Anke Brinkmann: Mediterrane Leichtigkeit am Sitz des Rates
Als Barmerin findet es Anke Brinkmann nur passend, wenn Wuppertals Rathaus eben nicht in Elberfeld steht.
1808 hatte Barmen die Stadtrechte erhalten, 100 Jahre später wurde mit dem Bau des klassizistischen Rathauses begonnen, das schließlich wegen seiner Dimensionen Sitz des gesamten Wuppertaler Rates wurde. Kolonnaden verleihen dem Vorplatz ein südländisches Flair, auch wenn die Säulengänge angesichts des bergischen Klimas nicht zwingend als Sonnenschirm dienen müssen. Auf diesem weitläufigen und belebten Platz fühlt Anke Brinkmann sich wohl.
Eine Stadtführung macht sie dort nicht, sondern begleitet lieber die Gäste des Kaiserwagens, aus dessen Fenstern Wuppertal in einer ganz anderen Perspektive erscheint. „Mit den Kostümen und in der gepflegten Atmosphäre ist es ein bisschen so wie im Theater.“
Michael Dietz: Mit bergischem Humor unterwegs
Mitunter wird er selbst zum Wuppertaler Original: Wenn Michael Dietz auf seinen Stadtführungen als Zuckerfritz unterwegs ist, verteilt er Süßes und trägt die Gewänder des bekannten Wuppertaler Hausierers auf. Für ihn wird Wuppertal nie langweilig, in jedem Stadtteil gebe es interessante, geschichtsträchtige Gebäude, zu denen man mitunter köstliche Anekdoten erzählen könne, die den bergischen Humor widerspiegelten, sagt er.
Michael Dietz schätzt aber auch das Grün, das die Stadt umgibt, einschließlich der Trassen und der vielen, vielen innerstädtischen Parks. Diese zu erkunden und seinen Führungs-Gästen schmackhaft zu machen, hat er sich ebenfalls auf die Fahne geschrieben.
Heike Fragemann: Spaziergänge durch die Zeit
Spaziergänge durch die Zeit möchte die gebürtige Wuppertalerin Heike Fragemann auf ihren Stadtführungen gestalten – die Ära der Industrialisierung mit den heutigen Gegebenheiten gegenüberzustellen, erzeugt für sie eine besondere Spannung. Als ehemalige Lehrerin für Sprachen ist sie häufig mit internationalen Wuppertal-Entdecker*innen unterwegs und freut sich, dass die Geschichte(n) der Stadt und natürlich die Schwebebahn weltweit Fans finden. Die Schwebebahn ist für sie nicht nur ein außergewöhnliches Verkehrsmittel, sondern lebendige Stadtgeschichte.
Edda Friedrichs: Am Wupperufer Kultur erschweben
Bäume und eine neue Pflasterung binden zusammen, was zueinander gehört: die Zentren der Kultur zwischen Schwebebahn und Barmer Bahnhof. Das dortige Opernhaus ist auch Fixpunkt für Edda Friedrichs, die gleich gegenüber ihren Arbeitsplatz hat. Das Opernhaus ist ihr ans Herz gewachsen, seitdem sie dort Anfang der 70er Jahre Pina Bausch als aufsteigenden Stern erlebte.
Zugleich begrüßt sie die rasanten neuen Entwicklungen im Umkreis, darunter die Wiederbelebung des Barmer Bahnhofs als Schauplatz von Kultur und Events wie auch die Einrichtung einer kleinen Spielstätte der Wuppertaler Bühnen auf dem Gelände des Historischen Zentrums. Das dortige Engels-Haus ist wie ein Grundstein der Geschichte, auf dem Barmen sich derzeit neu erfindet.
Beate Haßler: Stöbern in geheimnisvollen Ecken
Das Quartier Ostersbaum gilt als Stadtteil im Umbruch mit vielen Facetten. Es zeichnet sich durch ein gelebtes Miteinander aus. Vor allem die lebhafte Kunst- und Kulturszene mit vielen Ateliers sowie das Zusammenleben der Kulturen imponieren Beate Haßler, die seit drei Jahren am Ostersbaum lebt.
