Das Rheinland setzt landes- und bundesweit Benchmarks was die Internationalität betrifft. Das belegt die Publikation „Ausländische Unternehmen im Rheinland“ der IHK-Initiative Rheinland, die die ausländischen Unternehmen, internationalen Investoren und Selbstständigen mit ausländischer Staatsangehörigkeit analysiert hat. Das Ergebnis: Seit 2019 ist der Anteil ausländischer Unternehmen trotz Pandemie um 14 Prozent gewachsen. Drei von vier ausländischen Unternehmen in NRW haben ihren Unternehmenssitz im Rheinland. Die IHK-Initiative Rheinland umfasst die IHKs Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Krefeld und die Bergische IHK.
„Die Zahl von fast 69.000 ausländischen Unternehmen und Selbstständigen aus über 170 Ländern zeigt nachdrücklich, dass das Rheinland ein beliebter Standort für Investitionen und unternehmerisches Engagement aus allen Teilen der Welt ist – und das mit wachsender Beliebtheit“, so Melanie Klingler, Referentin im Geschäftsbereich International der Bergischen IHK. Mehr als jedes neunte rheinische Unternehmen hat mehrheitlich ausländisches Gesellschafterkapital oder hat einen ausländischen Staatsangehörigen als Inhaber. Von den knapp 69.000 ausländischen Unternehmen und Gewerbetreibenden sind über 53.000 ausländische Kleingewerbebetreibende und fast 16.000 im Handelsregister (HR) eingetragen. Letztere sind in den Branchen Handel (ca. 4.900), der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (ca. 2.450) und im produzierenden Gewerbe (ca. 1.600) tätig.
„Wir haben im Bezirk der Bergischen IHK mehr als 500 ausländische Unternehmen und Gewerbetreibende im Handelsregister eingetragen. Das sind etwas über 4 Prozent unserer knapp 12.000 Mitgliedsunternehmen im Handelsregister“, so Klingler. Knapp 3.000 sind Kleingewerbetreibende (von insgesamt mehr als 25.000 Kleingewebetreibenden im IHK-Bezirk). Von den HR-Eingetragenen sind knapp 16 Prozent aus China, etwa 9 Prozent aus der Schweiz und gut 8 Prozent aus den USA, weitere aus den Niederlanden, Österreich, dem Vereinigten Königreich, der Türkei, Frankreich, Italien oder Luxemburg.
„Aufgrund der hohen Exportquote im Bergischen Städtedreieck sind die Unternehmen im internationalen Bereich generell stark orientiert“, erläutert Klingler.
Beispiele aus Wuppertal
Zahlreiche namhafte Unternehmen aus dem Ausland unterhalten Standorte in Wuppertal. Viele davon sind produzierend tätig. So etwa die amerikanischen Vertreter Axalta (Farben und Lacke), 3M (Membrantechnologien) und Johnson & Johnson (Hygieneartikel).
Der schweizerische Spezialist für Heißlufttechnologien Leister Technologies hat seine Deutschlandzentrale in Wuppertal mit Verwaltung, Marketing, Kundenservice und Logistikzentrum errichtet. Der irische Technologieführer für Autonomes Fahren APTIV sogar seine Europazentrale mit FuE-Abteilung.
Ebenso der japanische Marktführer für Aramid-Produkte Teijin, der seine Vertriebsniederlassung für den europäischen Markt sowie ein Technikum für Anwendung und Entwicklung in Wuppertal hat.
Zu den bekanntesten Unternehmen aus China zählt der Serviceanbieter für Bio-Technologie WuXi Biologics, der ebenfalls Produktion aber auch Forschung und Entwicklung in Wuppertal betreibt.