Etwa 140 Frauen waren der Einladung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Bergisches Städtedreieck gefolgt. Sie erlebten einen inspirierenden Abend, der sicher noch lange in Erinnerung bleibt.
Großen Anteil tragen daran die drei ausgezeichneten „Frauen mit Profil“: Dr. med. Estefanía Lang, niedergelassene Hautärztin aus Solingen und Gründerin einer Online-Hautarzt-App, machte in ihrer Dankesrede deutlich, dass die Vereinbarkeit von Kind und Karriere immer noch vor allem bei Frauen in Frage gestellt werde. „Frauen müssen sich nicht entscheiden, sie müssen vor allem authentisch bleiben“, war ihre Botschaft. Diana Lantzen, Gründerin von Wuppertals erstem Unverpacktladen, legte den Fokus ihrer Rede auf ihr Herzensthema, den Schutz der Umwelt. „Lasst uns Frauen laut werden“ forderte sie. Hayat Chaoui, Leiterin des Chors „Women of Wuppertal“ machte mit ihrem Chor eindrucksvoll Female Empowerment sichtbar und hörbar.
„Der Empfang bietet den Rahmen dafür, dass Frauen ihrem Wirken, ihrer Persönlichkeit Raum geben und damit andere Frauen inspirieren und motivieren“, sagte Birgit Frese, Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums. Unterstützt werde dies auch durch die drei Oberbürgermeister Tim-O. Kurzbach, Prof. Dr. Uwe Schneidewind und Burkhard Mast-Weisz, die schon seit Jahren durch die Unterstützung des Empfangs dem Thema „Mehr Frauen in Führung“ Aufmerksamkeit und Bedeutung geben. Solingens Gleichstellungsbeauftragte Sandra Ernst bezeichnete sie mit einem Augenzwinkern als feministische Oberbürgermeister und nahm sie gleichzeitig in die Pflicht, sich auch künftig für mehr Gleichberechtigung einzusetzen.
Das anschließende Get Together bot den Gästen die Möglichkeit zum Austausch, zum Kennenlernen und Vernetzen – ganz so wir als Kompetenzzentrum Frau und Beruf Bergisches Städtedreieck es uns gewünscht hatten.
Bildergalerie zum Empfang 2024
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2024
KATEGORIE 1 Vorbildhafte Unternehmerin
Preisträgerin: Dr. med. Estefanía Lang, Fachärztin für Dermatologie, Co-Founderin von medi-login GmbH und Dermanostic GmbH, Inhaberin von dermanostic – Hautarztpraxis in Solingen
Als Estefanía Lang (37) vor fünf Jahren gemeinsam mit einer Kollegin ihre Idee einer digitalen Hautarztpraxis verschiedenen Investoren vorstellte, war ihr klar, dass es nicht einfach werden würde. Ein noch unbekanntes Konzept, zwei junge Frauen, eine davon schwanger, dieses „Risiko“ war vielen Investoren zu groß; sie holten sich einen Korb nach dem anderen. Aber: Beharrlichkeit zahlt sich aus. Heute ist Estefanía Lang Inhaberin der hybriden Online-Hautarztpraxis dermanostic. Patientinnen und Patienten können ihr per App Fotos schicken und erhalten eine Diagnose und Therapie-Empfehlung, sie können aber auch direkt in die Praxis kommen. Diese Kombination aus klassischer medizinischer Versorgung und moderner digitaler Technologie ist in Deutschland die Ausnahme.
„Ich bin ein resilienter Mensch, wir waren von unserer Idee überzeugt und haben einfach weitergemacht“, sagt Estefanía Lang rückblickend. Wichtig war ihr, sich nicht zu verbiegen, authentisch zu bleiben. „Es gibt nicht nur 0 und 1, schwarz und weiß. Frauen können Mutter sein und trotzdem Karriere machen.“ In ihrem Fall heißt das, sie hat die fachärztliche Leitung der dermanostic GmbH und ist täglich bis 15 Uhr als Hautärztin in ihrer Solinger Praxis tätig. Der Nachmittag gehört ihren beiden kleinen Töchtern, abends geht es dann oft noch an den Schreibtisch.
Anstrengend? Nein, das findet Estefanía Lang nicht. „Meine Arbeit macht mir Spaß. Ich sehe manchmal andere Menschen, die unglücklich in einer Teilzeitstelle sind. Das finde ich anstrengend, ein Leben zu leben, das nicht den eigenen Überzeugungen entspricht.“ Genau das ist es auch, was sie jungen Frauen mit auf den Weg geben will: „Leb‘ dein Leben und wähle eine Arbeit, die Dir Spaß macht!“
Als Chefin ist Estefanía Lang Vielfalt und Geschlechtergleichstellung im Team wichtig. „Wir wissen, dass eine ausgewogene Work-Life-Balance entscheidend ist, um berufliche Ziele zu erreichen und gleichzeitig persönliche Verpflichtungen zu erfüllen. Deshalb bieten wir flexible Arbeitszeiten und -orte, die darauf ausgerichtet sind unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, ihre beruflichen Anforderungen besser mit dem Familienleben zu vereinbaren."
Kategorie 2: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Preisträgerin: Diana Lantzen, Gründerin und Geschäftsführerin des Unverpacktladens „Ohne Wenn und Aber“ in Wuppertal, Vorstandsmitglied beim Verband der Unverpacktläden in Deutschland
Diana Lantzen (42) macht keine halben Sachen. Als sie 2018 auf der B7 unterwegs war, sah sie die Fridays-for-Future-Proteste. Sie hatte sich selbst schon bei Parents-for-Future engagiert, war gerade noch in Elternzeit und wusste: ich will selbst einen Impact schaffen. Aber richtig, ohne Wenn und Aber. Ziemlich genau ein Jahr später, Ende 2019, eröffnete sie Wuppertals ersten Unverpacktladen. Der folgerichtige Name: „Ohne Wenn und Aber“.
Als Mutter von zwei Kindern, mit beruflicher Erfahrung als IT- und Unternehmensberaterin, geübt im Projektmanagement und bekannt mit politischen Ämtern, brachte sie für die Gründung einige Skills mit – trotzdem war allein das Crowd Funding – mit einem Ertrag von rund 43.000 Euro – eine Herausforderung. „Ich bin von Natur aus ein sehr eigenständiger Mensch und in der Lage, komplexe Zusammenhänge schnell zu erkennen und mehrere Dinge gleichzeitig zu managen“, sagt sie über sich selbst. Die Arbeit im Laden, Personalplanung, Distribution, bürokratische Hürden – all das managt sie mit einer Energie, die ansteckend ist. Der Schritt in den Vorstand des Verbands der Unverpacktläden in Deutschland war da nur konsequent.
Ihr Ziel dort: „Wir wollen die bio-regionale Infrastruktur in Deutschland erhalten. Dazu gehört aus meiner Sicht auch, dass Sozialunternehmen steuerlich und in Bezug auf Auflagen anders behandelt werden als privatwirtschaftliche Unternehmen. Nur so können wir konkurrenzfähige Preise zu den großen Konzernen in Deutschland anbieten.“ Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Diana Lantzen auf Lobby- und Netzwerkarbeit, gerade auch auf Frauennetzwerke. „Netzwerken können Männer bisher leider besser als wir, aber das kann man ja ändern.“
Man merkt, Diana Lantzen denkt groß, keine halben Sachen. Wenn sie ihre Ziele nennt, dann ist das nichts weniger als der Wunsch, gesunde Ernährung und Bio-Lebensmittel für alle zugänglich zu machen. „Unverpacktläden und Bioläden brauchen eine Lobby. Ich möchte, dass wir in Deutschland genau wie in Schweden regionales Essen günstiger anbieten können als Essen aus globalen Lieferketten.“
Kategorie 3: Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen
Preisträgerin: Hayat Chaoui, Gründerin und Leiterin des WoW-Chors (Women of Wuppertal), Leiterin des Fachbereichs Gesang an der Bergischen Musikschule.