1989 kam sie aus Bonn nach Wuppertal und begann sofort, sich für die neue Heimat zu interessieren, in der sie eine Stelle im Presseamt der Stadt angetreten hatte. Inzwischen ist sie eine versierte Stadtführerin, die Barmen und Elberfeld gleichermaßen ins Herz geschlossen hat. Immer wieder sucht sie das Gespräch, um ihren Wissensschatz um neue Details zu erweitern. Besonders spannend findet sie die gründerzeitlichen Stadtquartiere mit ihren geheimnisvollen und auch den bekannten schönen Ecken.
Margret Jeuck: Immer auf der Höhe
Mietshäuser, die sich in gestaffelten Reihen übereinander türmen, Steigungen, Gefälle und Stufen. Wuppertals Topographie ist unter den deutschen Großstädten einmalig und findet ihre überraschendste Ausprägung in der Nordstadt. Die dortigen Kulissen sind filmreif und haben tatsächlich schon als Szenerie für Kino- und TV-Klassiker gedient, darunter Folgen von „Tatort“.
Stadtführerin Margret Jeuck fühlt sich in der Nordstadt ebenso wohl wie in den Wuppertaler Grünanlagen oder bei Spaziergängen auf den vielen schön angelegten Friedhöfen der Stadt. Ihre Führungen unternimmt sie am liebsten mit der Schwebebahn. „Ich genieße jede Fahrt mit ihr“, sagt Margret Jeuck.
Gut, dass die Stadtväter frühzeitig erkannten, wie sehr die Schwebebahn geeignet ist, einen drohenden Verkehrskollaps im engen Tal der Wupper zu verhindern. Das Ergebnis überzeugt, auch wenn die Höhen von Wuppertal für die Schwebebahn unerreichbar bleiben.
Daniela Lange: Auf der märchenhaften Seite der Stadt
Aschenputtel, Dornröschen, Rotkäppchen und Schneewittchen – mit diesem Quartett aus dem Erzählschatz der Brüder Grimm hat der Kölner Bildhauer Wilhelm Albermann 1897 den Märchenbrunnen im Zooviertel geschmückt.
Für die Stadtführerin Daniela Lange sind der Brunnen und seine Figuren ein täglicher Anblick und waren es schon zu Kinderzeiten, als sie ganz in der Nähe die Schule an der Donarstraße besuchte. Heute fasziniert es sie, dass der Brunnen, der vor Jahrzehnten seiner Funktion beraubt worden war, wieder munter sprudelt. Das erscheint ihr wie ein Märchen, das wahr wurde, und sie schätzt ganz besonders, dass dieses Wunder bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken ist.
Daniela Lange pflegt aber noch auf andere Weise eine Beziehung zum Märchenbrunnen, denn sie liebt die Kunst des Erzählens. Darum ist es ihr ein großes Anliegen, das profunde Wissen über Wuppertal, das sie bei Stadtführungen wie auch für ihren Relocation Service „Wupperdomizil“ nutzt, auf möglichst lebendige Weise zu vermitteln.
Regine Rasche: Romantischer Ausblick am Stadtrand
Über Felder hinunter in die Stadt – der Weitblick, den Stadtführerin Regine Rasche auf ihrem Lieblingsweg hoch über Nächstebreck genießt, erinnert an längst vergangene Zeiten. So wanderten Heine, Goethe oder Eichendorff durchs Land, nur dass die Städte zu ihren Füßen gerade erst ins Industriezeitalter aufbrachen. Ein lebenslustiger junger Wuppertaler hat den großen Aufbruch miterlebt und in Briefen darüber berichtet: Friedrich Engels.
Bei Stadtrundgängen erinnert Regine Rasche an ihn, aber auch an andere Größen aus dem Tal der Wupper. Stadtrundfahrten bieten für sie die guten Gelegenheiten, die enge Bebauung und das viele Grün zu präsentieren. Mit erstaunten Gästen „kaiserlich“ durchs Tal zu schweben, ist auch für sie ein großes Vergnügen.
