Spannende Geschichten
Als Margarita Hakobyan 2015 mit ihrer Familie nach Deutschland kam, standen alle Zeichen auf Neubeginn.
Ihr Traumberuf als Architektin rückte erstmal in den Hintergrund. Doch sie blieb dran und kämpfte – mit Erfolg.
Das Portrait
Aysel Abdullayeva kam 2015 als Zuwanderin aus Aserbaidschan nach Deutschland. 2019 begann sie eine
Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten – ein Glücksfall für sie und für ihre Arbeitgeberin.
Das Portrait
Krankenschwester, Libanon
Ich kann fünfzehn Jahre Berufserfahrung als Krankenschwester in meinem Herkunftsland vorweisen, unter anderem in der Onkologie. Ich habe die deutsche Sprache bis zur Stufe B1 absolviert. Zurzeit bilde ich mich privat weiter, da mein Duldungsstatus eine staatliche Unterstützung nur bedingt zulässt.
Ich übe meinen Beruf gerne aus und möchte damit, hier in Deutschland, ein neues Zuhause aufbauen. Wenn die Aufenthaltsgenehmigung einmal erteilt und die berufliche Anerkennung einmal erreicht ist, werde ich meine Fachkompetenz als langjährig erfahrene Krankenschwester gut einbringen können.
Mit der Unterstützung meines Mannes verfolge ich mein Berufsziel weiter, damit ich gemeinsam mit meinem Mann für eine gute Zukunft für uns und unsere Familie sorgen kann.
Abiturientin, zusätzlich TMS (Testverfahren für medizinische Studiengänge), Syrien
Als Teenager nach Deutschland gekommen, absolviere ich derzeit meine Abiturprüfungen. Auch habe ich ein Testverfahren für medizinische Studiengänge durchlaufen, weil ich unbedingt Medizin studieren möchte. Dass mein Studiumswunsch Medizin ist, liegt vielleicht an meiner Familie, viele meiner Familienmitglieder arbeiten im medizinischen Bereich.
Für das Erreichen meiner beruflichen Ziele bin zuversichtlich. Meine Noten sind gut und ich habe gelernt, dass man das erlernen sollte, was man später wirklich machen möchte, um dann darauf aufzubauen.
Verkäuferin, Albanien
Vor fast fünf Jahren kam ich nach Deutschland. Zur Vorbereitung meines beruflichen Einstiegs habe ich mit Unterstützung der Migrationsberatung einen Integrationskurskurs und mehrere Deutschkurse belegt, sodass ich jetzt gute Sprachkenntnisse habe. Danach arbeitete ich in einem Supermarkt. Mein Chef hatte mir eine Chance gegeben und mir einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin angeboten. Nach erfolgreichem Abschluss hat er mich als Verkäuferin unbefristet eingestellt. Durch diesen Umstand begünstigt, konnte meine Aufenthaltsgenehmigung verlängert werden. Für die Zukunft für mich und meine Familie hoffe ich nun auf eine unbefristete Aufenthaltsgenehmig.
Der Gedanke an meine Kinder und deren Zukunft gibt mir Kraft! Mein Mann ist und war mir die größte Unterstützung – ohne ihn hätte ich es nicht geschafft.
Um im Leben weiter zu kommen sind aber auch ein gutes, gemeinschaftliches Umfeld, eine hilfsbereite Nachbarschaft und Freundinnen, die aushelfen können, sehr wichtig und von besonderer Bedeutung.
Ich meine, es ist nie zu spät, etwas zu beginnen. Frauen sollen sich trauen, auf eigenen Beinen zu stehen und nicht aufgeben!
Juristin, Tunesien
Nach meinem Masterabschluss in Jura habe fünfzehn Jahre im Verwaltungsbereich meines Herkunftslandes gearbeitet. Grundsätzlich würde mir ein juristisches Aufbaustudium liegen. Wegen der unterschiedlichen Rechtssysteme ist dies für mich nur in Frankreich möglich.
Deshalb möchte ich hier, meine Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch vertiefen, um meine bisherigen fachlichen Kompetenzen besser verwerten zu können. Mein Wunsch ist es, an meine Qualifikationen anknüpfen zu können und damit im Bereich der internationalen Zusammenarbeit für Entwicklung tätig zu werden.
