Die Bauphase ist abgeschlossen, nun kann es losgehen mit Wohnen, Arbeiten und Lernen im neuen Nachbarschaftsquartier in Oberbarmen, dem BOB Campus. Zahlreiche Neugierige kamen zur Eröffnung auf das Gelände der ehemaligen Bünger-Textilfabrik, um einen Blick in die umgebauten Gebäude zu werfen. An der Max-Planck-Straße, direkt an der Nordbahntrasse, ist unter der Leitung der Montag Stiftung Urbane Räume ein Ort für Bildung, Arbeit und Kultur, für Wohnen und Gemeinschaft, für Nachbarschaft und Teilhabe geschaffen worden. In den Hallen des transformierten Industriestandortes haben nun eine Kita, Schulräume, Gewerbeflächen und Büros, Wohnungen, Stadtteilbibliothek, Gastronomie sowie freie Flächen für die Mitgestaltung und Vernetzung der Nachbarschaft eine neue Heimat gefunden. Damit wurde ein einzigartiges Quartiersprojekt umgesetzt.
Ort der Teilhabe
Der BOB Campus soll ein Ort des Miteinanders und der Vielfalt werden, an dem die Leute gerne zusammenkommen, so der Wunsch der Montag Stiftung. „Durch neue Freiräume, Überschüsse aus der Vermietung, die gemeinnützig eingesetzt werden, und Engagement vor Ort zielt der BOB CAMPUS auf Chancengerechtigkeit, Teilhabe und Gemeinwohl direkt im Stadtteil“, heißt es auf der Homepage zum Projekt. Dabei soll der BOB Campus ausdrücklich nicht nur den neuen Mietern, sondern allen Menschen im Stadtteil zu Gute kommen. Entsprechend groß wurde die Eröffnung gefeiert.
Johanna Debik, Vorständin der Montag Stiftung Urbane Räume und Geschäftsführerin der Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH, begrüßte gemeinsam mit Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig die Gäste. Für die musikalische Untermalung und eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte das Sinfonieorchester. Die BOB-Botschafter*innen, die die Vielfalt des Stadtteils repräsentieren und Ansprechpartner im Quartier sind, sowie die ersten Mieter*innen und Projektmitarbeiter*innen der Montag Stiftung gaben Einblicke in die vergangene Projektphase und den zukünftigen Alltag auf dem BOB Campus. Nach der feierlichen Zeremonie standen die Türen des BOB Campus den Besucher*innen offen. Mit einer QR-Code-Tour konnten sie das Gelände erkunden.
Nutzung von Gewerbe bis KiTa
Viel hat sich an dem Standort getan, wo früher Schnürsenkel, Gardinenbänder und Bordüren hergestellt wurden. Rund 2.200 Quadratmeter wurden in den historischen Shedhallen Büro-Lofts und Coworking-Räume und Werkstätten für gewerbliche Ansiedlungen umgebaut. Die benachbarte Realschule bezieht Räume für die Unterrichtsfächer Kunst, Technik, Werken und Berufsorientierung auf zwei Etagen der alten Fabrik. Daran angrenzend richtet der CVJM Oberbarmen eine KiTa mit drei Gruppen ein. Zudem wurden zwei ehemalige Wohnhäuser, die früher als Betriebswohnungen dienten, saniert. Hier wurden elf Einheiten geschaffen, wo Familien, Senioren und Studierende ein neues Zuhause finden. Neben diesen individuellen Nutzungsmöglichkeiten gibt es auch Raum für Austausch, Vernetzung und Miteinander. Dazu lädt die rund 1.000 Quadratmeter große Nachbarschaftsetage ein. Sie soll flexibel genutzt werden, u.a. für Sport und eine „Viertelsküche“. „Die partizipativ entwickelten Werte des BOB Campus werden heute deutlich in architektonischen Botschaften erfahrbar: Respekt, Kreativität, Diversität, Inklusion, Transparenz, generationenübergreifendes Lernen und Arbeiten, solidarische Gemeinschaft und Nachhaltigkeit“, so Debik.
Erweitert wird das Angebot noch durch den im Bau befindlichen Nachbarschaftspark. Dieser soll im Frühjahr 2023 fertiggestellt werden. Auf 4.500 Quadratmeter wird ein Außenbereich zum gemeinsamen Gärtnern, Erholen und für Außenevents geschaffen.