Sandra Reger: Mit dem Geist einer Entdeckerin
Als Wahlwuppertalerin bringt Sandra Reger rheinischen Schwung ins knorrige Bergische. Schon im Freundeskreis hat sie Führungen durch die neue Heimat gegeben, bei einer unserer Stadtführungen gedieh die Idee, selbst Stadtführerin zu werden. Die Cronenbergerin begeistern die glorreiche Textil- und Industriegeschichte Wuppertals und die zahlreichen alten Gebäude, die das Stadtbild prägen. Dann tauchen Fragen bei ihr auf: Was ist in diesem Haus früher passiert, was passiert heute? Mit dem Geist einer Entdeckerin zieht sie durch die Straßen und liebt die nahezu detektivische Recherche. Dabei ist ihr wichtig, nicht in der Geschichte zu verharren: Neue Entwicklungen wie die nachhaltigen Häuser des Solar Decathlon Europe 21/22 ziehen sie in ihren Bann.
Femmy Rinke: Wohngefühle grün und feudal
Wie eine Offenbarung erscheine ihren Gäste das Briller Viertel, sagt Stadtführerin Femmy Rinke. Dass man Wuppertal mit intensiven Urlaubsgefühlen erleben kann, weiß die geborene Niederländerin aus eigener Erfahrung.
Vor 35 Jahren zog sie in die Stadt und kann sich nicht vorstellen, sich jemals wieder woanders niederzulassen. Wie die Dichterin Else Lasker-Schüler, die im Briller Viertel aufwuchs, sei sie nun mal „verliebt in ihre Stadt“.
So angenehm das Leben im Villenviertel auch sei, suche sie allerdings mehr Volksnähe, sagt Femmy Rinke. Für sie ist deshalb die Nordstadt ein ebenso begehrenswerter Lebensraum. Dass die gesamte Stadt obendrein in herrliches Grün eingebettet ist, legt die Stadtführerin ihren Gästen besonders gern ans Herz.
Johannes Schlottner: Immer aufwärts denken
Treppen sind für den Stadtführer Johannes Schlottner ein Sinnbild Wuppertals. Schließlich existieren in der Stadt Tausende von Stufen. Auch das ehemalige Arbeiterviertel Ölberg und das lebendige Luisenviertel sind über mehrere Treppen miteinander verbunden. Der berühmteste Auf- und Abstieg ist das Tippen-Tappen-Tönchen, benannt nach dem besonderen Klang der Holzpantinen der Arbeiter*innen. Nur dort erzeugten die Schuhe das einzigartige Tippen und Tappen, nach dem die Treppe benannt ist. Stufen und Fabrikschlote sind Teil der Wuppertaler Industriegeschichte, die Schlottner fasziniert und die er immer wieder auf seinen Führungen aufgreift. Am liebsten sind ihm jene Touren, bei denen er geschichtliche Zusammenhänge darstellen und dabei Fakten über Wuppertal in humorvoller Weise vermitteln kann.
Renate Schöppe: Durch die grüne Großstadt schweben
Wenn sie nicht im Kaiserwagen über den Dächern der Stadt schwebt, ist Stadtführerin Renate Schöppe oft in den großen Wäldern in und um Wuppertal anzutreffen. Dort geht sie mit ihrem Hund spazieren. „Ich bin innerhalb von fünf Minuten mitten im Grünen“, erklärt die Elberfelderin, was sie am meisten an ihrer Stadt schätzt. Die Gegensätze zögen sie besonders an – zwischen Villen und Fabriken, zwischen Natur und Beton.
Neben sportlichen Aktivitäten war Renate Schöppe schon immer geschichtlich interessiert. Und nach fast 40 Jahren als Bankkauffrau vermisste sie es, mit Menschen zusammen zu sein. 2015 verband sie diese beiden Interessen und wurde Stadtführerin.
Stadtführungen, Beratung, Tickets
Das Programm der Stadtführungen finden Sie hier.
Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne auch individuelle Stadtführungen zusammen, an welchen Sie Ihren Gästen oder Mitarbeitern unsere Stadt zu besonderen Themen, Routen oder Terminen vorstellen können.
Beratung, auch für individuelle Stadtführungen und Tickets gibt es bei Wuppertal Touristik. Tickets können Sie auch online erwerben.