Wenn Hayat Chaoui über die Arbeit mit ihrem Chor spricht, dann lächelt sie. Man hört es, auch wenn man es nicht sieht. Man spürt, es ist ihr Herzensthema. Hayat Chaoui ist an der Bergischen Musikschule verantwortlich für den Fachbereich Gesang. Und sie ist Leiterin des Chors „Women of Wuppertal“, kurz WoW-Chor. Dessen Geschichte begann vor mehreren Jahren. Gemeinsam mit alpha e.V. und dem Jobcenter war die Gründung eines Chors als Integrations-Maßnahme für geflüchtete Frauen gedacht. Hayat Chaoui stand vor der Aufgabe, Frauen mit geringen Deutschkenntnissen und einer Vielzahl unterschiedlichster Muttersprachen und kultureller Hintergründe zusammenzubringen. Was die Frauen einte, war die Freude am Singen, die Liebe zur Musik. Und so begannen sie, sich aufeinander einzulassen.
Bis heute – dem Chor gehören mittlerweile 60 Frauen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern und Milieus an – besteht das Repertoire aus Volksliedern, die häufig nur mündlich überliefert sind. „Die Proben sind sehr kleinteilig, wir arbeiten ohne Textvorlagen und manchmal, wie etwa bei einem vierstimmigen Lied aus der Ukraine, dauert es ein Jahr bis wir es alle singen können“, erzählt Chaoui. Sie erarbeitet sich die Lieder mit den Frauen gemeinsam. Als Tochter marokkanischer Eltern bietet sie einen Raum, in dem das Wort „Inklusion“ plötzlich greifbar wird und in dem das gemeinsame Singen zum verbindenden Element wird.
Die Proben mit dem WoW-Chor machen nur einen Teil ihrer Arbeit aus: Hayat Chaoui verantwortet den Fachbereich Gesang an der Bergischen Musikschule, außerdem ist sie als Bildungsreferentin für den Chorverband NRW für die Ressorts Interkultur und Gesundheitssingen/Singen mit Älteren tätig. Sie hat zwei Bücher mit bundesweiten Auszeichnungen veröffentlicht und sie singt auch selbst in verschiedenen Formationen und Ensembles.
Ihr Herz gehört jedoch der Arbeit mit dem WoW-Chor: „Bei unseren Proben begegnen sich die Frauen auf Augenhöhe, unabhängig von Alter, Milieu, kulturellem Hintergrund oder Herkunft. Wir lachen viel miteinander und es entstehen auch Freundschaften zwischen Frauen, die sich ansonsten nie begegnet werden.“
Hayat Chaouis Wunsch ist es, mit dem Chor auch auf Reisen zu gehen, um die großartige Botschaft der Frauen einem noch größeren Publikum zugänglich zu machen. „Unser Austausch und unsere Begegnungen im Kleinen können ein großes Vorbild für andere sein.“
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2023
KATEGORIE 1 Vorbildhafte Unternehmerin
Gewinnerin: Natalie Schaffert, Regionalleiterin Altenhilfe Solingen, Einrichtungsleitung des Standorts Solingen und Teil der erweiterten Geschäftsführung der Diakonie Bethanien gGmbH
Mit gerade einmal 36 Jahren trägt Natalie Schaffert die Verantwortung für mehr als 400 Mitarbeiter*innen des Seniorenzentrums Bethanien in Solingen. Für sie ansprechbar zu sein und die täglichen Anforderungen einer Führungskraft mit ihren Aufgaben als Mutter von zwei Kindern zu vereinbaren ist ihre größte Herausforderung – und ihr größter Erfolg.
Ihre Karriere begann Natalie Schaffert in einem Düsseldorfer Modeunternehmen, von dort wechselte sie zur Diakonie Bethanien. „Ich wollte mich beruflich verändern und habe nach einem Unternehmen mit einem Leitbild gesucht, in dem ich mich wiederfinde.“
Schwerpunkt all ihrer Tätigkeiten sind und waren die Finanzen: Sie übernahm Controllertätigkeiten und Projektmanagement bei ihrem ersten Arbeitgeber und begann auch bei der Diakonie Bethanien im Controlling. Von dort arbeitete sich zur Regionalleitung Altenhilfe und Einrichtungsleitung des Seniorenzentrums Solingen bis in die Geschäftsführung der Betreuungsgesellschaft Bethanien hoch. Ein Vollzeitjob mit viel Verantwortung, aber auch mit viel Gestaltungsspielraum. „Ich mag es, Dinge zu verändern“, sagt die 36-Jährige.
Trotz Widerständen etablierte sie flexible Teilzeitmodelle und die Möglichkeit zum Home Office (weit vor Corona). Ein aktuelles Projekt: Der Aufbau einer Betriebskita. In der Vergangenheit realisierte sie bereits zwei Großtagespflege-Angebote.
Wie schwierig die Vereinbarkeit von Care- und Erwerbsarbeit ist, weiß Natalie Schaffert aus eigener Erfahrung. Ihre jetzige Vollzeit-Tätigkeit ist nur möglich, weil die Care-Aufgaben partnerschaftlich geteilt sind, weil es familiäre Unterstützung und passende Betreuungsmöglichkeiten gibt. „Dieses Glück hat nicht jede Mutter und nicht jeder Vater, dadurch geht sehr viel Potenzial bei den Fachkräften verloren“, sagt Natalie Schaffert.
Die Jury zeigte sich beeindruckt vom beruflichen Werdegang der 36-Jährigen. Sie entschied sich trotz erfolgreicher Karriere, Arbeitgeber und Branche zu wechseln, weil ihr die Werte des Unternehmens wichtig waren. Ihr Mut wurde mit verantwortungsvollen Führungspositionen belohnt. Sie setzt sich für familienfreundliche Arbeitsstrukturen ein und meistert selbst sehr erfolgreich den Spagat zwischen Familie und Beruf.
KATEGORIE 2: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Gewinnerin:Janina Wisniewski, Coachin für "Handicap aktiv verbessern"
Die 28-Jährige Janina Wisniewski kam mit einer unvollständigen Halbseitenlähmung zur Welt. Die „Hemiparese“ führt dazu, dass sie ihren rechten Arm und ihr rechtes Bein nicht so gezielt bewegen kann. Trotz ihrer Einschränkungen schloss Janina Wisniewski die Schule mit dem Abitur ab und absolvierte ein Studium der Erziehungswissenschaften.
Ein Schlüsselmoment war das Gespräch mit einem Coach, der sie fragte: „Was ist, wenn der aktuelle Zustand nicht unveränderbar ist? Was ist, wenn du doch etwas verbessern kannst?“ Zusätzlich zu den physischen Übungen, wie Physio- und Ergotherapie, die sie seit ihrer Kindheit begleiten, arbeitete sie erstmals auch auf mentaler Ebene – mit überraschendem Erfolg.
Sie lernte ihre Hand und ihr Bein gezielter zu bewegen, so dass sie sogar ihren Automatik-Führerschein machen konnte. Ihre eigenen Erfolge motivieren sie, anderen Betroffenen als Ansprechpartnerin und Coachin zur Verfügung zu stehen. Sie gründete ihr Blog „Wie behindert bist du eigentlich?“, um Impulse, Tipps und Anleitungen zu geben. 2018 machte sie sich zusätzlich zu ihrem Hauptberuf als Peer Beraterin in der „Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung“ selbstständig als Coachin für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.
Zu Janina Wisniewskis Klient*innen gehören Menschen mit einem ähnlichen Krankheitsbild, dazu berät sie Eltern von betroffenen Kindern. Seit 2022 begleitet sie auch Kinder mit Handicap auf dem Weg zu ihren Zielen. Außerdem initiierte sie mit dem Verein „Schlaganfallkinder e.V.“ das „SCHAKI-Erfolgs-Coaching“.
Krankenkassen übernehmen die Kosten für ihr Coaching in der Regel nicht. Trotzdem steigt die Zahl ihrer Klient*innen stetig. Ihren Erfolg verdankt sie auch der ehrenamtlichen Beratung über soziale Netzwerke wie Youtube, Facebook und Instagram sowie ihren Blog.
Janina Wisniewski steckt viel Zeit und Engagement in ihre Arbeit und ist auf dem besten Weg, ihre Leidenschaft zu ihrem Hauptberuf zu machen. Die Jury würdigt den persönlichen Einsatz von Janina Wisniewski und möchte ihr mit dem Preis in der Kategorie „Kreative Lösungen zur eigenen Existenzsicherung“ so viel Rückenwind zu geben, dass sie schon bald hauptberuflich als Coachin arbeiten kann.
Kategorie 3: "Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen"
Gewinnerin: Martina Zsack-Möllmann, Geschäftsführerin des Frauenhauses Solingen e.V.
Als Martina Zsack-Möllmann im Jahr 1991 ihre Arbeit im Frauenhaus Solingen begann, war noch ein Betriebskostenzuschuss von der Kommune nötig und für die 3,5 Stellen brauchte es einen Personalkostenzuschuss vom Land. Heute beschäftigt das Frauenhaus Solingen e.V. 17 Mitarbeiterinnen und hat feste Verträge mit der Kommune, dem Land NRW und dem Landschaftsverband Rheinland abgeschlossen.
Im Laufe der Jahre bauten Martina Zsack-Möllmann und ihre Kolleginnen ein umfassendes Hilfesystem für die psychosoziale Versorgung von Frauen und Kindern mit Gewalterfahrung auf. Betroffene erhalten Unterstützung, Beratung und konkrete Hilfe und finden im Frauenhaus kurzfristig und so lange wie nötig eine sichere Zufluchtsstätte. Darüber hinaus gibt es das Angebot des Betreuten Wohnens, um Frauen mit einer Behinderung eine weitgehend selbstbestimmte und unabhängige Lebensführung sowie mehr Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen. Außerdem gibt es das Frauenwohnprojekt „EWFra“ („Eigenständiges Wohnen für Frauen“).
Seit 2007 ist Martina Zsack-Möllmann Geschäftsführerin des Frauenhauses und die Arbeit mit von Gewalt und Misshandlung betroffenen Frauen und Kindern prägt ihr Wirken bis heute – auch wenn sich der Schwerpunkt ihrer Arbeit eher ins Organisatorische verlagert hat. „Wir haben Klientinnen, die kommen als alte Frauen und gehen als junge Frauen. Diese Entwicklung mitzuerleben, motiviert mich immer wieder.“
Im nächsten Jahr wird die heute 65-Jährige in den Ruhestand gehen. „Das Frauenhaus in seiner jetzigen Form trägt sicherlich in vielerlei Hinsicht meine Handschrift, aber es gab immer viele Wegbegleiter und Unterstützer, ohne die das heutige Wirken nicht möglich wäre“, betont sie. Ihre Nachfolge wird künftig auf mehrere Schultern verteilt und von ihren Mitarbeiterinnen gemeinschaftlich übernommen. „Das Potenzial ist da und meine Mitarbeiterinnen sind bereit.“
Die Jury möchte mit dem Preis in der Kategorie „Nachhaltige Projekte für Frauen“ Martina Zsack-Möllmann für ihre langjährige Arbeit ehren. Sie hat vielen betroffenen Frauen ganz direkt geholfen. Sie hat aber auch das große Ganze gesehen und durch ihre Arbeit den Verein breit aufgestellt. Angebote wie das Betreute Wohnen und „EWFra“ ergänzen die wichtige Arbeit des Frauenhauses und sorgen dafür, dass Frauen nach zum Teil leidvollen Erfahrungen eine sichere Perspektive haben.
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2022
KATEGORIE 1 Vorbildhafte Unternehmerin
Gewinnerin: Meike Roßberg, Geschäftsführerin der Hahnerberg-Apotheke, Wuppertal
Als „Vorbildhafte Unternehmerin“ wird eine Frau ausgezeichnet, die mit ihrem Unternehmen Verantwortung für die Region und für ihre Mitarbeiter*innen übernimmt. Meike Roßberg ist Apothekerin und leitet seit 2007 die Hahnerberg-Apotheke in Wuppertal mit aktuell 25 Beschäftigten. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.
Für Meike Roßberg war schon immer klar, was sie einmal werden möchte: Apothekerin. Ihr Vater war selbst Apotheker und so gab es durch ihr Elternhaus einen direkten Bezug. Später setzte sie ihren Plan um und studierte in Düsseldorf Pharmazie. Zunächst war sie einige Jahre als Vertretung in 14 verschiedenen Apotheken tätig und sammelte Erfahrung. 2007 übernahm sie die Hahnerberg-Apotheke von ihrem Vater in Wuppertal mit sechs Beschäftigten.
Chefin zu werden war ein Prozess, in dem sie sich immer daran orientierte, wie sie als Mitarbeiterin behandelt werden wollte. Sie ließ sich coachen zum Thema interne Kommunikation und baute ihr Team von anfangs sechs auf aktuell 25 Mitarbeiter*innen aus. Regelmäßige Teamsitzungen, Gespräche sowie individuelle Arbeitszeitgestaltung sorgen für eine hohe Arbeitszufriedenheit bei den Mitarbeiter*innen.
„Ich hatte nie zuvor eine Vorgesetzte, die sich so für ihre Leute einsetzt, alle Vorhaben vorher mit den Angestellten bespricht und auf deren Rat und Vorschläge eingeht, immer offen und ehrlich, großzügig (Gewinnbeteiligung, Coronaprämien) und, vor allem, unglaublich mitfühlend ist“, erzählt eine langjährige Mitarbeiterin der Hahnerberg-Apotheke.
Neben der hohen Arbeitszufriedenheit, die Meike Roßberg als Unternehmerin für ihre Beschäftigten schafft, engagiert sie sich auch sozial. In der Apotheke sammelte sie Spenden, etwa für das Kinderhospiz Burgholz, verschiedene Frauenprojekte und Kindergärten - mit dem Team zusammen unterstützt sie ein Patenkind in einem afrikanischen Land. Das ist Teil ihrer Überzeugung: „Wenn es uns gut genug geht und wir Verantwortung haben, sollten wir davon etwas abgeben.“, sagt Meike Roßberg.
