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Gleichstellung und AntidiskriminierungGleichstellung und Antidiskriminierung

Gerda Alexander

Gerda Alexander war Rhythmik- und Bewegungstherapeutin, sie begründete eine bis heute beachtete Form der Körpertherapie - die Eutonie.

Gerda Alexander 15.02.1908 – 21.02.1994

Am 1. März 1933 erhielt die im Wuppertal geborene Begründerin der Eutonie [„gute Spannung“], einer bis heute bedeutenden Körpertherapie, ihren Vertrag als Assistentin bei Leopold Jessner in Berlin.

Als der Direktor des Staatlichen Schauspielhauses wenige Monate später Hitler-Deutschland verließ, ging die junge Rhythmik- und Bewegungstherapeutin nach Dänemark. 1940, elf Jahre nach ihrem ersten Lehrauftrag in der Hauptstadt Kopenhagen, gründete sie dort die Gerda-Alexander-Schule für Entspannung und natürliche Bewegung, 1957 als Fachhochschule für Eutonie staatlich anerkannt. Interessierte aus vielen Ländern erhielten in dieser Einrichtung eine Ausbildung in Eutonie-Pädagogik, -Bewegungsgestaltung und -Therapie.

 

Bereits während der Kindheit hatte die Verbindung von Rhythmik, Klang und Bewegung eine große Rolle gespielt. Mit fünf Jahren durften die Füßchen des sensiblen Kindes über die Tasten des Klaviers gleiten auf dem der Vater zu spielen pflegte. Das war ein erster Impuls zur Lust am Körper.

 

In der Bewegungsschule des Musikpädagogen Otto Blenksdorf in Wuppertal – gegründet nach dem Ersten Weltkrieg - erhielt Gerda Alexander eine Ausbildung zur Rhythmiklehrerin. Nach einem Praktikum am Institut des Reformpädagogen Peter Petersen in Jena, legte sie 1929 das staatliche Rhythmikexamen an der Hochschule für Musik in Berlin ab.

 

Ihren ganzheitlichen und nach wie vor aktuellen Ansatz kennzeichnet der Ausspruch: „Man kann nichts über den reinen Intellekt verstehen, ohne dass auch der ganze Körper auf eine Art reagiert.“

 

Neben der Mitwirkung an einigen Operninszenierungen entfaltete Gerda Alexander eine internationale Lehrtätigkeit in Vorträgen, Kursen und Seminaren bis in die USA.

 

1989 zog sie sich in ihren Geburtsort Barmen, inzwischen Stadtteil von Wuppertal zurück. Bis zu ihrem Tod 1994 lebte sie in der Familie ihres Bruders.

 

Gerda Alexanders Schaffen blieb immer im Konkreten und war geleitet von der Vision, durch Eutonie an der menschlichen Entwicklung mitzuwirken.

 

Elke Brychta und Anna-Maria Reinhold

 

Literaturhinweis: Violeta Hemsy de Gainza: Annäherung an die Eutonie. Gespräche mit Gerda Alexander, hrsg. 2003 für die deutsche Ausgabe: Schweizerischer Berufsverband für Eutonie Gerda Alexander (ASEGA).

 

Bildnachweis Gerda Alexander: 100 Jahre Festschrift, hrsg. von der Deutschen Eutonie-Gesellschaft Gerda Alexander e.V. in Zusammenarbeit mit der Gerda-Alexander-Schule e.V., Mitteilungen Nr. 57, September 2008.

Geschichte Gestalten -
Projekt zur Frauen- und Geschlechtergeschichte

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Bildnachweise

  • Stadt Wuppertal

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