Nach einigen Verzögerungen während der Abbrucharbeiten, ist der Abbruch der Immermannbrücke seit Anfang letzter Woche abgeschlossen und die Verbindung des Islandufers zum Johannisberg über die Südstraße wieder geöffnet.
Seit Montag, den 01.08.2011 sind die Arbeiten an der Brücke Immermannstraße abgeschlossen. Die Südstraße ist wieder für den Verkehr freigegeben.
Ab dem 10.03.2011 war die Südstraße unterhalb der Brücke gesperrt. Die Brücke musste für die Neugestaltung des Döppersbergs abgebrochen werden. Aufgrund von erheblichen Mängeln an der Bausubstanz der Brücke mussten diese Abbrucharbeiten im Bauablauf vorgezogen werden.
Baubeschreibung für technisch Interessierte
Bei der Brücke handelte es sich um eine massive Spannbetonbrücke mit einem Hohlzellenquerschnitt als Überbau. Sie wurde in den 50er Jahren erbaut. Die Spannweite des Überbaus betrug ca. 15,60 m. Der Brückenüberbau war durch sog. Betongelenke mit den Widerlagern (Unterbau) verbunden, welche die Horizontallasten des Bodens auf den Überbau übertragen haben. Die Widerlagerwände haben eine Höhe von ca. 10 m.
Die Brücke wurde nicht komplett abgerissen, sondern die Brückenwiderlager mussten, um den Geländeversprung zur Südstraße weiter abzusichern, im Boden verbleiben. Aufgrund der Konstruktion wurden diese, um ohne den Brückenüberbau standfest zu bleiben, fest im Untergrund verankert. Insgesamt waren dafür 15 Anker notwendig, diese hatten Längen von 16 m bis 50 m.
Durch die Verbindung des Brückenüberbaus mit den Widerlagern, war kein „einfacher“ Abriss des Überbaus möglich (z.B. mit einem Bagger oder einer „Abrissbirne“). Hier mussten mit Hilfe einer Seilsäge erst die Betongelenke durchtrennt werden. Dieses Vorgehen erforderte zunächst ein leichtes Hochdrücken des Überbaus mittels hydraulischer Pressen, um die Betongelenke von Druckspannungen frei zu machen, damit das Seil der Säge nicht fest geht. Erst dann konnte diese Verbindung getrennt werden. Danach wurde der größere südliche Teil des Überbaus herkömmlich mit einem Bagger abgebrochen. Der kleinere nördliche Teil musste mit einem Autokran in zwei Teilen ausgehoben werden, weil sich darunter eine stählerne Unterstützungskonstruktion befand.
Bilder von der Baumaßnahme können Sie in unserem Baustellentagebuch finden: