Sogenannte Coachings, also Trainings- oder Übungsstunden unter professioneller Anleitung, gibt es für sämtliche Bereiche des Lebens: Kommunikationstraining, Personal Training im Sport oder Workshops für Unternehmer*innen zur Mitarbeiterführung. „Trainerinnen und Trainer brauchen durchschnittlich neun Stunden, um einen letztlich einstündigen Workshop oder ähnliche Formate vorzubereiten“, weiß Gründerin Sigrid Dispert. Das sei deutlich zu lang. Vor allem, wenn eine Ursache darin liegt, dass Coaches mit Computerprogrammen arbeiten müssen, die nicht wirklich effizient sind.
Die 37-Jährige spricht aus Erfahrung. Seit 15 Jahren arbeitet sie als Trainerin für Kommunikation und Führung. Eigentlich ihr Traumberuf. Aber das ständige Suchen nach neuen Ideen auf unterschiedlichen Plattformen, das Kramen in alten Unterlagen nach abgelegten Infos, das Arbeiten mit unterschiedlichen Tools für Texte und Tabellen, von denen doch keines gänzlich die Bedürfnisse der Anwenderin abdeckt, hat sie gestört. „Es dauert einfach viel zu lange, wenn ich bei jedem Kundenauftrag das hier und da verstreut liegende Wissen neu zusammentragen oder neue Tabellen für Ablaufpläne formatieren muss“, so Dispert.
Darum hat sie gemeinsam mit Benjamin Frost und Christian Rehne „Memogic (Öffnet in einem neuen Tab)“ gegründet. Der Name des Start-ups setzt sich aus „Memory“ (Gedächtnis) und Magic (Magie) zusammen. Das Team hat eine gleichnamige Software-Anwendung entwickelt. Das Online-Tool ist Inspirationsplattform, Austauschmedium, Werkzeug zum Planen und Cloud zum Abspeichern des Wissens. Alles in einem, um den Arbeitsprozess zu vereinfachen. „Wer schneller mit den organisatorischen Themen durch ist, hat mehr Zeit für Kreatives. Das wirkt sich auf die Qualität der angebotenen Trainings aus und ist letztlich der Mehrwert, der bei den Kunden ankommt“, so Dispert.
Seit November auf dem Markt
Anfang November hat das Memogic-Team den „Go-Live“ ihres Tools gefeiert. Gut drei Jahre Entwicklungsarbeit hat das Team investiert. Außerdem wurden etliche User-Tests durchgeführt. Mit Erfolg. Die Tester gaben an, durch Memogic mehr als die Hälfte der sonst üblichen Vorbereitungszeit für ihre Übungsstunden zu sparen.
Als besonderes Highlight beschreibt Dispert die „Stöberbox“. In dieser digitalen Fundgrube können Nutzer*innen nach geeigneten Übungen suchen, um ihre Trainingsstunden inhaltlich zu füllen. Zum Beispiel nach Kennenlernspielen, um zu Beginn eines Workshops das Eis unter den Teilnehmenden zu brechen. Im eigenen Arbeitsbereich können diese in Trainingsplänen integriert und zeitliche Abläufe angelegt werden.
Zielgruppe sind Selbstständige aus der Beratungsbranche, Coaches und Prozessbegleiter*innen, aber auch angestellte Personalentwickler*innen und Schulungsinstitute. „Im Grunde alle, die die Vermittlung von Inhalten im Vorfeld planen müssen“, so Dispert. So könnte das Angebot auch auf Lehrkräfte oder Personaltrainer ausgeweitet werden. „Es gibt einen Markt, aber noch wenige Anbieter“, sagt Dispert. Deshalb sei das Feedback der Nutzer*innen besonders wichtig, um Memogic stetig weiter zu verbessern. Und den Coaches somit noch mehr die Arbeit zu erleichtern.