Parallel interessieren mich Qualifizierungen oder Ausbildungen im kaufmännischen Bereich, um dort arbeiten zu können.
Wenn ich einen Betreuungsplatz für meinen kleinen Sohn bekomme, werden all diese Schritte besser möglich.
Ich vertraue auf mein Ziel, denn es ist wichtig den eigenen Weg zu gehen!
Apothekerin, Syrien
Ich war in meinem Herkunftsland fünf Jahre als Apothekerin selbstständig. Mein berufliches Ziel hier ist es, auch in Deutschland als selbstständige Apothekerin tätig zu sein, oder als Apothekerin zu arbeiten. Ich hab schon viel erreicht, allem voran das Erlernen der deutschen Sprache, weil die Beherrschung der Landessprache der Schlüssel zur Arbeitswelt ist.
Für mich war auch das Praktikum in einer Apotheke in Remscheid hilfreich. Wenn meine Anerkennung als Apothekerin bestätigt ist, könnte ich dort voraussichtlich eine Teilzeitstelle bekommen.
Außerdem habe ich viel Unterstützung durch meine Migrationsberaterin und das Jobcenter erfahren. Sehr wichtig ist es auch, soziale Kontakte zu entwickeln und zu pflegen.
Zahnärztin, Türkei
Bevor ich vor knapp zwei Jahren nach Deutschland kam, habe ich 17 Jahre als Zahnärztin in meinem Herkunftsland gearbeitet. Hier erlerne ich die Sprache, lerne das Land und die Menschen kennen. Ich erfahre eine sehr gute Begleitung von meiner Beraterin und eine herzliche Unterstützung in meinem Umfeld. Nach der Anerkennung meines Diploms, ist es mein berufliches Ziel, auch in Deutschland als Zahnärztin arbeiten zu können.
Zusammen mit meinem Mann wünsche ich mir eine selbstverantwortliche Lebenssituation, eine freie und unabhängige, gleichberechtigte Perspektive, die auch die Zukunft unseres Sohnes umfasst.
Ich meine, wenn eine Frau sich ändert, ändert sich die ganze Welt!
Mutmacherinnen gesucht
Wenn Sie Lust haben, die Geschichte Ihrer fachlichen und beruflichen Entwicklung und Integration zu erzählen, sind Sie herzlich willkommen. Mit Ihrer Geschichte können sie anderen Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, Mut machen, trotz aller Schwierigkeiten, einen Beruf anzustreben.
Wenn Sie zum Beispiel bereits in einem kleinen oder mittleren Unternehmen (bis 249 Beschäftigte) arbeiten, gratulieren wir Ihnen zu Ihrem Erfolg. Wir sind gespannt auf Ihre Geschichte!
Wenn Sie noch auf dem guten Weg sind, eine Beschäftigung zu erlangen, berichten Sie uns von Ihren qualifizierenden Weiterbildungen. Oder von Ihren Tätigkeiten, die auf eine Berufsausübung hinzielen.
Ihre Geschichte kann alle Themen umfassen, die für die berufliche Entwicklung wichtig waren und sind, alle Schritte, die Sie gemacht haben, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, zum Beispiel:
- Erwerb einer Aufenthaltsgenehmigung
- Anerkennung des Berufes aus dem Herkunftsland
- Spracherwerb
- Schulabschluss
- Betriebliche/schulische Berufsausbildung
- Teilzeitausbildung
- Studium
- Sozialversicherungspflichtige Tätigkeit (Beschäftigung in einem klein oder mittelständischen Unternehmen oder gegebenenfalls in einer Einrichtung = bis 249 Beschäftigte)
- Sonstige fachliche Entwicklung
Eine professionelle Fotografin wird Sie porträtieren und eine Interviewerin wird Ihre Geschichte aufschreiben.
Die Mut-Mach-Porträts mit Zitaten werden der Öffentlichkeit präsentiert.
Sie sollen bei Veranstaltungen des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Bergisches Städtedreieck und auf verschiedenen Internetauftritten (unter anderem bergisch-competentia und facebook) gezeigt werden.
Danke für Ihren Mut! Wir freuen uns auf Sie!