An dem Fachtag werden die Perspektiven junger trans* und nichtbinärer Menschen mit dem Fokus auf die (teil)stationäre Kinder- und Jugendhilfe in den Blick genommen. Wie kann die Kinder- und Jugendhilfe so ausgerichtet werden, dass sich junge trans* und nichtbinäre Menschen wohlfühlen und nachhaltig unterstützt werden? Durch fachliche Inputs, kollegialen Austausch und verschiedene Workshops wollen wir diese und viele weitere Fragen gemeinsam beantworten und den fachlichen Diskurs weiterentwickeln.
Die Kooperationsveranstaltung wird vom Projekt Trans*sensibel in Trägerschaft des Queeren Netzwerks NRW e.V. (Öffnet in einem neuen Tab), dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) Abteilung Heimaufsicht (Öffnet in einem neuen Tab), dem SKJ e. V., den KiJu Stadt Wuppertal (Öffnet in einem neuen Tab) und der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung durchgeführt.
Wann?
- 18. November 2024, von 09.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Wo?
- Nachbarschaftsetage des BOB Campus Wuppertal, Max-Planck-Str. 19; 42277 Wuppertal
Für wen?
- Fachkräfte (teil)stationärer Kinder- und Jugendhilfe
Programm
Das Programm können Sie dem Flyer entnehmen!PDF-Datei767,49 kB
Programm am Vormittag: 09.30 – 13.00 Uhr
9.30 Uhr: Ankommen, Markt der Möglichkeiten
10.00: Begrüßung
10.30: Vortrag „(Alltags)Herausforderungen junger trans* und nichtbinärer Menschen – Lenny Streit, Projekt Trans*sensibel
11.00: Vorstellung des Forderungspapiers zu LGBTQIA in der Jugendhilfe von Jugend vertritt Jugend NRW – Robin Graf
12.00: Vortrag: Rechtliche Rahmenbedingungen für die Selbstbestimmung junger trans* und nicht-binärer Menschen – Dr. Louis Kasten
13.00: Pause
Programm am Nachmittag 14.00 -17.00 Uhr
- 14.00 – 16.00 Uhr: Workshophase
- Workshop I: Work in progress – Team- und Organisationsentwicklung in der Jugendhilfe trans*sensibel (weiter-) entwickeln
Ob Angebote der Jugendhilfe ein möglichst sicherer und stärkender Raum für queere und trans*, inter*, nicht-binäre Jugendliche werden können, hängt auch maßgeblich mit dem Team und den bestehenden Organisationsstrukturen und -Kulturen zusammen. Und trotzdem ist der Blick nach innen auf die eigene Struktur häufig schwerer oder geht im pädagogischen Alltag unter.
Gemeinsam wollen wir im Workshop Erfahrungen austauschen und einen Ausblick auf bestehende und zukünftige Entwicklungsprozesse für Teams und Organisationen geben.
Referent*in: Kat Feyrer (keine Pronomen), Diskriminierungs- und machtsensible Fortbildung, Supervision und Organisationsentwicklung.
- Workshop II: Wie können pädagogische Fachkräfte trans* und nichtbinäre Jugendliche in der stationären Jugendhilfe begleiten?
Trans* und nichtbinäre Jugendliche waren schon immer Teil der stationären Jugendhilfe und in allen Wohnformen vertreten. Mittlerweile ist die Lebensrealität von trans* und nichtbinären Jugendlichen sichtbarer. Dazu ist seit 2021 im §9 Abs.1 Nr. 3 SGB VIII die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lebenslagen u.a. von transidenten, nichtbinären und intergeschlechtlichen jungen Menschen festgelegt. Benachteiligungen sollen abgebaut und Gleichberechtigung soll gefördert werden. Wir wollen gemeinsam darüber sprechen, wie diese Ziele erreicht werden können. Zusammen mit Fachkräften und dem Projekt Trans*sensibel können in diesem Workshop Erfahrungen ausgetauscht und praxisnahe Handlungsoptionen erarbeitet werden.
Referent*innen: Fachkräfte von KiJu Wuppertal, SKJ e.V. und dem Projekt Trans*sensibel
- Workshop III: Argumentationshilfen und Umgang mit (eigenen) Unsicherheiten in der Arbeit mit trans* und nichtbinären Jugendlichen
In der Arbeit kommt es doch immer wieder vor, dass die eine oder andere Person im Arbeitskontext allergisch auf gewisse Themen reagiert und genährt von unendlich vielen Stigmata schnell den Kopf zumacht.
Um sich nicht ohnmächtig oder „überrannt“ zu fühlen, wollen wir in diesem Workshop unsere Argumentationssicherheit mit Faktenwissen festigen und fundiertes Wissen zu den Lebensrealitäten von trans* und nicht-binären Jugendlichen erlangen . Wir wollen auch klassischen Fragen nachgehen, wie wir Schutzräume trans*-freundlich gestalten können und eben nicht ganze Personengruppen in der Jugendarbeit exkludieren.
Referent*in: Elissar Zanubia El-Marouk (sie/dey)
- Workshop I: Work in progress – Team- und Organisationsentwicklung in der Jugendhilfe trans*sensibel (weiter-) entwickeln
- 16.15: Gespräche mit Vertreter*innen verschiedener Institutionen/ Organisationen
- 17.00 Uhr: Ende der Veranstaltung
Nähere Informationen zu den Referent*innen
- Elissar Zanubia El-Marouk (sie/dey)
- Elissar Zanubia El-Marouk (sie/dey) ist hauptberuflich Projektleitung und Gründerin des Projekts Kiki & t* (Integrationshaus e.V.). Dey macht in diesem Rahmen seit Mai 2022 in Köln und NRW Empowerment- und Communityarbeit für trans*, inter*, nicht-binäre Menschen mit Rassismus- und/oder Antisemitismuserfahrung. Elissar positioniert sich als nicht-binäre trans* Frau of Color und arbeitet als Trainerin und Bildungsreferentin v.a. zu den Themen Antidiskriminierung, Rassismuskritik und Empowerment aus einer intersektionalen machtkritischen Haltung heraus. Außerdem ist sie noch als freiberufliche trans* Beraterin für trans* Menschen mit Rassismus- und Fluchterfahrung im rubicon tätig und im Vorstand des Bundesverband Trans*.
- Kat Feyrer (keine Pronomen)
- Kat Feyrer (keine Pronomen), Diskriminierungs- und machtsensible Fortbildung, Supervision und Organisationsentwicklung.
- Dr. Louis Kasten
- Dr. Louis Kasten ist Jurist und berät seit Jahren Community-Projekte, öffentliche Stellen und Beratungsstellen zu Rechten und juristischen Schwierigkeiten von trans* und nicht- binären Personen. Themenschwerpunkte sind hierbei Namens- und Personenstandsänderungen sowie Elternschaft und Kostenübernahme bei medizinischen Maßnahmen.