Die Initiative Circular Valley (Öffnet in einem neuen Tab) hat eingeladen und 1200 Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind dem Aufruf gefolgt. Es war das dritte Treffen der Kreislaufwirtschaft. Die Premiere vor zwei Jahren diente dem Kennenlernen und der Bekräftigung der gemeinsamen Motivation und Ziele bezüglich einer zirkulären Wirtschaft. Das Treffen im vergangenen Jahr stellte die Zusammenarbeit in den Fokus. Eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette zwischen NRW und der belgischen Region Flandern wurde feierlich unterzeichnet. Inzwischen sind auch die Niederlande und Wales an einer länderübergreifenden Zusammenarbeit mit der Kreislaufwirtschaftsregion, dem Circular Valley, interessiert. Diese entspringt in Wuppertal, breitet sich über die Rhein-Ruhr-Region und mittlerweile weit darüber hinaus aus.
Hochkarätiges Fachtreffen
Beim diesjährigen Treffen blickten die Macher der Initiative auf die praktische Umsetzung und konkrete Projekte. Dr. Carsten Gerhardt, Gründer der Initiative, hieß die Besucher*innen im „Save the world hotel“ willkommen. In dieses hatte der Künstler HA Schult den Eingang der Historischen Stadthalle Wuppertal verwandelt. Die Installation zeigte ein Gebäude, das der Künstler vor einigen Jahren aus Plastikmüll aus dem Meer gefertigt hatte. Auf der Bühne standen einige Trash People, die schon bei vergangenen Veranstaltungen ein Mahnmal gegen die Umweltverschmutzung durch Plastik bildeten.
Sie teilten die Bühne mit einiger Politikprominenz. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, die zugleich Schirmfrau der Initiative ist, rückte die Relevanz einer innovativen Kreislaufwirtschaft für die Sicherung des Wohlstandes und vor dem Hintergrund der Konkurrenz durch China und die USA in den Fokus. Auch NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann sowie Sarah Ryglewski, Staatsministerin für Bund/Länder und Nachhaltigkeit, und Bundesumweltministerin Steffi Lemke hielten Impulsvorträge. Vertreter*innen internationaler Konzerne wie Bayer, BASF, Evonik oder Volkswagen waren ebenso in ihrer Expertise gefragt wie die Wuppertaler Marktführer KNIPEX und Coroplast.
Ins Handeln kommen
„Ins Doing kommen“, lautete die Marschroute der Veranstaltung. Auf einem guten Weg ist man bei der Zusammenarbeit mit Flandern. Verschiedene Handlungsfelder wurden bereits herausgefiltert und Ideen entwickelt, um Potenziale zu heben: Chemische Industrie, Batterierecycling, zirkuläres Bauen, zirkuläre Autos und die Ressource Wasser.
Auch die Unternehmen wurden gefragt, was sie bereits für den Ressourcenschutz tun oder mehr tun könnten. Allgemeiner Tenor: Die Unternehmen sind durchaus von der Idee der Kreislaufwirtschaft überzeugt und bereit, Prozesse umzustellen oder auf Basis nachhaltiger Rohstoffe zu produzieren, doch die Rahmenbedingungen dafür müssten verbessert werden. Insbesondere bürokratische Hürden würden viele Aktivitäten ausbremsen.
Unterstützend soll dagegen in Zukunft die Nationale Wirtschaftskreislaufstrategie wirken, die voraussichtlich im Dezember von der Politik verabschiedet werden soll. Die Strategie soll die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um den Verbrauch von Rohstoffen und Abfall zu verringern sowie den Anteil von recycelten Materialien zu erhöhen. Öffentliche Beschaffung und Vergabe sollen die Nachfrage anregen und der digitale Produktpass zum „Gamechanger“ für die Kreislaufwirtschaft werden.
Erste Circular Valley Convention im März 2025
Einige Lösungen für nachhaltige Verfahren und alternative Ressourcen können Interessierte sich bereits im kommenden Jahr bei der ersten Circular Valley Convention ansehen. Die Messe Düsseldorf gab den Impuls, der Initiative und ihren Partnern eine Plattform zu geben, bei der Innovationen aus der Kreislaufwirtschaft sichtbar werden. Terminiert ist die Messe auf den 12.&13. März 2025.