Meike Roßberg ist eine Unternehmerin, für die Verantwortung für das Team auch größtmögliche Transparenz über Entscheidungen bedeutet. So klappte 2016 auch der große Umbau und Umzug. Die Idee: Eine neue Hahnerberg-Apotheke in den Räumen eines alten Lebensmittelladens, mit viel Platz, einem Autoschalter und angeschlossenem Gesundheitszentrum.
Im Gesundheitszentrum werden die Themen Ernährung und Bewegung aufgegriffen. Ein Raum wird vom Stadtsportbund gemietet, der dort regelmäßig Kurse anbietet, es gibt Ernährungsberatung, eine Rehagruppe für psychisch erkrankte Menschen, Baby Shiatsu, Yoga und Selbsthilfegruppe-Treffen. Kleinere Räume stehen zur Vermietung für Vorträge und Einzelworkshops für Gesundheitsangebote zur Verfügung, Meike Roßberg selbst bietet regelmäßig Vorträge zum Thema Naturheilkunde an. Mit der Schaffung dieses neuen Gesundheitsortes trägt Meike Roßberg auch zur Stärkung der Wuppertaler Bevölkerung bei.
Ihr hohes Engagement für die Region und für ihre Mitarbeiter*innen, ihr unternehmerisches Handeln, dass nicht nur gewinnorientiert ausgerichtet ist sowie ihr Optimismus und ihr Organisationstalent, haben die Jury überzeugt.
KATEGORIE 2: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Gewinnerin: Dr. Esther Heidbüchel, Solingen
Als Preisträgerin in der Kategorie „kreative Lösung zur Existenzsicherung“ wird Dr. Esther Heidbüchel ausgezeichnet. Dr. Esther Heidbüchel hat in Politikwissenschaft, internationalen Beziehungen und Konfliktforschung promoviert und ist Expertin in internationaler und interkultureller Kommunikation. 2016 hat sie sich als Unternehmensberaterin mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit selbstständig gemacht. Sie ist verheiratet, Mutter einer Tochter und lebt in Solingen. Esther Heidbüchel begann sich bereits im Jugendalter für das Thema Nachhaltigkeit zu engagieren.
Saurer Regen, der erste Irak Krieg und der Schutz der Wälder waren nur einige der Themen, die sie bewegten. In ihrem Studium zur Diplom-Kulturwirtin spezialisierte sie sich auf Südostasien. Nach vier Jahren im Berufsleben folgte die Promotion. Die Feldforschung für ihre Promotion führte sie nach West Papua, Indonesien - dort konnte sie mit eigenen Augen sehen und erforschen, was der Kampf um Ressourcen und Bodenschätze auslöst. Das hat ihr deutlich vor Augen geführt, welche Rolle die Wirtschaft bei Ressourcenkonflikten spielt und bei ihr eine nachhaltige Bewusstseinsschärfung ausgelöst. Nach ihrer Promotion war sie als Director Sustainability in einem internationalen Baustoffkonzern tätig. Als Frau in männerdominierten Branchen war sie immer darauf bedacht, sie selbst zu bleiben. „Man muss nicht so sein wie die Männer, aber die Regeln sollte man kennen und dann muss man sie brechen, sonst ändert sich nichts.“, dafür steht sie ein.
2016 stellte sie der Weggang ihres damaligen Arbeitgebers nach Berlin sowie der Wunsch nach einer besseren Work-Life-Balance vor die Entscheidung: Esther Heidbüchel folgte ihrem Mut und ihrer Intuition. Sie ergriff die Gelegenheit und machte sich als Unternehmensberaterin mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit selbstständig. „Auch wenn der Klimawandel eigentlich eher zum heulen ist - mit einer Portion Humor lässt es sich einfach leichter arbeiten. Nachhaltigkeit darf, kann, muss und soll auch Spaß machen“, ist ihr Motto.
Zeitlich parallel zur Gründung wurden ihre Eltern pflegebedürftig. Monatelang pendelte sie zwischen dem Elternhaus und Solingen, 150 Kilometer hin und her. In dieser Zeit musste sie ihre Selbstständigkeit erst einmal zurückstellen. „Manchmal lässt es sich einfach nicht vereinbaren und dann muss man sich entscheiden. Das waren harte Jahre“, erinnert sich Esther Heidbüchel. Als sie sich wieder ihrem Geschäft widmen konnte, kam die Corona-Pandemie. Aber mit Corona kamen auch die Aufträge. Das Thema hatte mittlerweile einen Handlungsdruck erreicht, sodass viele Unternehmen auf der Suche nach einer spezifischen Beratung in Sachen Nachhaltigkeit sind. Diese Beratung finden sie bei Esther Heidbüchel. Die Beratungsprozesse sind als Projekte über Monate und Jahre angelegt, das gibt ihrem Unternehmen Planungssicherheit.
Esther Heidbüchel hat es geschafft, in kürzester Zeit auf lange Sicht existenzsichernd und mit großer Planungssicherheit zu wirtschaften. Ihre kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung, ihre Leidenschaft für das Thema Nachhaltigkeit und ihr Mut als Unternehmerin haben die Jury überzeugt. Zu ihren Erfolgsfaktoren gehört auch ihre Netzwerkarbeit. Die Fähigkeit, die richtigen Kontakte zu knüpfen und sich einzubringen ist maßgeblich wichtig für sie - sie ist u.a. an der Entwicklung des Unternehmenschecks „Umweltschutz“ der Offensive Mittelstand beteiligt, - sowie im Beirat nachhaltige Kommune Solingen, dem Future Woman Netzwerk und im Kuratorium der Stiftung Euronatur engagiert. Esther Heidbüchel ist der Überzeugung, dass es nicht reicht, nur Unternehmen zur Nachhaltigkeit zu beraten. Auch die politischen Rahmenbedingungen dafür müssen geschaffen werden. Deshalb engagiert sie sich politisch und sitzt im Ausschuss für Klima, Umwelt, Mobilität und Wohnen der Stadt Solingen.
KATEGORIE 3: Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen
Gewinnerin: Petra Hafele, Remscheid
In Kategorie 3 wird eine Frau für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Petra Hafele leitete 38 Jahre lang die autonome Beratungs- und Gewaltinterventionsstelle für Frauen in Remscheid und ist im Dezember 2021 pensioniert worden. Petra Hafele ist Mutter eines Sohnes, den sie ab seinem 7. Lebensjahr alleinerziehend großgezogen hat und lebt in Wuppertal.
In den 1980er Jahren studierte Petra Hafele in Wuppertal Sozialwissenschaften und begann sich mit der Frage nach Verteilung von Macht und Herrschaft auseinanderzusetzen. „Wie kann es sein, dass so wenige Frauen in Führungspositionen sind, woher kommen die Gewalttendenzen in der Gesellschaft?“ Diese Fragen haben Petra Hafeles Berufsleben geprägt.
Die theoretischen Erkenntnisse aus dem Studium begann sie rasch, gemeinsam mit anderen Frauen, in konkrete politische Forderungen und Projekte umzusetzen. Ein erster Erfolg war die Einrichtung der ersten Frauenbeauftragten an der Bergischen Universität Wuppertal und die ersten Einrichtungen kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros, für die sie sich ebenfalls engagierte.
Noch im Studium begann Petra Hafele ehrenamtlich einige Jahre beim Notruftelefon für Frauen, die Gewalt erlebt hatten, mitzuarbeiten. Aus dieser Notrufarbeit heraus initiierten die dort engagierten Frauen die Gründung der ersten autonomen Beratungs- und Gewaltinterventionsstelle für Frauen in Remscheid, die Frau Hafele bis 2021 leitete. Die autonome Frauenberatungsstelle hatte eine feministische Zielsetzung und agierte unabhängig von Staat, Kirche und Wohlfahrtsorganisationen.
