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Umbau DöppersbergUmbau Döppersberg

morsen 8 in der Tunnelgalerie

Foto: Jonas Brückner

Die Tunnelgalerie ist seit dem 17. Juni um einiges länger geworden, genauer gesagt um einen 20 m langen Satz des deutsch-iranischen Publizisten Navid Kermani. Die Passanten im Tunnel machen eine erstaunliche Erfahrung: je näher man an die Schrift herantritt, umso unübersichtlicher wird sie – erst wenn man sich einige Meter von den Schaukästen entfernt, wird die verschwommene Schrift lesbar: 20 Meter Präsentationsform und Inhalt treten so in eine intelligente (alltags)philosophische Beziehung. Die unscheinbaren Dinge sind die wirklich wichtigen, die subtilen Kontaktaufnahmen haben die größte Wirkung, die stabilsten Gewissheiten sind am leichtesten zu erschüttern.

 

Dahinter stecken die Berliner Theatermacher Anne Hirth und Christian Kesten, deren Stück „Gedanken über weite Entfernungen“ am 22. Juni Premiere im Kleinen Schauspielhaus hatte, der letzten Premiere der Wuppertaler Bühnen, die dort überhaupt stattfindet, denn im Juli wird abgeschlossen. Anne Hirt inszeniert und präsentiert seit einigen Monaten auch die „Morsen“-Reihe: kleine Kunstevents in der ganzen Stadt, das vorerst letzte „Morsen“ ist der 20 m lange Satz von Kermani im Tunnel Döppersberg.

Foto: Yvonne Heiter/ Wuppertaler Bühnen

"So wenig verbindet uns, wenn wir ehrlich sind, mit anderen Menschen, so mangelhaft sind unsere Möglichkeiten, das Wenige mitzuteilen und zu erfahren, daß ich die einzelnen Stellen, an denen wir uns berühren, als schmerzhaft und glücklich empfinde, daß ich sorgsam mit ihnen umgehe, sie mögen unscheinbar, sie mögen winzig sein, wenn sie nur wirklich sind."

(Navid Kermani, Das Buch der von Neil Young Getöteten)

Foto: Yvonne Heiter/ Wuppertaler Bühnen

morsen [1 — 8] Menschen Dinge Räume Instrumente Bewegungen Stimmen ist eine Projektreihe der Wuppertaler Bühnen mit dem Berliner büro für zeit + raum und steht in Verbindung mit der Inszenierung Gedanken über weite Entfernungen. Eine Kontaktaufnahme.

Premiere 22. Juni 2013, weitere Termine 23./ 24./ 25./ Juni, 20 Uhr im Kleinen Schauspielhaus.

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Bildnachweise

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