Unter dem Aufruf "Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken" hat die Landesregierung Ende 2021 ein neues Programm aufgelegt. Über den NRW-Digitalzuschuss bekommen Händler*innen 2.000 Euro zur Unterstützung, um ihr Geschäft zu digitalisieren. Damit kann Software erworben werden, um einen Online-Shop aufzubauen. Auch Hardware wie Kameras oder Fotoboxen zur besseren Präsentation der Ware kann damit bezahlt werden. Genauso die Einrichtung digitaler Warenwirtschaftssysteme und Kassen zum kontaktlosen Bezahlen. Das Programm wird in mehreren Förderrunden aufgelegt. Die aktuelle Runde läuft seit Anfang April. Das Besondere: Die Händler können in jeder Förderrunde einen neuen Antrag für ein anderes Projekt stellen.
Positive Erfahrungen von Wuppertaler Händlern
So hat es auch Mike Neeb, Inhaber des Tiernahrungsgeschäfts „Futterbuddy“, gemacht. Er hat bislang drei Anträge eingereicht. Die Förderung für Produktfotografie wurde schon genehmigt. Von dem Zuschuss hat er ein Fotohandy und zwei Lichtzelte angeschafft. „Damit kann ich selber professionelle Fotos von meinen Produkten machen und damit mein Online-Angebot ausbauen“, so Neeb. Für seinen Social Media Auftritt will er künftig auch 3D-Aufnahmen machen. Weitere Zuschüsse sind ihm für den Erwerb von Software und dazugehöriger Lizenzen genehmigt worden. Damit möchte das Mitglied der Online City Wuppertal (Öffnet in einem neuen Tab) zusätzlich einen eigenen Online-Shop aufbauen. Und auch für das Themenfeld digitale Warenwirtschaft hat er sich bereits erfolgreich beworben. „Zunächst war ich etwas skeptisch. Aber nach dem ersten Antrag habe ich gemerkt, dass das Verfahren doch sehr einfach ist. Daher habe ich bei den nächsten Runden einfach wieder mitgemacht“, erzählt Neeb.
Ähnliche Erfahrungen hat auch Juwelier Hans-Jürgen Rehermann gemacht. Innerhalb von einer Stunde hat er seinen Antrag für eine Förderung im Bereich „Digitale Hardware am Point of Sale“ eingereicht. Auch sein Projekt wurde schon bewilligt. „Ich möchte über die Förderung ein Notebook mit Trauring-Konfigurator anschaffen“, so Rehermann. „Damit kann ich direkt während des Kundengesprächs die Ringe nach Wunsch gestalten und anpassen“. Bislang liegt der Arbeitsschwerpunkt des Juweliers in der Anfertigung von Schmuck und der Reparatur von Uhren. Mit dem Trauring-Konfigurator als neues Serviceangebot hofft Rehermann, dieses Segment weiter ausbauen zu können.
Förderung gilt auch für Gastronomie und Tourismusgewerbe
Der NRW-Digitalzuschuss kann auch von Betrieben aus dem Gastgewerbe und der touristischen Wirtschaft beantragt werden. Zum Beispiel von Hotels, Cafés, Diskotheken oder Reisebüros. Gefördert werden ebenfalls Projekte die zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Kundenansprache und Marketing beitragen. So wie die Erstellung eines Social Media Auftritts, Suchmaschinenoptimierung von Websites oder digitale Gutschein-Systeme.
Dominic Becker von der Wirtschaftsförderung Wuppertal empfiehlt das Förderprogramm: „Die Antragsstellung ist wirklich einfach gehalten. Mit wenig Aufwand bekommt man 2.000 Euro quasi auf die Hand, mit denen sich vielfältige Projekte umsetzen lassen.“ Wer Hilfe bei der Antragstellung benötigt, kann sich unter 0202 24 807 34 oder beckerwf-wuppertalde melden.
Info:
Die Förderung richtet sich speziell an Kleinst- und Kleinunternehmen mit weniger als 50 Vollzeitbeschäftigten und mit maximal zehn Millionen Euro Jahresumsatz bzw. Jahresbilanzsumme. Einzelhändler*innen können Anträge online über digihandel.nrw (Öffnet in einem neuen Tab) einreichen. Anträge für Gastronomie und Tourismusgewerbe werden über tour-hotel-gastro.nrw (Öffnet in einem neuen Tab) gestellt. Wichtig ist, dass dies vor Umsetzung des Projekts geschieht.