38 Jahre autonom feministische Frauenarbeit hat Petra Hafele mit der Beratungs- und Gewaltinterventionsstelle für Frauen in Remscheid geleistet. Auf politischer Ebene hat sie in dieser Zeit immer wieder kämpfen müssen für Räume, für Sachkostenetats, für die Frauenberatungsstelle. Auch gesellschaftlich hat das Thema nicht an Relevanz verloren. Ihren Umgang mit den Erlebnissen in der Gewaltinterventionsstelle fand sie durch fortlaufende Professionalisierung, in unzähligen Seminaren und Fortbildungen. Am Wochenende und abends lernte sie, wie man mit Betroffenen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung umgeht, wie die rechtliche Lage ist, welche Folgen Traumata als Stressfolgeerkrankungen haben können. Sie ließ sich zur Expertin für Stresserkrankungen und Psychotraumatologie ausbilden.
Fachliche Kompetenz war für sie die wichtigste Strategie. „Wenn ich wusste, dass ich helfen kann und in welcher Weise, half mir das, keine Mitgefühlserschöpfung zu bekommen, nicht auszubrennen und die Gewalt gar nicht mehr ertragen zu können“, kommentierte sie dies, denn sie begleitete die Frauen häufig über einen längeren Zeitraum. Vor ihrer Pensionierung hat Petra Hafele die Übergabe der Frauenberatungsstelle an den Sozialdienst katholischer Frauen organisiert. Petra Hafele war es wichtig, dass die Arbeit lückenlos weitergeht.
Ihre Arbeit hat Spuren hinterlassen, nicht nur bei den Frauen, denen sie helfen konnte. Frauen, die ihr spiegelten, dass sie ihnen geholfen hat, dass ihre Arbeit Stein des Anstoßes war, anders, gewaltfrei zu leben. Im Lauf der Jahre entstanden Kooperationen in der ganzen Stadt. Mit Polizei und Justiz, aber auch mit Remscheider*innen, die mit dem Thema häuslicher Gewalt konfrontiert waren. Ärzt*innen und Familienangehörige, aus dem Schulbereich, aus unterschiedlichen Ämtern. Petra Hafele hatte immer ein offenes Ohr und Hilfsangebote für alle.
Für dieses Lebenswerk, das 38-jährige Engagement gegen Gewalt an Frauen, ihren unerlässlichen Mut und ihren Einsatz für eine gewaltfreiere Gesellschaft, zeichnet die Jury Petra Hafele aus.
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2021
KATEGORIE 1: Vorbildhafte Unternehmerin
Gewinnerin: Tanja Schäfer, Geschäftsführerin „Fischerandfriends GmbH“, Wuppertal
Die Gewinnerin in Kategorie 1 blickt auf gleich zwei Karrieren in verschiedenen Branchen. Seit 1999 ist sie in der Mediaberatung erfolgreich, hat verantwortungsvolle Posten bei Ströer in München, OMD in Hamburg innegehabt, bis sie die Verantwortung für das Marketing der BILD Gruppe in Berlin übernahm. Ihr beruflicher Weg führte als Gesamtwerbeleiterin bis zur General Managerin der BILD Brand Solutions. Sie saß im Aufsichtsrat der MyTicket AG und hatte bei Axel Springer SE diverse Führungspositionen inne. Sie baute Teams auf, war u. a. verantwortlich für Konzeption, Vermarktung und Umsetzung crossmedialer Markenkonzepte und den Aufbau neuer Geschäftsmodelle – nur um ein paar Beispiele zu nennen.
2018 hat die Liebe die Powerfrau mit ihrem ersten Wohnsitz nach Wuppertal geführt. Durch einen Schicksalsschlag – ihr Mann verunglückte im Januar 2019 bei einer Bergtour – übernahm sie die Verantwortung für dessen Firma – dem Unternehmen Fischerandfriends. Auch wenn ihre Pläne eigentlich andere waren – denn ein Arbeitsvertrag für eine neue Aufgabe in einem Energiekonzern lag bereits vor. Um das Bestehen des Unternehmens zu sichern und damit auch die Arbeitsplätze der neun Mitarbeitenden, engagierte sie sich in der ihr fremden Branche der Veranstaltungstechnik und übernahm die Geschäftsführung.
Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Agilität sind Werte, die ihren Führungsstil beschreiben. Ihr ist es wichtig, Menschen entsprechend ihres Potenzials und ihrer Bedürfnisse einzusetzen - und dass es Raum für eigene Ideen und Gestaltungsspielräume gibt. Mit diesem Wertemodell führt sie das Unternehmen auch durch die Pandemie. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie diese Herausforderung angenommen und neue Geschäftsfelder entwickelt.
Ihr Erfolgsrezept besteht auch in der Fähigkeit, Unterstützung einzufordern und anzunehmen. Profitiert hat sie dabei von Mentor*innen, die ihr sowohl bei ihrer beruflichen und auch persönlichen Entwicklung zur Seite standen.
Ihr Mut, ihre Fähigkeit flexibel zu reagieren und ihr Verantwortungsgefühl haben die Jury ebenso beeindruckt, wie der Blick auf eine äußerst erfolgreiche Karriere.
KATEGORIE 2: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Gewinnerin: Andrea Halstenbach, Halstenbach Fine Clothes, Wuppertal
In Kategorie 2 ist eine Frau Preisträgerinnen, die es von Unterbarmen aus auf die Laufstege in New York, Paris und Mailand geschafft hat. Mit einem Pullover fing alles an. Diesen sah Andrea Halstenbach eines Tages in Italien und wusste gleich, „das kann ich besser.“ Das Ergebnis ist die Marke „Halstenbach Fine Clothes“.
Der Weg führte über Modenschauen in ihrem Treppenhaus – die Models kamen die Treppe runter – bis zum West-Broadway, über Popup-Shops in Miami, Basel, Chicago und Hongkong. Ihre Modelle hängen in Boutiquen in Dallas, sie laufen über die Laufstege in Paris und New York.
Das Modelabel von Andrea Halstenbach war in „Harpers Bazaar“, in der „Elle“, im „Merian“ – lange bevor sie in den regionalen Medien Beachtung fand. Dieser Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis sorgfältiger Planung, der Fähigkeit die richtigen Kontakte zu knüpfen und der optimalen Mischung aus Mut und Kreativität.
Die Offenheit von Andrea Halstenbach sich gut zu vernetzen, ihr kreatives Potenzial zu nutzen und auf die eigene Intuition zu hören, haben die Jury überzeugt.
Mit zu den Erfolgsfaktoren zählt auch ihre Einstellung zur Produktion ihrer Modelle. Schon bei der Produktion der Garne setzt sie auf Nachhaltigkeit, bezieht ausschließlich Garne von zwei Herstellern, über deren Produktionsbedingungen sie genau informiert ist. Angemessene Bezahlung der Näher*innen und Stricker*innen ist für sie eine Grundvoraussetzung für „faire“ Mode. Im persönlichen Kontakt mit den Produzenten stellt sie dies sicher. „Lieber weniger Kleidungsstücke, dafür hochwertigere“ ist ihr Motto und „Was wir liefern ist erste Sahne und kann auch repariert werden.“
Darüber hinaus hat Andrea Halstenbach wertvolle Familienarbeit mit ihren drei Kindern geleistet und sich über viele Jahre stark ehrenamtlich beim Unterbarmer Kinderteller engagiert.
