Über die Sonderzüge in den Tod und die Deportationen der Wuppertaler Juden mit der Deutschen Reichsbahn referiert Michael Okroy M.A. in der Vortragsreihe "Moderne trifft Geschichte. Der Döppersberg gestern-heute-morgen" in der Politischen Runde der Bergischen VHS.
1941 und 1942 wurden rund 1000 jüdische Männer und Frauen aus Wuppertal und den bergischen Nachbarstädten vom Bahnhof Steinbeck aus in Ghettos und Vernichtungslager im Osten deportiert. Für den Transport zur Sammelstelle in Düsseldorf stellte die Reichsbahndirektion Wuppertal in Abstimmung mit der Gestapo zusätzliche Personenwagen bereit. Sie überwachte durch eigene Beamte das Verladen von Menschen und Gepäck und übernahm die fahrplantechnische Koordination der Züge. Die Reichsbahn berechnete für die Deportationstransporte den Personentarif Dritter Klasse (Gruppenbeförderung, einfache Fahrt). Die Summe beglich die Gestapo von einem Konto bei der Commerzbank, auf das zuvor die zur „Aussiedlung“ bestimmten Juden ihr restliches Barvermögen einzahlen mussten.
Montag 04.11.2013, 19.30 Uhr, Eintritt 6 €
Bergische VHS, Auer-Schulstraße 20, Otto-Roche-Forum