seinem Körper heraus "muss" und kann Ihnen das jetzt mitteilen, bevor es zu spät ist
-
es fühlt sich in seiner schmutzigen Windel unbehaglich
-
es hat trockene Zeiträume von drei bis vier Stunden, dies zeigt, dass seine Blasenmuskulatur ausreichend entwickelt ist, um den Urin zu halten und zu sammeln
-
es versteht, dass Dinge an Plätze gebracht werden, an denen sie hin gehören
-
es hat den Wunsch nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit
Wie helfen Sie nun Ihrem Kind dabei?
-
Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck, trocken und sauber zu werden.
-
Lassen Sie Ihrem Kind Zeit und lassen Sie es selbst bestimmen, wann es keine Windel mehr haben möchte
-
Jede Form von Zwang ist falsch und führt zum Gegenteil des Gewünschten.
-
Loben Sie Ihr Kind, wenn es trocken und sauber geblieben ist. Zeigen Sie Ihre Freude darüber.
-
Lassen Sie im Sommer so oft wie möglich seine Windel weg, wie zum Beispiel im Garten oder am Strand.
-
Ihr Kind lernt seine Bewegungsfreiheit wertschätzen. Wenn Sie ihm dann wieder eine Windel anziehen und sein Geschäft in die Hose geht, empfindet Ihr Kind die volle Windel als unangenehm.
-
Es sollte eine Hose tragen, die es schnell herabziehen kann. Knöpfe und Schnallen an Latzhosen können hinderlich sein, wenn Ihr Kind sie noch nicht oder nur mit Mühe öffnen und schließen kann. In dieser Zeit sind auch Windelhöschen, die Ihr Kind selber hoch und runter ziehen kann gut geeignet.
Toiletteneinsatz oder Töpfchen?
- Es ist für Ihr Kind vielleicht einfacher sich auf ein Töpfchen zu setzen, als auf eine Fußbank zu klettern und sich auf einen wackeligen Toiletteneinsatz zu setzen und dort noch zusätzlich sein Gleichgewicht auszugleichen.
- Das Töpfchen wird die Neugierde Ihres Kindes wecken.
- Das Töpfchen Ihres Kindes sollte seinen Platz in Ihrem Bad haben. Der Ort sollte ansprechend sein, vielleicht auch Bilder haben zum Betrachten.
- Das Töpfchen wird Ihr Kind dazu anregen sich darauf zu setzen.
- Ihr Kind wird sich dafür interessieren, was es in seinem Töpfchen hinterlassen hat.
- Ihr Kind sollte durch Ihre Haltung erfahren, dass Sie sich nicht vor seinen Ausscheidungen ekeln, sondern sich darüber freuen.
- Es möchte und sollte verstehen, was aus seinem Körper heraus kommt.
- Lassen Sie Ihr Kind betrachten, was in seinem Töpfchen liegt.
- Lassen Sie Ihr Kind nicht zu lange auf seinem Töpfchen sitzen, wenn es einmal nicht so klappen will.
- Ihr Bad sollte für Ihr Kind beim Aufsuchen seines Töpfchens nicht durch fremde Geräusche angstbesetzt sein, wie z. B. durch ein Wasserrauschen der Toilettenspülung oder ein Spülen oder Schleudern der Waschmaschine.
Ihr Kind benötigt beim Trocken und Sauber werden viel Geduld und viel Lob.
Das Trocken und Sauber werden braucht seine Zeit.
Für Sie als Eltern ist das Trocken und Sauber werden ihres Kindes eine beschwerliche Phase. Doch Sie sollten nicht auf einen zu schnellen Erfolg hoffen. Eine Woche des Trocken und Sauber seins bedeuten nicht unbedingt, dass Ihr Kind sich nun immer frühzeitig melden wird oder selbständig sein Örtchen aufsucht. Zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr kann es immer zu einem „Rückfall“ kommen. Solche kleinen Rückschläge sind normal und keine böse Absicht. Auch wenn viele Gleichaltrige schon alleine aufs Töpfchen gehen. Ihr Kind muss in diesem Zeitraum des Trocken- und Sauberwerdens selbst lernen einen „willkürlichen Vorgang willentlich zu steuern“. Diese Reifungs- und Entwicklungsprozesse verlaufen bei jedem Kind zeitlich unterschiedlich ab. Altersangaben zum Trocken und Sauber werden sind nur grobe Orientierungswerte. Ist Ihr Kind gesund, wird es irgendwann sauber sein. Das kann bis zum Ende des vierten Lebensjahrs dauern.
Wenn es doch noch einmal wieder passiert...
Alle größeren Veränderungen können einen Rückfall auslösen: Ereignisse in Ihrer Familie, wie zum Beispiel ein Umzug, ein Urlaub, die Geburt eines Geschwisterchens, eine Krankheit oder der Eintritt in den Kindergarten. Solche „Herausforderungen“ können Ihr Kind vom „Trocken und Sauber werden“ ablenken. Sie sollten als Eltern dann nicht in Panik verfallen, sondern konsequent mit Ihren Hilfestellungen wieder einsetzen. Auf keinen Fall sollten Sie schimpfen. Ihr Kind sollte wissen, dass dieses Ereignis erst mal nicht so schlimm ist. Sollte es häufiger vorkommen und Sie sich diesbezüglich Sorgen machen, sprechen Sie doch Ihren Kinderarzt an.