Neben dem internationalen Erfolg liegen ihr die Wuppertaler Stammkundinnen weiter sehr am Herzen.
KATEGORIE 3: Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen
Gewinnerin: Karin Heier, Leiterin Fachbereich Gewaltschutz SKF e. V. Bergisch Land
Karin Heier ist seit vielen Jahren in Sachen Gewaltschutz unterwegs und hat in ihrem beruflichen Werdegang nachhaltige Spuren im Bergischen Städtedreieck hinterlassen.
Sie war Mitbegründerin der Frauenberatungsstelle Burscheid, Mitfrau im Verein „Frauen helfen Frauen“ in Solingen. Ab 2011 koordinierte sie die Arbeit des Frauenhauses Remscheid, seit 2016 ist sie Leiterin des Fachbereichs Gewaltschutz SKF Bergisch Land. Den Neubau des barrierefreien Frauenhauses in Remscheid bezeichnet sie als einen ihrer größten Erfolge.
Mit großem Engagement, einer gewissen „Terriermentalität“ und Zielstrebigkeit setzt sie sich für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder ein. Es ist das Leid, welches sie immer wieder antreibt. Mit viel Empathie für die Betroffenen entwickelt sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen auch neue Angebote in der Pandemie, die besonders für Menschen in Notsituationen eine besondere Herausforderung ist. So entstanden u. a. neue Outdoorgruppen für die Kinder, bei vorhandener Sprachbarriere mehr Angebote, die nicht auf der verbalen Ebene laufen, z. B. Tanztherapie und Yoga.
Der lange Atem, mit dem sie ihre Projekte durchführt, mit dem sie „dicke Bretter“ bohrt und ihre Liebe zu Menschen haben die Jury sehr beeindruckt. Ihre Mitarbeiterinnen schätzen besonders ihre Fähigkeit zum Strukturaufbau, ihr analytisches Denken sowie ihre ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit. Sie stärkt die Selbstverantwortung ihrer Mitarbeiterinnen und bietet einen Vertrauensvorschuss – „damit diese ihre Arbeit selbständig ausführen können“. Die geringe Fluktuation der Mitarbeiterinnen, die in diesem Bereich eher ungewöhnlich ist, gibt ihr Recht. Ihre offene und transparente Arbeitsweise trägt mit dazu bei. Alle Stellen im Fachbereich sind kontinuierlich mit qualifizierten Mitarbeiterinnen besetzt, es herrscht ein hohes Maß an Fachlichkeit und Arbeitszufriedenheit.
Mittels ihrer Stärken ist es ihr gelungen, ein wertvolles Angebot über viele Jahre sicherzustellen. Konzeptionell hat sie ihre Projekte immer weiterentwickelt, auch mit der Bereitschaft, sich neuen Anforderungen zu stellen, auf Veränderungen einzugehen.
Positive Prozessverläufe und die positiven Rückmeldungen der Klientinnen geben ihr die Kraft und auch Impulse. „Wir leben auch vom Austausch mit Klientinnen – auch wir müssen uns ständig weiterentwickeln. Wir lernen dadurch.“
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2020
Kategorie 1: Vorbildhafte Unternehmerin
Gewinnerin: Julia Bottler, Inhaberin von „La petite Confiserie“
Konditormeisterin, ledig, eine Tochter
Seit 2012 betreibt sie ein eigenes Ladenlokal, zunächst an der Hochstr. in Wuppertal, seit 2016 in der Marienstr. Mittlerweile hat sie 13 Beschäftigte, davon sind 5 Auszubildende. Das entspricht einer Ausbildungsquote von 40%. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag für die Berufsperspektive junger Menschen. Außerdem ist ihre Confiserie zu einem festen Bestandteil und beliebter Treffpunkt des Viertels geworden.
Als Chefin setzt sie auf flache Hierarchien: Jede/r soll von jeder/m lernen. Sie ist aufgewachsen mit dem Grundsatz, dass jede/r eine Stimme hat und diese gehört werden sollte – egal auf welcher Position man arbeitet oder wer man ist. Diesen Grundsatz beherzigt sie auch im Umgang mit Auszubildenden und Beschäftigten.
Die große Wertschätzung, die sie ihrem Team entgegen bringt, hat die Jury besonders beeindruckt. Dazu gehört auch der Umstand, dass sich diese Wertschätzung in der finanziellen Unterstützung bei der Meisterprüfung konkret äußert.
Ihr soziales Engagement zeichnet Frau Bottler zusätzlich als würdige Gewinnerin aus. Sie unterstützt das Geburtshaus Elberfeld, ebenso wie die Alte Feuerwache. Auch das Thema Inklusion liegt ihr am Herzen, ihre Entscheidung einen Mitarbeiter mit Handicap einzustellen, war eine Herzensentscheidung.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur ihr persönliches Thema – ihre Tochter wurde im Mai 2019 geboren. Sie ermöglichte einer Mitarbeiterin die Ausbildung zur Konditorin in Teilzeit, so dass diese die Betreuung ihrer Kinder sicherstellen konnte.
Mit ihren Eigenschaften: „Zielstrebigkeit: an das eigene Projekt glauben.“ und „Sich selbst nicht so wichtig nehmen und auf dem Teppich bleiben.“ ist sie eine Botschafterin für Mut und Bodenhaftung – eben ein Role Model für junge Frauen
Kategorie 2: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Gewinnerin: Susanne Bollmann, Inhaberin von „Hüte von Hand – Hutsalon Bollmann“, Remscheid
Dank ihr gibt es ein „Made in Remscheid“.
Sie wurde als Preisträgerin ausgewählt, weil es ihr gelungen ist, über die Grenzen Remscheids hinaus ein Geschäft zu etablieren, Kund*innen mit einem Einzugsgebiet von 100 km Umkreis zu akquirieren und dies neben der Familienarbeit als alleinerziehende Mutter mit zwei Söhnen.
Sie verfügt über internationalen Erfahrungen in der Modebranche, konnte diese in Paris und Florenz sammeln und hat für große Namen der Modebranche gearbeitet. Obwohl es durchaus andere Angebote gab, hat sie sich für den Standort im Bergischen Land entschieden. Sie trägt mit kulturellen Veranstaltungen mit dazu bei, am Standort Remscheid ein attraktives Einkaufserlebnis zu bieten.
Sie beschäftigt drei Mitarbeiterinnen. Als Chefin lautet ihr Credo „Es gibt keine schlechten Mitarbeiter*innen, sondern nur falsch eingesetzte.“ Das Erkennen von Kompetenzen der Menschen und dementsprechender Einsatz ist ihr ebenso wichtig, wie das Verständnis für deren Lebensumstände.
Darüber hinaus ist vor allem ihr soziales Engagement preiswürdig. Sie beteiligt sich an Spendenaktionen im Rahmen des Lichterfestes, organisierte die Aktion „Pimp my hat“ zugunsten von Flüchtlingen und sorgt mit der Aktion „Offene Adventstüren“ in der Hindenburgstr. für Kommunikation und Zusammenhalt im Quartier.
KATEGORIE 3: Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen
Gewinnerin: Anne Preuß, Solingen
Anne Preuß ist Geschäftsführerin des Zentrums für Integration und Bildung in Solingen. Sie trägt die Verantwortung für 23 Beschäftigten sowie die Konzepterstellung von Bildungsmaßnahmen zur Beschäftigungsförderung.
Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk seit vielen Jahren auf Unterstützungsmaßnahmen insbesondere für Frauen, die aufgrund von Familienzeiten berufliche Umbrüche erleben. Ihr ist es wichtig, diesen wieder eine Perspektive für den Wiedereinstieg zu bieten und „Mut zu schöpfen und an ihre Fähigkeiten zu glauben“.
Besonders beeindruckt hat die Jury die Entwicklung des Projektes „Teilzeitberufsausbildung - Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“, denn damit erhalten insbesondere junge Frauen, die Möglichkeit eine Ausbildung trotz Familie zu absolvieren. Damit entstand ein Modell, welches einerseits den Bedarf an Fachkräften berücksichtigt, andererseits auch Existenzsicherung und Unabhängigkeit für die teilnehmenden Frauen bedeutet.
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2019
KATEGORIE 1: Vorbildhafte Unternehmerin
Gewinnerin: Felicia Ullrich
Studierte Diplom Kauffrau, verheiratet, zwei Söhne
Ihre größte Herausforderung war die Vereinbarkeit von Familie und Leitung zweier mittelständischer Unternehmen.
Sie kann Menschen begeistern und mitreißen und ist deshalb gerne Führungskraft. Ein Unternehmen ist für Familienfreundlichkeit ausgezeichnet worden. Sie ermöglicht ihren Mitarbeitenden Teilzeitmodelle, Homeoffice und die Übernahme von Kinderbetreuungskosten und hat eine Führungsposition in Teilzeit eingerichtet.
Besonders preiswürdig ist ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement unter anderem für eine gute Ausbildung im Bergischen Städtedreieck, die sie auch durch ehrenamtliche Vorträge voranbringt.
Ihr Profil: „Mich zeichnet eine hohe Kundenorientierung und Dienstleistungsbereitschaft aus. Menschen zu begeistern und überzeugen ist das, was mir an meiner Arbeit besondere Freude bereitet. Mein Schwerpunkt liegt in den Bereichen Vertrieb und Marketing. Im Bereich des Ausbildungsmarketing verfüge ich über Expertenstatus.“
KATEGORIE 2: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Gewinnerin: Elena Böcker
„Mein größter Erfolg ist dieser tolle Job, der mich jeden Tag erfüllt, mit meinem Familienleben zu vereinen.“
Sie wurde als Preisträgerin ausgewählt, weil sie ein langsames, ihren Kapazitäten entsprechendes Wachstum, realisiert hat hat und damit erfolgreich ihr Angebot ausgeweitete. Die fundierte strategische Unternehmensplanung stellt das „Traufräulein“ auf eine nachhaltige unternehmerische Basis.
„ Zum "Traufräulein" (freie Trauung) ist später noch "Eventfräulein" (freie Projektleitung für Firmenevents) und "Die Trauerrednerin" (Freie Beerdigungen) hinzugekommen. Dennoch habe ich es geschafft, halbtags Unternehmerin und halbtags Mutter zu sein, worauf ich sehr stolz bin.
Zu erkennen, dass ich das nicht alleine schaffen kann, zähle ich ebenfalls zu einem Erfolg. Und so habe ich seit diesem Jahr ein "junior Traufräulein", was mich
unterstützt und wodurch ich mein Unternehmen weiter ausbauen kann. Ein weiterer Erfolg ist, dass ich im kommenden Jahr für RTL arbeiten und regelmäßig im TV bei einem neuen Hochzeitsformat als "Beraterin" zusehen sein werde.
Meine größte Herausforderung war sicherlich zu lernen, auch mal Projekte abzulehnen, mich nicht auf Preisdiskussionen einzulassen und hinter meinen Preisen zu stehen, die sich durchaus im oberen Segment bewegen. Projekte abzugeben und externe Trauredner auszubilden, die meine Projekte übernehmen, war ebenfalls ein großer Schritt auf einem Markt, mit einer hohen Anzahl an vorhandenen Trauredner*innen.“
KATEGORIE 3: Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen
Gewinnerin: Margot Nitz-Roelofsen
Margot Nitz-Roelofsen leitet in Solingen die pro familia Beratungsstelle, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert hat. Sie ist seit den Anfängen dabei und feiert somit ihr eigenes 40-jähriges Dienstjubiläum.
Sie wurde Preisträgerin, weil sie maßgeblich dazu beigetragen hat, aus einer kleinen Beratungsstelle eine große zu machen, die sich sehen lassen kann. Sie werden von vielen Weiterempfohlen und haben einen guten Ruf. Das macht sie zufrieden. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Flüchtlingsarbeit, in Netzwerken zum alternativen Wohnen und im Solinger Frauenforum. Sie wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
„Wir müssen wieder aktiv werden.“ Ihr Statement zu den Diskussionen zum § 219.
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2018
KATEGORIE 1: Vorbildhafte Unternehmerin
Gewinnerin: Bärbel Beck
Frau Beck engagiert sich außerordentlich umfangreich für die Region, in der sie lebt. U.a. als Mitglied in der IHK Vollversammlung, Mitgründerin vom Lions-Club Remscheid Wilhelm Conrad Röntgen, Mitgliedschaft in dem Kulturzentrum Klosterkirche Remscheid-Lennep, in der Interessen- und Werbegemeinschaft „Lennep-Offensiv“ als Beirat tätig, tätig im Einzelhandelsausschuss und im Prüfungsausschuss der IHK, Mitglied im Ortsvorstand Remscheid vom Handelsverband Nordrhein-Westfalen-Rheinland e.V.
In einem schrumpfenden Markt des Einzelhandels führt sie seit vielen Jahren erfolgreich ein Unternehmen.
Frau Beck geht mit ihrem Geschäft stetig neue Wege, wie u. a. Beacon Technologie, offensive Nutzung von Social Media und Schulungsmodul: „Umgangsformen und Tischmanieren im Businessalltag. „Da die Digitalisierung immer mehr Raum in unseren Lebens- und Arbeitsräumen einnehmen wird, braucht das shopping der Zukunft die Verbindung aller Vertriebskanäle.“
KATEGORIE 2: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Gewinnerin: Sally Wane
Frau Wane setzt bei ihrer Geschäftsidee konsequent ihre Überzeugungen um
U. a. unterstützt sie durch ihre Arbeit ihr Heimatland und hat eine positive Wirkung auf die Gesellschaft, in der sie lebt.
Führt Projekte wie Cookin´ Hope zu Gunsten von Geflüchteten durch, um die Integration sowie den gesellschaftlichen Austausch und Zusammenhalt zu fördern.
KATEGORIE 3: Leitung eines nachhaltigen Projekts für Frauen
Gewinnerin: Kerstin Haag
Kerstin Haag hat Kindertagespflegepersonen motiviert sich mit ihr erst in einer IG, dann in einem gemeinnützigen Verein zusammen zu schließen, um ihre Interessen zu vertreten. Somit konnten diese in der Regel weiblichen Personen eine extreme Verbesserung der Rahmenbedingungen erzielen.
Ebenso führte ihr Engagement zu einer nachhaltig besseren Kinderbetreuungssituation in Solingen. Eine verbesserte Kinderbetreuung stärkt die Frauenerwerbsarbeit.
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2017
Kategorie 1: "Vorbildhafte Unternehmerin/Führungsfrau
Gewinnerin: Fatiha Essinnou
Fatiha Essinnou ist Inhaberin der ESS Metall-Halbzeug in Solingen. Die gebürtige Marrokanerin und Mutter von zwei Kindern gründete im Jahr 2006 die ESS Metall-Halbezeug. Aktuell beschäftigt sie sechs Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. "Mein größter Erfolg in meiner beruflichen Entwicklung ist meine Selbständigkeit, welche anfangs belächelt wurde, im weiteren Verlauf verwundert hat und der heute mit Respekt begegnet wird." Frau Essinnou engagiert sich ehrenamtlich in einem deutsch-arabischen Mentoring-Programm und fördert arabische Frauen in ihrer Selbstständigkeit: "Ich möchte anderen Frauen Mut machen, auch ihren eigenen Weg zu gehen".
Kategorie 2: Kreative Lösungen zur eigenen Existenzsicherung
Gewinnerin: Elena Gabriele Myrbach
Seit 2012 ist Elena Gabriele Myrbach Inhaberin vom Partyservice Myrbach in Wuppertal. Hiermit erzielt sie inzwischen ein existenzsicherndes Einkommen. Sie beschäftigt eine sozialversicherungspflichtige Person. Ihre interessante und vielfältige berufliche Entwicklung u.a. als Hauswirtschaftsleiterin bei einem Bildungsträger, Werkstattleiterin im Mildred-Scheel-Berufskolleg, Elternzeit, Fachleiterin und Dozentin in der Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft, Geschäftsführerin eines Café-Restaurants sowie angestellte Konditorin ist beeindruckend. Die Wohnung über ihrem Geschäft ermöglichte ihr die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, da ihre Kinder - als sie jünger waren - immer dorthin kommen konnten.
Kategorie 3: Nachhaltige Projekte für Frauen
Gewinnerin: Barbara Westring
Barbara Westring wirkt führend im Projekt Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Verein Frauen helfen Frauen e.V in Solingen. Zusätzlich ist sie Vorstandsfrau in geschäftsführender Position. Seit 1988 arbeitet Frau Westring im Verein Frauen helfen Frauen e.V. Seit 29 Jahren engagiert sie sich in einem schwierigen Umfeld mit ungesicherten Finanzierungen. Das zeugt von besonderem Durchhaltevermögen! Durch beharrliche Verhandlungen erzielte sie schlussendlich eine gesellschaftliche Anerkennung der Thematik "sexualisierte Gewalt". Sie implementierte das Konzept "sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" als Beratungsstelle in und für Solingen.
Sonderpreis
Gewinnerin: Dr. Helga Rübsamen-Schaeff
Für ihr berufliches Lebenswerk, ihre beeindruckenden wissenschaftlichen und unternehmerischen Erfolge wurde 2017 ein Sonderpreis an Frau Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff verliehen. Seit 2016 ist sie Vorsitzende des Beirats der Firma AiCuris Antiinfective Cures GmbH. Frau Prof. Dr. Rübsamen-Schaeff war u.a. Leiterin der virologischen Forschung und später der gesamten Infektionsforschung bei Bayer. Anschließend folgte die Gründung und Leitung der Firma AiCuris Antiinfective Cures GmbH. Weitere Kriterien für die Verleihung des Sonderpreises waren die Verantwortung und Verhandlung über große finanzielle Budgets sowie die Entdeckung eines Medikaments. Ehrenamtlich ist sie u.a. als Mitglied des Health-Care Frauennetzwerkes und Gründungsmitglied des ersten Rotary-Clubs engagiert.
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2016
Kategorie 1: Vorbildhafte Unternehmerin/Führungsfrau
Gewinnerin: Inga Bauer
Inga Bauer ist geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Bauer & Böcker GmbH in Remscheid. Ihre nachhaltige Arbeit, ihr besonderes Engagement für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihr langjähriger Einsatz für die Stadt Remscheid und die Bergische Region hielten die Mitglieder der Jury für preiswürdig. "Ich bin sehr dankbar für diese Auszeichnung, die ich für meine Unternehmertätigkeit und mein Engagement erhalten habe.", sagte Inga Bauer. Sie betonte, dass ihr diese Auszeichnung, übergeben durch Remscheids Oberbürgermeister Burkhardt Mast-Weisz, sehr viel bedeute, da sie in den letzten beiden Jahren gelernt habe, "Herausforderungen als Trainingsaufgabe für das Leben" zu nehmen.
Kategorie 2: "Nachhaltige Projekte für Frauen
Unsere Gewinnerin: Barbara Steins
Barbara Steins ist Geschäfts- und Bereichsleitung bei Alpha e.V., einem Träger für soziale Dienstleistungen in Wuppertal. Sie führt seit vielen Jahren sehr erfolgreich Projekte zur Qualifizierung und Beschäftigung von arbeitsmarktfernen Frauen durch. Mit diesen und anderen Projekten hat sie einen nachhaltigen Beitrag für gering qualifizierte Frauen, insbesondere Frauen mit Migrationshintergrund, geleistet. "Wer mich kennt weiß, dass ich Preise liebe und ich freue mich, dass es Menschen gibt, die meine Arbeit sehr schätzen", so Barbara Steins nach der Annahme ihrer Auszeichnung aus den Händen ihres Lautators Oberbürgermeister Tim O. Kurzbach aus Solingen.
Kategorie 3: Kreative Lösungen zur eigenen Existenzsicherung
Unsere Gewinnerin: Kim Münster
Kim Münster ist Geschäftsführerin von Treibsand Film GbR in Wuppertal. Ihre nachhaltig erfolgreiche Arbeit auf dem sehr hart umkämpften Markt der Filmemacher/innen hat sie ausgezeichnet. Seit acht Jahren arbeitet sie erfolgreich in dieser Branche. "Ich empfinde diesen Preis mehr als Motivation für weitere Projekte und freue mich sehr darüber," so Kim Münster, nachdem sie sich bei Frau Kaut-Antos für die schöne Laudation bedankt hat.
Unsere Preisträgerinnen aus dem Jahr 2015
KATEGORIE 1: Vorbildhafte Unternehmerin/Führungsfrau
Unsere Gewinnerin: Constanze Epe
"Constanze Epe, ist ein gesellschaftlicher Motor Remscheids, eine erfolgreiche Unternehmerin und ein Familienmensch und darüber hinaus sehr gesellschaftlich und sozial engagiert." hebt ihr Laudator Solingens ehemaliger Oberbürgermeister Norbert Feith hervor
Kategorie 2: Nachhaltige Projekte für Frauen
Unsere Gewinnerin: Birgit Gladbach-Eckstein
Birgit Gladbach-Eckstein von der FrauenBeratung und Selbsthilfe Wuppertal nahm stellvertretend für ihr Team den Preis entgegen. Laudator war Wuppertals ehemaliger Oberbürgermeister Peter Jung. Birgit Gladbach-Eckstein: "Seit 34 Jahren schon schenken uns die Frauen ihr Vertrauen. Wir wünschen allen, dass sie ihren Platz in der Welt finden."
Kategorie 3: Kreative Lösung zur eigenen Existenzsicherung
Unsere Gewinnerin: Anke Schulz
Anke Schulz hat die Schneiderei Burscheid in Wuppertal 1990 übernommen und führt sie seither erfolgreich. Über individuelle Anfertigungen freuen sich Kundinnen und Kunden aller Generationen. Anke Schulz "Mein Konzept zur Nachhaltigkeit ist das Gegenteil zur Wegwerf-Mode! Frauen mit Profil, ich finde, das klingt gut!" Laudatorin war die ehemalige Schirmfrau der „Initiative Frauen mit Profil“ Christina Kaut-Antos.